Chapter 22

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Isaac P.O.V

Das Mittagessen war noch im vollen Gange, als die große Eingangstür aufsprang. Zwei Jungen kamen herein gestürmt und schlugen die Tür wieder hinter sich zu.

"Lasst euch nicht stören." Nick grinste fröhlich in die Runde, bevor er seinen Körper gegen die Tür stemmte.

Gleichzeitig standen John und ich auf. "Was ist los?" fragte ich. Ein lauter Schlag auf der anderen Seite beantwortete mir die Frage eigentlich schon.

"Wenn ich Sie wäre, würde ich die Tür jetzt nicht öffnen." riet Nick mir. Ich schob beide Jungs von der Tür weg, bevor ich sie öffnete. Sofort wurde ich mit einer Faust begrüßt. Ein laust "Bist du irre?!" folgte.

Ich stolperte wegen dem Schlag nach hinten und spürte kurz darauf Blut aus meiner Nase laufen. "Isaac, alles in Ordnung?" John hielt mir schnell ein Taschentuch hin. "Schon gut, geht gleich wieder." versicherte ich ihm, nahm das Taschentuch an und drehte mich wieder zu der Gruppe, die in der Tür stand.

"Was wollt ihr von den beiden?" fragte ich. "Diesem kleinen Pisser sollten mal ein paar Manieren beigebracht werden!" erklärte der Größte der Gruppe. Widersprechen konnte ich nicht, Nick fehlten wirklich Manieren, doch der Gedanke, dass dieser Mann, der über einen Kopf größer und deutlich breiter als Nick war, den Jungen verprügeln wollte ließ mein Blut kochen.

"Und das erreicht man mit Schlägen? Das ist die erste und letzte Warnung, geht nach Hause!" warnte ich ernst. Die Frauen aus der Gruppe schienen vernünftig. Sie zogen ihre männlichen Begleiter mit sich nach draußen. "Ihr beide kommt mit mir." meinte ich dann in Richtung der zwei Jungs, ehe ich mich auf zu den Waschräumen machte.

Ich wollte mir das Blut vom Gesicht wischen. "Nick, was hast du gemacht?" seufzte ich. "Es war nicht seine Schuld, wirklich nicht!" meinte Ron darauf sofort. "Sie wollten sich über uns lustig machen und haben mich zu sich gerufen, Nick hat mich beschützt." Die Worte vom Coach kamen mir wieder in den Sinn.

Er ist ein guter Anführer, deswegen ist er der Kapitän. Ich kann mich darauf verlassen, dass er sein Team beschützt.

"Hast du gar nichts dazu zu sagen?" fragte ich und sah zu Nick. Der schwieg für einen kurzen Moment, bevor er mir eine Packung gegen die Brust drückte. "Die wollten ihren Stoff unter die Leute bringen, ich hab den Scheiß nicht gewollt, eine von den Mädchen hat mir das trotzdem zugesteckt." erklärte er trocken.

Ich warf einen kurzen Blick in die Packung, bevor ich den Inhalt in eine der Toiletten warf. "Das war die richtige Entscheidungen. Sie hat dir nicht einfache Zigaretten, sondern Cannabis zugesteckt." Die leere Packung warf ich in den Mülleimer.

"Eigentlich wollte ich bloß, dass sie aufhören uns zu nerven und checken, wie dumm es ist, jüngere anzumachen, nur weil sie schwächer sind." meinte Nick. Ich schmunzelte und drehte mich wieder zum Waschbecken, um mir die letzten Reste Blut von der Nase zu wischen.

"Solche Worte von dir, dem größten Mobber, den ich kenne." bemerkte ich durchaus amüsiert. "Müssen ja echt viele Leute kennen." war Nicks einzige Antwort darauf. Durch den Spiegel sah ich ihm in die Augen. Dieses faszinierende Braun, sein fester Blick, es war hypnotisierend.

Nick sah mich an, als wüsste er genau, was ich denke, vielmehr, dass ich an ihn denke. Dass ich oft an ihn denke.

"Werden wir bestraft für das eben?" fragte Ron, zwang mich so meinen Blick von Nick zu reißen. "Nein, es reicht euch zu bitten, in Zukunft besser aufzupassen, wo ihr seid und ob jemand in der Nähe ist, der euch im Notfall helfen könnte." bestimmte ich mit einem leisen Seufzen. Wieder glitt mein Blick rüber zu Nick. "Auch wenn ich bezweifle, dass meine Worte für dich Bedeutung haben."

Er hatte dieses arrogante Lächeln auf den Lippen. "Das kommt ganz darauf an, was Sie sagen, Mister Hilton. Heute Mittag zum Beispiel habe ich Ihnen gerne zugehört und Ihre Worte zu Herzen genommen." Natürlich würde er es zu seinem Vorteil nutzen.

Was ich gesagt hatte. was ich getan hatte, Nick kann es jederzeit gegen mich verwenden.

"Darüber reden wir später." knurrte ich, gab ihm so zu verstehen, nicht weiter zu sprechen. Aber Nick wäre nicht er selbst, wenn er auf einen Lehrer hören würde.

"Hau schon mal ab, wir schreiben später noch." bat er Ron und kam langsam auf mich zu, als sein Freund kurz darauf die Räumlichkeiten verlassen hatte. "Weißt du, dass du wirklich heiß aussahst, als du Ron und mich beschützt hast?" fragte Nick mit leiser Stimme.

Er war so nah, dass ich fast schon automatisch eine Hand auf seine Brust legte. "Nicht jetzt Nick, nicht hier." bat ich flüsternd. Amüsiert schnaubend machte der Rothaarige ein paar Schritte zurück. "Dann gib mir deine Schlüssel. Ich wohn hier nicht mehr, deswegen musst du mich wohl deine Dusche benutzen lassen."

Ohne wirklich darüber nachzudenken warf ich ihm meine Schlüssel zu. "Sicher, dass du nicht mitkommen willst?" scherzte Nick. "Mach solche Scherze nicht." Er grinste bloß und ging. Seufzend lehnte ich meine Hände gegen das Waschbecken.

Du machst mich fertig, du Alptraum aller Lehrer.

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now