Chapter 27

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Nick P.O.V

Stumm liefen Mister Hilton und ich nebeneinander her. "Vito ist übrigens inzwischen wohl im Krankenhaus. Er war die ganze Nacht draußen im Kalten, bewusstlos. Also, falls es dich noch interessiert." erklärte Hilton.

Natürlich interessierte es mich. Vito war der einzige, der mich nicht wie einen ungewollten Bastard behandelt hat.

Ich wollte nicht, dass ihm was passiert.

Aber ich sagte nichts, zuckte bloß mit den Schultern.

"Was ist los Nick?" fragte Hilton. Wäre cool, wenn ich das selbst wüsste. Neben Hilton zu stehen sorgte dafür, dass sich schon wieder dieses verfickte Bild in meinen Schädel rammte. Warum will mein Kopf die ganze Zeit darüber nachdenken, wie er und seine Freundin miteinander ficken?

Ich will dieses scheiß Bild nicht.

Hilton legte seine Hand auf meine Schulter, wodurch ich kurz aufzuckte. "Ich hab früher, als die Dinosaurier noch lebten, als Schüler mal die Treppe unserer Schule mit Sprühkleber besprüht. Für die nächsten drei Wochen konnte keiner in den zweiten Stock." erzählte er.

Fragend sah ich ihn an. "Warum erzählen Sie das?" fragte ich dann, als er stumm vor sich hin lächelte.

"Damit du kapierst, dass ich nicht sauer bin, was immer du auch anstellst." Genau das hasste ich doch so sehr, dass er einfach nicht sauer wurde. Nie. Als würde ihn alles einen Scheiß interessieren.

Ich blieb stehen und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Auch, wenn ich deine Freundin angreife? Ich hab nämlich nicht vor, ihr gegenüber nett zu sein." erklärte ich, war selbst überrascht, wie angepisst ich klang.

Hilton sah mich eine Sekunde bloß an, bevor er sich auf die kleine Mauer setzte, neben der wir standen. "Daher weht der Wind also." murmelte er. Dann kam die Frage, die ich absolut nicht hören wollte.

"Nick, bist du eifersüchtig auf Tracy?" Ich schnaubte auf die Frage, wollte es eigentlich dabei belassen, aber weil Hilton mich so abwartend ansah zuckte ich mit den Schultern.

"Keine Ahnung, ich weiß nicht, wie sich Eifersucht anfühlt. Leute waren immer eifersüchtig auf mich, nicht ich auf sie. Immerhin war ich immer der beste." antwortete ich und setzte mich, eher aus Reflex als aus eigenem Willen, neben ihn.

Auf meine Antwort hin schmunzelte Hilton. "Immer?" Neugierig sah ich ihn an. Ich schüttelte den Kopf. "Nicht immer, früher nicht. Erst mit der Scheidung meiner Eltern hab ich mich so richtig angestrengt, ich wollte meine Mom beeindrucken. Mein Dad wollte eher, dass ich der Beste bin, aber ich konnte ihn nie leiden."

In Hiltons Nähe wurde ich viel zu gesprächig, was mein Leben anging. Nur, es stört mich nicht so sehr, wie es das eigentlich sollte. Normalerweise hasste ich es, über mich zu reden.

Fuck it.

Wenn ich schon angefangen habe, meine Seele auf seinen Schoß zu kotzen kann ich auch gleich weiter machen.

"Du bist der erste Lehrer, der mich so weit bringt. Ich hab noch nie vorher mit einem geschlafen oder sogar einen geküsst. Du machst mich fertig, weil ich dich einfach nicht besiegen kann." murmelte ich und vergrub meinen Kopf in den Händen.

Wieder spürte ich Hiltons Hand auf meiner Schulter. "Du musst mich doch auch nicht besiegen, Nick.

Er verstand es nicht, er verstand es einfach so gar nicht.

Ich sprang auf, sauer darüber, dass Hilton mich nicht verstand. "Doch, genau das muss ich! Wenn ich dich nicht besiege, dann habe ich nichts mehr!" zischte ich. "Weißt du, wie es ist, einfach nichts zu sein? Ich bin nur so lange ich, bis mein Ruf verloren geht. Der Alptraum aller Lehrer zu sein, ist alles, was ich je sein kann."

"Das ist doch Schwachsinn! Natürlich kannst du mehr sein als das." erwiderte Hilton und stand ebenfalls auf.

"Ich will nicht mehr sein!" rief ich, brachte ihn damit dazu, stehen zu bleiben. "Ich will kein anderer Mensch sein, als ich gerade bin. Ich will mich nicht verändern, vor allem nicht wegen dir." Meine Stimme brach ein.

Verdammte Scheiße! Genau jetzt gibt mein Körper nach, genau jetzt muss alles in mir zusammen brechen.

"Du weißt, dass ich dir helfen möchte." Genau, helfen. Weil er mir ja bisher so gut 'geholfen' hat.

Weil mich Hiltons Blindheit inzwischen gar nicht mehr überraschte musste ich sogar kurz amüsiert schnauben. "Von einem Feigling, der nicht einmal zu seinen eigenen Fehlern steht, geschweige denn überhaupt kapiert, was er falsch macht, will ich sicher keine Hilfe." zischte ich.

"Weißt du, warum ich dir nie von Tracy erzählt habe? Weil ich nicht ein einziges mal an sie gedacht habe, wenn du in meiner Nähe warst und selbst als du es nicht warst habe ich nur an dich gedacht." Ich will das nicht hören, nicht jetzt!

"Rechtfertigt das, mich sofort zu ersetzen, wenn sie durch die Tür rennt?" fragte ich. "Ehrlich, ich hab keinen Bock, dass du mich abschießt, sobald deine Frau auftaucht, den Scheiß hat mein Vater schon mit mir abgezogen. Einfach abhauen, wenn eine bessere Option auftaucht!"

Bevor ich wirklich reagieren konnte hatte Hilton seine Arme um mich gelegt und mich an seine Brust gedrückt.

Krampfhaft biss ich mir auf die Lippe, wollte alles, aber nicht hier so los heulen.

A losing Game | BoyXManDonde viven las historias. Descúbrelo ahora