Chapter 56

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Isaac P.O.V

"Nick, was wir beide tun, für jeden Außenstehenden ist das sexuelle Belästigung auf höchstem Niveau. Sie wären der Meinung, ich würde meine Position als Lehrer ausnutzen, um dich auszunutzen, zu meiner Befriedigung." murmelte ich.

Er schnaubte, sah mich aus verletzten Augen und sorgte so dafür, dass sich meine Brust schmerzhaft zusammen zog. "Ich hab dir gestern keinen Heiratsantrag gemacht Isaac, sondern dir gesagt, wie ich mich fühle und plötzlich ziehst du den Schwanz ein?" fragte Nick verärgert.

Ich sah vor mich, mied seinen Blick und fokussierte irgendeines Bücher in dem Regal mir gegenüber. "Sollte uns jemand erwischen wäre es das aus für unser beider Leben." murmelte ich, faltete meine Hände ineinander, um mein eigenes Zittern zu verbergen.

"Wer hat uns denn bisher erwischt? Es juckt keinen auch nur einen Dreck, wen du oder ich fickt. Du hast so viel Schiss davor, was passieren könnte, dabei ist nichts davon passiert, es wird auch nicht passieren!" Aufgebracht schlug Nick die Hände an die Hüften.

"Und was wenn doch?" Ich hob meine Stimme, genau wie Nick und stand vom Sofa auf. "Verstehst du denn nicht, dass meine gesamte Karriere davon abhängt, dass wir beide uns in der Öffentlichkeit unauffällig verhalten? Und das haben wir bisher überhaupt nicht getan." meinte ich.

Nick schüttelte den Kopf, lächelte plötzlich. Doch, es war kein freches oder glückliches Lächeln. Während seine Augen seine Verzweiflung widerspeigelten wirkte sein Lächeln so traurig.

Ich verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen, atmete tief auf und sah wieder zu Nick. "Die Annäherungen während und nach dem Unterricht, deine Sprüche, es ist nur eine Frage der Zeit, bis jemand misstrauisch wird."

"Scheiße verdammt, ich hab Lehrern ihre Kleidung abgenommen, hab sexuelle Anspielungen gemacht und trotzdem hab ich keinen einzigen von ihnen gefickt! Es hat mich auch nie einer gefragt, ob ich mit einem meiner Lehrer Sex hatte." meinte Nick aufgebracht.

Die Frage brannte mir auf die Zunge und doch wollte ich sie nicht stellen. Ich wollte die Antwort nicht hören und doch gab es nicht anderes, was ich gerade wissen wollte. Es ware ein verdammtes Paradoxon.

"Hast du einen von ihnen geliebt?" Zuvor hatte er auf den Boden geschaut, doch jetzt sprang sein Kopf hoch. "Ist das dein ernst jetzt?" erwiderte er.

Ich sagte nichts, was dazu führte, dass Nick auflachte. Es war ein falsches, verletztes Lachen.

"Nein, Isaac, du bist der erste Bastard, in den ich mich verliebt habe und glaub mir, ich würde gerade nichts lieber machen, als diese Gefühle aus mir rauszukotzen."

Es war ein verbaler Schlag gegen die Brust, der genau traf und ich hatte noch viel mehr verdient als nur das. "Entschuldige, das wollte ich damit nicht sagen, ich bin nur unter Stress." murmelte ich.

Kurz war es zwischen uns beiden still, ich hörte nur, wie Nick tief ausatmete. "Und was willst du jetzt machen?" fragte er dann. "Mich korben und einfach so tun, als wäre nie irgendwas gewesen? Ein Kontaktabbruch?"

"Gott nein, du bist mir unglaublich wichtig und ein Kontaktabbruch wäre das letzte, was ich wollen würde." antwortete ich sofort.

Nick zuckte mit den Schultern. "Was dann? Du kannst nicht gleichzeitig so tun, als wäre zwischen uns nicht, aber dann einen auf 'Ich will dich nicht verlieren' machen." Seine Stimme war so ruhig. Es war wieder einer dieser Momente, in denen er mehr der Erwachsene wahr als ich.

"Ich kann das nicht Nick." flüsterte ich. "Jeden Tag, wenn ich vor deiner Klasse stehe steigt in mir Panik hoch, ich kann mich nicht konzentrieren und will meistens einfach nur aus dem Raum flüchten."

Nick setzte sich neben mich, mit etwas Abstand zwischen uns und dieser Abstand brachte mich fast um. "Okay, wenn ich es dir so schwer mache, dann werde ich dir ab sofort nicht mehr zu nahe kommen. Du musst dir keine Sorgen mehr machen, dass ich deiner Karriere im Weg stehe." versicherte er mir mit monotoner Stimme.

"Das hab ich so nicht sagen wollen." meinte ich. "Passt doch." Da war sie ja, die kalte Seite von Nick. "Bitte tu doch nicht so, als wäre es dir egal." Nick stand wieder auf.

"Du weißt, dass es mir nicht scheiß egal ist, dann lass es doch einfach gut sein. Macht es das alles besser, wenn ich anfange zu heulen?" fragte er. Wir keiften uns bloß an und das machte gar nichts besser.

Ich stand ebenfalls auf. "Lass uns morgen weiter reden, es ist schon ziemlich spät und wir sind beide erschöpft." schlug ich vor. Nick sagte gar nichts mehr, stand stumm da und sah zur Seite.

In meinem Zimmer schloss ich die Tür hinter mir, bevor ich mich an ihr nach unten gleiten ließ. "Verdammte Scheiße." flüsterte ich und vergrub das Gesicht in den Armen.

Wieso muss es so verdammt schwer sein? Wieso musste Nick unbedingt mein Schüler sein? Unter jeden anderen Umständen müsste ich mir diese Sorgen nicht machen, dann wären meine Ängste völlig unnötig.

Aber so?

Ich kann das nicht.

A losing Game | BoyXManWhere stories live. Discover now