Chapter 83

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Nick P.O.V

Es gab nicht wirklich Anlässe, die mich dazu bringen würden, zu trinken. Einmal hat der Coach nach einem Spiel, was wir überraschenderweise gewonnen haben, eine Party geschmissen, mit Alkohol und allem.

Ich war der einzige, der keinen Tropfen getrunken hat und nach einer halben Stunde verschwunden ist.

"Da ich mit deiner Mutter sowieso schon das Vergnügen hatte, mich bekannt zu machen, frage ich einfach mal, du kannst mich ja schlagen, wenn du nicht darüber reden willst." meinte Isaac.

Irgendwie hab ich es wirklich geschafft, ihn dazu zu überreden, mit mir zu einer Bar zu gehen.

Die fand ich aber auch bloß dank Google Maps.

"Hast du dich je gefragt, wo dein Vater ist oder wie es ihm geht?" fragte Isaac in diesem zurückhaltenden Ton.

Den hat er immer drauf, wenn er mich was fragt, von dem er weiß, dass es nicht mein Lieblingsthema ist.

Auf seine Frage zuckte ich mit den Schultern. "Wird man als Kind nicht darauf trainiert, seine Eltern zu lieben? Klar hab ich mich gefragt, wo er ist oder ob er überhaupt nicht lebt, aber ich bin das Kind, nicht der Vater." antwortete ich dann.

Isaac legte seine Hand in meinen Nacken, fing mich an, sanft zu massieren. Ich lehnte meinen Kopf nach hinten, genoss die wohltuenden Berührungen.

"Ich hab's nie als meine Aufgabe gesehen, mich darum zu kümmern, dass wir uns sehen können. Vielleicht hätte es was verändert, wenn ich's anders gemacht hätte, aber ich hab inzwischen die Lust dran verloren, Elternteil für meine Eltern zu spielen." gab ich zu.

Nachdenklich brummte Isaac. Es war süß, wie er sich so richtig Gedanken darüber machte, trotzdem ist meine Familiengeschichte nicht sein Problem und er sollte es auch nicht zu seinem machen.

"Du machst mich hart." Der Satz brachte ihn schnell, seinen Denkvorgang abzubrechen.

Mit einem amüsierten Schnauben schubste er mich zur Seite. "Du spinnst." folgte darauf auch noch.

"Was? Denkst du, ich lüg dich an?" grinste ich. "Nein, ich denke, du spinnst einfach nur." Wie liebevoll.

Ich legte meine Arme um Isaacs Hüfte. "Mach ich nie irgendwas, was dich kurz antörnt?" fragte ich.

Er griff nach meinen Armen und zog mich näher ran, bevor er seinen Kopf nach hinten lehnte.

Damit war Isaac mit seinem Gesicht jetzt so fast direkt an meinem Ohr.

"Natürlich, aber, im Gegensatz zu dir, bin ich gut in der Lage, meinen Körper und meine Bedürfnisse zu kontrollieren. Dreht sich sonst auch immer jedes zweite Gespräch bei dir um Sex?" erwiderte er.

Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass wir uns so nah waren, oder dass ich Isaacs Atem voll an meinem Ohr spürte, auf jeden Fall spürte ich meinen Unterleib zucken.

So wie bei unserem ersten Mal in der Schule.

"Nur, wenn ich in der Nähe von sehr attraktiven Menschen bin." antwortete ich, ein bisschen verspätet, weil ich erstmal auf alles klar kommen musste.

Isaac brummte bloß verstehend und ließ wieder von mir ab.

Schade, gerade wurde es erst richtig spannend.

"Wenn ich das anmerken darf, du bist erstaunlich schnell 'begeistert', freundlich formuliert." meinte er und verschränkte unsere Hände miteinander.

Wahrscheinlich wurde es Isaac zu blöd, mitten auf dem Gehweg zu stehen und so konnte er mich dazu antreiben, weiter zu laufen.

"Sag mal, warum hab ich deine Familie eigentlich nie kennen gelernt?" fragte ich, um das Gespräch in eine wenigstens halbwegs ernste Richtung zu bringen.

Isaac stoppte kurz und sah mich an, als hätte ich irgendeinen ganz dämlichen Vorschlag gemacht.

So guckt er mich an, wenn ich einen Streich erkläre. "Meine Eltern sind beide über sechzig, dich ihnen vorstellen wäre der vorzeitige Herzinfarkt, auf den mein Vater seit zehn Jahren wartet."

Ach so, da war ja was. Isaac und ich hatten schon Altersunterschied. Ich hab nie darüber nachgedacht, dass das was sein könnte, was nicht so gut auf andere wirkt.

Früher war es eher der Schüler und Lehrer Aspekt.

"Apropos alt, hast du nicht bald Geburtstag?" Oh Gott, welcher Hund hat ihm denn davon erzählt.

Bestimmt Markus, oder Isaac weiß es wegen meiner Schulakte, Geburtsdatum steht da ja auch drinnen.

"Egal ob du an Feier, Geschenke oder sonst was denkst, schlag es dir gleich aus dem Kopf. Das letzte mal, als ich meinen Geburtstag gefeiert hab war ich acht und das bleibt auch so." stellte ich klar, bevor der Kerl wieder auf Ideen kommt.

Isaac legte seinen Arm auf meine Schultern. "Was, wenn ich etwas spezielles vorhabe, was ich gar nicht machen könnte, wenn wir mit mehr Leuten feiern würden?" flüsterte er.

Allein der Satz war schon zu viel für mich, dass dieser sadistische Bastard mir dann aber auch noch mehrere Küsse meinen Hals entlang verpasste war einfach nur gemein.

"Und du wunderst dich, warum ich so schnell geil werde?"

Amüsiert lachend wuschelte mir Isaac durch die Haare.

Scheiß auf den Alkohol, ich sorg dafür, dass du die nächsten Nächte an nichts anderes als mich denken wirst.

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now