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Durchgefroren, aber glücklich, kamen Hannah und Paddy nach Hause. Wie versprochen machten sie auf dem Rückweg an einer Weide halt und streichelten einige Schafe, die sie mit Äpfeln anlocken konnten. „Oh schließ schnell die Tür auf, sonst erfriere ich", bibberte Hannah. Paddy schloss die Tür auf: „Geh du erstmal schön heiß duschen, ich kümmere mich um den Rest." „Oh, du bist echt ein Schatz." Sie küsste ihn flüchtig und verschwand im Badezimmer. Währenddessen packte Paddy die Rucksäcke aus. Anschließend suchte er Handtücher für Hannah heraus und wollte sie wie selbstverständlich ins Badezimmer legen. Vor der Tür machte er halt und hörte, wie Hannah schrill vor sich hin sang. „Now there's a beautiful river in the valley ahead. There 'neath the oak's bough soon we will be wed Should we lose each other in the shadow of the evening trees I'll wait for you, should I fall behind, wait for me." Paddy grinste, legte die Handtücher auf der Badewanne ab und fing ebenfalls an zu singen. Hannah, die nicht bemerkte, dass Paddy das Badezimmer betreten hatte, erschrak und drehte sich in der Duschkabine mit feuerrotem Gesicht herum: „Mensch Paddy, du kannst mich doch nicht so erschrecken." Paddy lachte verlegen. „Ich wollte dich nicht stören, aber es war einfach so verlockend mitzusingen." Hannah stellte das Wasser aus. „Wenn du schon mal da bist, kannst du mir bitte ein Handtuch geben?" Gesagt, getan; als Hannah aus der Dusche stieg, stand er mit einem großen flauschigen Handtuch vor ihr und breitete es aus, so dass er sie darin einwickeln konnte. „Vielen Dank der Herr." Im Nu zog er Hannah den Boden unter den Füßen weg und trug sie auf Händen. Hannah lachte erfreut auf und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie küsste ihn, während er sie breit grinsend in das Schlafzimmer trug und sie behutsam auf dem Bett ablegte. „Und was jetzt?", fragte Hannah erwartungsvoll und beobachtete Paddy dabei, wie er es sich neben ihr bequem machte. „Also, du könntest dich jetzt fertig machen und dann gehen wir essen oder..." Er rutschte näher an Hannah heran, um ihren Hals zu küssen. „Oder wir machen es uns hier noch bequemer und schauen was der Kühlschrank noch so hergibt." Hannah hörte aufmerksam zu und grinste schelmisch. „Das klingt beides sehr verlockend." Sie drehte ihren Kopf zur Seite und blickte Paddy verführerisch in seine blitzenden blauen Augen, ehe sie anfing ihn leidenschaftlich zu küssen und an dem Saum seines T-Shirts rumzuspielen.

Leicht außer Atem und mit einem Strahlen im Gesicht ließ sich Paddy neben Hannah nieder und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Hannah schmiegte sich an Paddys Körper, legte ihren Kopf auf seiner Brust ab. Sie lauschte seinem Herzschlag, der sich von Minute zu Minute normalisierte. Eine Weile sagte niemand der beiden ein Wort, hörten den Wellen des Meeres zu und genossen das Zusammensein. Paddy gab ein Pfeifen von sich und schüttelte lachend den Kopf. „Was ist?", fragte Hannah und musterte Paddy, der sich mit seiner Hand über seine Stirn strich. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich hier mit dir liege. Vor gut einem Jahr, beteuerten wir immer, dass wir nur befreundet sind und jetzt?" Er hob die Bettdecke hoch und betrachtete Hannahs nackten Rücken, den er liebevoll streichelte. „Jetzt liegen wir hier ohne Klamotten zusammen im Bett." „Hey!", Hannah zog die Decke wieder zu sich, lächelte jedoch. „Tja, ich weiß auch nicht wie es passieren konnte, aber..." Sie zögerte, sprach jedoch weiter, als Paddys sie verwundert ansah: „Aber ich froh darüber wie es jetzt ist." Erneut küsste Paddy ihre Stirn. „Ich auch, Murmeltier."

Hannah und Paddy beschlossen, den Abend im Cottage ausklingen zu lassen. Mit Tellern, die mit geschmierten Broten befüllt waren, und Teetassen bewaffnet, setzten sie sich in den Wintergarten und aßen gemeinsam Abendbrot. Die Nacht war sternenklar, so dass sie, dicht aneinander gekuschelt die Sterne betrachten konnten. Hannah saß auf Paddys Schoß und wärmte sich ihre Hände an der Teetasse, als Paddy vor sich hin summte. „We said we'd walk together baby come what may, that come the twilight should we lose our way..." Hannah grinste und schmiegte sich noch fester an Paddy, während sie seiner Stimme lauschte und eines ihrer Lieblingslieder sang.

Zwischen Liebe und FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt