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Nachdem Paddy und Hannah geduscht hatten, saßen sie in Schlafklamotten bei Maite im Zimmer und aßen belegte Brote: „Was habt ihr denn heute so gemacht?", wollte Maite wissen. Hannah und Paddy erzählten von ihrem Tag, während Maite die beiden erstaunt anschaute: „Ihr habt wirklich nur im Cafe gehockt und Tee getrunken? Das klingt ja nicht gerade spannend." Paddy grinste: „Ach, eigentlich haben wir uns recht gut amüsiert." Seine Schwester schaute abwechselnd zu Hannah und ihn, die sich geheimnisvolle Blicke zuwarfen. „Aha...ok. Jetzt sagt schon. Was habt ihr wirklich gemacht?" Hannah schaute ihre beste Freundin unschuldig an. „Wirklich, Maite. Wir haben Tee getrunken und uns über Gott und die Welt unterhalten." „Wenn ihr meint", erwiderte Maite nicht sehr überzeugend. „Was schauen wir denn jetzt für einen Film?" Die drei diskutierten über die große Auswahl an Filmen, die sie gucken könnten. Es dauerte eine Weile, bis sie sich tatsächlich auf eine Komödie einigten und kuschelten sich zu Maite ins Bett. Paddy saß zwischen Maite und Hannah, die jeweils ihre Köpfe auf Paddys Schultern lagerten. „Wisst ihr eigentlich, dass das für mich nicht gerade bequem ist, wenn ich eure Dickköpfe auf den Schultern habe?" „Warum setzt du dich auch in die Mitte? Selbst schuld", sagte Hannah und Maite stimmte ihr zu. Paddy rollte mit den Augen, wehrte sich jedoch nicht. Zwischendurch hielten sie den Film an, damit Maite Popcorn machen konnte und lachten über einige Szenen, die sie zurück spulten und sich erneut anschauten. Nachdem der Film zu Ende war, fragte Hannah: „Und schauen wir uns noch einen Film an?" Maite fing an zu gähnen und streckte sich. „Seid mir nicht böse, aber ich bin ziemlich müde und würde lieber ins Bett gehen." Hannah schaute fragend zu Paddy: „Wie ist es mit dir? Bist du auch schon müde?" „Nope. Ich bin hellwach. Wir können uns bei mir auch noch einen Film reinziehen, wenn du magst. Aber ich warne dich schon mal vor. Ich kann kein Popcorn machen und wahrscheinlich müssen wir auf Chips umsteigen." Hannah lachte: „Damit kann ich leben." Paddy und Hannah wünschten Maite eine gute Nacht und machten sich auf in Paddys Zimmer.

„Wow, was für ein Chaos. Wie wäre es mal mit aufräumen?", bemerkte Hannah, als sie Paddys Zimmer betrat. Überall lagen Zettel verteilt, das ein oder andere getragene T-Shirt lag auf dem Boden oder hing über einem Stuhl und drei Gitarren standen jeweils in den Ecken. Immerhin war das Bett gemacht und nicht mit anderen Dingen zugemüllt. „Patricia würde dich killen, wenn sie das sieht!" Paddy lachte: „Sieht sie aber nicht." Schnell machte er sich an das Künstlerchaos, legte seine Notizen auf den Schreibtisch und seine Klamotten in einen Wäschekorb. „Siehst du? Alles halb so wild. Fühlst du dich jetzt wohler?" Paddy machte eine einladende Bewegung zu seinem Bett, die Hannah gerne annahm. „Ja, viel besser. Danke!" Sie machte es sich auf dem Bett bequem, legte ihr Handy, das sie die ganze Zeit bei sich trug, da Ben sich eigentlich noch melden wollte, auf den Nachttisch und schlüpfte unter die Bettdecke, während Paddy in einem Regal nach einem geeigneten Film schaute. „Was willst du denn jetzt noch gucken?" Hannah zuckte mit den Schultern: „Eigentlich ist mir das egal. Such dir was aus." Paddy entschied sich für einen Thriller. „Ob ich da später noch schlafen kann? Auf deine Verantwortung!", zwinkerte Hannah, nachdem Paddy den Film in den Player legte und sich zu Hannah unter die Decke gesellte. Er legte seinen Arm um Hannah: „Keine Angst, ich bin ja da." Der Film hatte einige Stellen, bei denen Hannah erschrak und Paddy darüber lachte. Sie kniff Paddy dafür in die Seite: „Hey, das ist nicht lustig! Ich habe mich wirklich erschreckt." In den letzten 15 Minuten des Films döste Hannah schon vor sich hin. Als Paddy das Schlummern bemerkte, versuchte er sie zu wecken: „Hannah? Hey aufwachen, Murmeltier. Du solltest wohl doch so langsam schlafen und rüber gehen." Sie gab ein Brummen von sich: „Och nee, es ist gerade so gemütlich." Paddy war hin und her gerissen. Er wollte auch nicht, dass der Tag mit Hannah zu Ende geht, aber wäre es richtig sie zu fragen, ob sie hier übernachten wollte? Schließlich sind die beiden Keine 14 mehr. Früher haben die beiden öfter in einem Bett oder auf dem Sofa geschlafen, mit 18 könnte die Situation jedoch gleich ganz anders interpretiert werden. Es gab Tage, da wäre Joelle, wenn sie das wüsste, ausgeflippt und er an Bens Stelle, würde das auch nicht wirklich begrüßen. Paddy rieb sich die Stirn. ‚Ach, was soll's', dachte Paddy und gab sich selbst einen Ruck: „Hannah, willst du heute hier übernachten?" Hannah gähnte: „Nur, wenn es dir nichts ausmacht." Paddy grinste: „Sonst würde ich doch nicht fragen." Er griff nach der Fernbedienung, machte den Fernseher aus und rutschte weiter unter die Decke.

„Danke für den Tag heute. Ich bin echt auf andere Gedanken gekommen.", flüsterte Paddy und spürte, wie Hannah grinste. „Das war doch der Plan, oder?" „Ja, schon. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es so einfach ist", gestand Paddy ihr. „Weißt du, es muss ja nicht immer alles kompliziert sein. Bist du dir denn über einige Dinge klar geworden?" Paddy blieb still und hing seinen Gedanken nach, ehe er antwortete: „Vielleicht ein bisschen." „Und wirst du es mir erzählen, was du denkst?" Er zögerte eine Weile, während Hannah weiterhin vor sich hin döste. Währenddessen umklammerte sie Paddy mit einem Bein, was ihn zu lachen brachte: „Weißt du, dass wir damals auch schon in dieser Position geschlafen haben?" Hannah nickte: „Das ist ja auch sehr bequem" „Ich werde es mir merken und vielleicht auch mal anwenden." „Ok, mach das ruhig." „Hannah?", fragte Paddy zaghaft und drückte sie etwas fester an sich. „Mhh?" „Ich hab dich lieb." „Ich dich auch, Paddy. Ich dich auch."

Zwischen Liebe und FreundschaftWhere stories live. Discover now