Chapter 71

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Nick P.O.V

Ich hatte Isaac, um ihn wenigstens ein bisschen leiden zu lassen, auf dem Sofa pennen lassen. Dann erfährt er mal die Schmerzen, die sonst immer ich erfahren hatte. Am Morgen hatte ich ihn dann mit einem Glas Wasser geweckt.

Nicht, indem ich es über ihn drüber geschüttet hatte, so scheiße war ich jetzt auch nicht. Ich hielt das kalte Glas gegen seine Wange.

Solange, bis Isaac sich erschrocken aufrichtete. "Morgen Sonnenschein." Ein bisschen Schadenfreude verspürte ich ja schon. "Brauchst du Kopfschmerztabletten? Wenn ja, dann musst du sie dir selbst holen. Keine Ahnung, wo du die lagerst."

Isaac fuhr sich durch die Haare, sah dann an sich runter. "Erklärst du mir, wo meine Klamotten sind?" fragte er.

Schmunzelnd stellte ich das Glas neben ihm ab. "Das Zeug stank nach Alkohol wie sonst was, deswegen hab ich's in die Wäsche getan. Hab mich schon pervers gefühlt, war gleichzeitig aber auch heiß."

Isaac streckte seine Hand nach mir aus und zog mich näher. "Ist das so?" fragte er mit provokantem Lächeln auf den Lippen.

"Mhm, jetzt solltest du dich trotzdem relativ schnell wieder anziehen. Dein Kumpel von Lehrer hat sich angekündigt. Der Jones." meinte ich und gab ihm einen kurzen Kuss.

Seinen Körper direkt so vor mir zu haben war jetzt natürlich nicht so einfach zu ignorieren.

Vor allem, weil der Arsch die Decke ganz langsam von seinem Körper zog und mich dabei mit den Augen fixierte.

"Wann das denn?" fragte Isaac, strich von meinem Arm aus nach oben zu meiner Schulter.

"Heute Morgen, ich bin an dein Handy gegangen, dachte es wäre Lea. Als ich dann gesagt hab, dass du deinen Rausch ausschläfst hat der Jones bloß noch gemeint, dass er gegen Mittag vorbei kommen will." erklärte ich, riss mich zusammen, meinen Blick auf Isaacs Augen zu halten.

Er stand auf und legte seine Arme um meine Schultern. "Das heißt, ich hab noch genug Zeit um zu duschen, während du hier aufräumst." lächelte Isaac.

Seit gestern, seit Isaac sich so 'offen' verhalten hatte war ich schon so ein bisschen auf Antrieb.

Dann, dass er halb-nackt in Richtung Bad lief, mir so seinen Arsch präsentierte. Ich wurde echt wahnsinnig.

Wie ein scheiß Köter.

Putzen war auch sowas, was jetzt nicht sein musste, aber immerhin lenkte es mich von der Tatsache ab, dass mein Freund unter der Dusche stand.

Freund...

Ob es Isaac stört, wenn ich ihn so nenne?

Wir haben nie wirklich darüber geredet, ob wir wirklich so in einer Beziehung sind.

Man, allein darüber nachdenken war irgendwie peinlich.

Als ich dabei war, die Decke vom Sofa zusammen zu falten legte sich eine Hand auf meine Schulter.

"Braver Teufel." flüsterte Isaac mir zu. Da wurde er es mir erst so richtig bewusst.

Diese ganzen kleinen Flirtereien, ich dachte ich bin einfach nur echt pervers geworden.

Aber dieser verdammte Bastard macht da alles aus Absicht.

"Wurde dein Körper von einem fremden Lebewesen eingenommen oder seit wann bist du so geil auf mich?" fragte ich, versuchte meine Konzentration auf der Decke zu halten.

Funktionierte halt überhaupt nicht.

"Ich finde es einfach nur amüsant, wie schlecht gelaunt du sein kannst, wenn sich ein Lehrer als Besuch ankündigt. Entspann dich ein bisschen Tiger." antwortete Isaac.

Amüsiert schnaubend lehnte ich mich nach hinten, wodurch ich sanft gegen seinen Körper stieß.

"Machst es mir nicht unbedingt leicht, mich zu entspannen." merkte ich an. Mit den Augen verfolgte ich die Bewegung seiner Hand, wie sie erst über meinen Bauch und dann runter zu meinem Oberschenkel strich.

"Ich versuche nur, ein bisschen die Initiative zu ergreifen." Und das macht dich gerade so fucking scharf.

Isaac sprach mit fester, sanfter Stimme, aber seine Hände, die leicht zitterten und seine roten Wangen, die selbst durch einen kurzen Blick zur Seite bemerkbar wurden verrieten ihn.

Alles, was ich machen musste, war den Spieß umdrehen.

Das war der eigentliche Plan, bis es an der Tür klingelte.

"Das wird wohl John sein." Fröhlich lief Isaac an mir vorbei in den Flur. Während ich vor der Couch stand, angeturnt wie nichts.

Ich war sowieso schon kein so krasser Fan von meinem alten Geschichtslehrer, jetzt machte er sich nur unbewusst unbeliebter.

Mich auf andere Gedanken bringen half für die halbe Minute, bis beide im Wohnzimmer waren auch nichts.

Kann bloß hoffen, dass der Kerl nicht allzu lange bleiben will.

"Ist der Kleine inzwischen sowas, wie dein Sekretär?" Schöne Begrüßung, gleich noch unsympathischer geworden.

"Sei nicht so. Der Direktor hat noch keine Ansage gemacht, dass Nick nach seinem Abschluss gehen soll und ich genieße seine Anwesenheit sehr." meinte Isaac.

Bei dem 'sehr' wanderten seine Augen kurz zu mir. Diese kleine, minimale Aktion brachte mein Blut direkt wieder zum Kochen.

Wer immer dir beigebracht hat, so flirty zu sein, ich weiß nicht ob ich ihm danken oder ihn umbringen will.

Eins ist klar, für die nächsten zwanzig Jahre kriegt Isaac keinen einzigen Tropfen Alkohol mehr. Nur, wenn ich noch die Kontrolle behalten kann.

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now