Chapter 34

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Isaac P.O.V

Endlich hatte ich es geschafft, Tracy zum Schlafen zu bringen. Es war, als müsste ich mich um ein Neugeborenes kümmern, nur dass dieses Neugeborene 1,70 groß und gute siebzig Kilo schwer war.

Die Frage, die Nick vorhin so stark ignoriert hatte, ließ mich immer noch nicht los. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich einige Angriffsflächen hatte, die meisten davon mehr als offensichtlich, doch Nick hat bisher stetig Rücksicht auf mich genommen.

Teilweise hat er seine eigenen Streiche ja selbst abbekommen, mehr als ich.

Als ich mein Zimmer verließ sah ich noch, wie die Wohnungstür zu ging. Ich hab viel zu lange gebraucht, hab mich viel zu lange mit Tracy rumgeschlagen, anstelle mich um Nick zu kümmern.

Mit Sicherheit ist er aufgebracht, weil er sich mir anvertraut hat und kurz darauf war ich mit anderen Personen beschäftigt.

"Nick!" Ich folgte dem Jüngeren nach draußen, hielt ihn fest, als ich ihn vor dem Gebäude einholen konnte. "Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet." meinte ich.

"Welche Frage?" Er stellte sich dumm, so wie ich es vorhin getan hatte. "Warum machst du dich lustig über mich?" fragte ich. "Weil ich das mit jedem Lehrer so mache."

"Nein, anderen Lehrern spielst du Streiche, bis sie kurz vor der Kündigung stehen. Warum behandelst du mich anders? Warum machst du dich einfach nur über mich lustig?" fragte ich.

Nick gab keine Antwort, also erschuf ich mir meine eigene. "Du magst mich, oder? Deswegen nimmst du so sehr Rücksicht auf mich." Spöttisch schnaubte er. "Klar."

"Was ist es dann? Was unterscheidet mich so von den anderen Lehrern, dass dir nicht als Witze einfallen, wenn es um mich geht?" Er schubste mich nach hinten. "Weil es einfach ist, sich über dich lustig zu machen!" rief Nick.

"Weil du Bunny genannt wirst, weil du ein Vollidiot bist!" zählte er auf. "Okay, hör auf damit." bat ich.

Verzweifelt sah Nick mich an. "Ich hab Gefühle für dich, denkst du ich geb das so einfach zu? Nein, stattdessen mach ich mich über dich lustig und spiel dir keine Streiche, weil ich es nicht kann Isaac. Weil es mir weh tut, wenn ich dir weh tue."

Ich stockte, fror komplett ein. Nick seufzte und fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, bevor er mir wieder in die Augen sah. "Natürlich mag ich dich. Du bist ein guter Kerl, deswegen wirst du auch verstehen, wenn ich jetzt Ron brauche."

Mit diesen Worten lief Nick zum Internatsgebäude und ich stand weiterhin einfach bloß da, völlig eingefroren, versuchte irgendwie Nicks Worte zu verarbeiten.

Meine Beine trugen mich zurück die Treppen rauf in meine Wohnung. Ich ließ mich aufs Sofa fallen, stand völlig neben mir.

"Isaac?" Tracy war wieder aufgewacht. "Du siehst fertig aus, ist alles okay?" Nicks Worte brannten sich in mein Hirn, vor allem dieser eine Satz.

Weil es mir weh tut, wenn ich dir weh tue.

Wenn Nick wirklich die ganze Zeit diese Gefühle mir gegenüber hatte, dann muss er unentwegt gelitten haben, seitdem er Tracy kennen gelernt hat.

Nein, davor schon. Als ich ihn abgeblockt habe, weil ich Angst davor hatte, dass Nicks Nähe zu mir gefährlich für meine Karriere werden könnte.

Seit wann hat er diese Gefühle? War es meine Schuld? Natürlich war es meine Schuld, ich habe schließlich unentwegt nachgegeben, ihn geküsst, mit ihm geschlafen. Waren da bereits Gefühle für ihn im Spiel?

Oft genug wurde mir gesagt, in meiner Nähe ist Nick anders und ich hab es nicht bemerkt. War ich blind aus Angst, meinen Job zu verlieren?

"Hallo? Isaac, ich hab dich was gefragt." Tracy wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum, brachte mich so zurück in die Realität.

Allein die Tatsache, dass ich sein Lehrer bin muss für Nick schwer genug gewesen sein, dass ich dann aber auch noch in einer Beziehung bin, es muss unerträglich gewesen sein.

"Tracy, können wir miteinander reden, auf ernster Basis?" fragte ich. Sie setzte sich neben, naja mehr auf mich, und legte ihre Arme um meinen Hals. "Klar, was ist los?"

Nick hatte mich vorhin gefragt, wer wichtiger ist, er oder Tracy. Ich sah meine Freundin für einen Moment stumm an, verglich sie in meinem Kopf mit Nick und konnte mir gar nicht mehr beantworten, warum ich überhaupt in einer Beziehung mit ihr war.

Du bist wichtiger Nick, wichtiger als alles andere. Ich hätte es vorhin schon sagen sollen.

"Ich möchte nicht mehr, dass wir zusammen leben Tracy. Eigentlich, möchte ich nicht einmal, dass wir uns noch sehen. Du bist nicht die Person, die ich in meinem Leben brauche und ich würde dich nur davon abhalten, die Person zu finden, die du brauchst. Verstehst du? Ich will Schluss machen."

Ich will Nick, nur Nick. Ich will die Person, die ich nicht wollen darf. Die Person, bei der mir jeder andere sagen würde, ich bin verrückt, sie zu wollen.

Aber ich kann nichts dagegen tun. 

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now