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Auch das zweite Konzert war komplett ausverkauft. Die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt. Selbst nachdem das Konzert zu Ende war, waren einige Fans noch so lange in der Halle, bis sie mit Nachdruck gebeten wurden zu gehen. Wieder warteten etliche Fans auch vor der Halle und schrien die Namen, vor allem der männlichen Mitglieder, der Band. Selbst ein kurzer Smalltalk mit den Fans nach dem Konzert war aufgrund des Sicherheitsmangels nicht möglich. Dem Securitypersonal waren die Hände gebunden. Aufgrund der großen Menschenmassen vor der Halle, war es nicht in der Lage, die Kellys sicher ins Hotel zu bringen. Dass einige Fans auch mitbekamen, in welchem Hotel sie untergebracht waren, machte die Lage nicht einfacher. Tom setzte alles Mögliche in Bewegung, um in einem anderen, weiter abgelegenen Hotel noch freie Zimmer zu buchen, während weitere Mitarbeiter damit beschäftigt waren, das private Hab und Gut von einem zum anderen Hotel zu verfrachten. Alle Familienmitglieder waren mittlerweile ziemlich müde und genervt. Sie fühlten sich allesamt gefangen, bis Tom die erleichternde Nachricht überbrachte: „Alle mal her hören. Ich habe in einem kleinen Hotel immerhin noch neun Zimmer bekommen. Tut mir leid, mehr war da leider nicht drin." Er schaute entschuldigend zu Kira und Hannah. „Das ist kein Problem", mischte sich Maite schnell ein, „Kira kann bei mir mit im Zimmer schlafen und Hannah, du kannst bestimmt bei Paddy übernachten, Das ist doch kein Problem, oder?" Hannah und Paddy tauschten verlegende Blicke, schüttelten beide jedoch den Kopf. Maite tauschte unbemerkt einen Blick mit Angelo und nickte unauffällig. „Wunderbar", sagte Tom, „Dann ist das auch schon mal geklärt. In 30 min können wir von hier verschwinden. Bis dahin müsst ihr euch leider noch gedulden. Eure Sachen werden dann auch schon in dem neuen Hotel auf euch warten. Jimmy war genervt und fluchte weiter vor sich hin, während die meisten die Situation so hinnahmen. Hannah blickte in die vielen Gesichter. John und Joey saßen jeweils auf einem Stuhl und hatten die Augen geschlossen. Barby saß mit angewinkelten Beinen zusammen gekauert in einem Sessel und starrte Luftlöcher in die Gegend, während Patricia mit einer Wärmflasche im Rücken auf dem Sofa lag, am Fußende Kathy, die Sean auf dem Schoß hatte.

„Endlich!", stöhnte Joey auf und nahm in einem Kleinbus mit verdunkelten Fenstern Platz. Seine Geschwister samt Kira und Hannah taten es ihm gleich. Hannah schaute aus dem Fenster. Es waren echt noch einige Fans vor der Halle, die in er Kälte standen und darauf warteten, dass sich noch jemand von ihren Idolen blicken lässt. Zum Glück standen sie so, dass sie die wegfahrenden Autos nichts bemerkten. Im Hotel angekommen klärte Tom alles weitere und jeder von ihnen bezog ihr Zimmer. Dass heute keiner Lust auf ein nettes Beisammensein nach der Show hatte, nahm niemand jemanden übel. Auch Maite und Kira, wünschten Hannah und Paddy eine gute Nacht und verschwanden in ihrem Zimmer. „Und wo müssen wir jetzt hin?", fragte Hannah Paddy, der auf die Schlüsselkarte schaute. „Zimmer 205 also nach oben." Schweigend lief sie ihm hinterher. Irgendwie war die Stimmung sehr angespannt. „So da wären wir. Du hast bestimmt nichts dagegen, wenn ich jetzt schnell duschen gehe, oder?", fragte Paddy. „Nein, keineswegs. Im Gegenteil. So schweißgebadet will ich dich gar nicht im Bett haben." Er grinste und nahm sie in die Arme, um sie zu ärgern. „Oh nee, los du Stinktier geh duschen." Paddy lachte und verschwand im Badezimmer. ‚Was hat Kira gesagt? Ich soll auf mein Herz hören?', dachte sich Hannah und überlegte krampfhaft wie sie sich jetzt verhalten sollte. Am liebsten hätte sie so getan, als ob nichts gewesen wäre, aber selbst Paddy müsste doch ihre innere Unruhe bemerken. Um sich ein wenig abzulenken, schaute sie seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder auf ihr Handy, das zehn verpasste Anrufe anzeigte. Darunter waren die meisten von ihrer Mutter, aber auch einige von Sandra und auch von Ben. Als sie seinen Namen las, wurde ihr schlecht und löschte den Anruf sofort von der Liste. Sie hatte jedoch vor, ihre Mutter und auch Sandra zurück zu rufen. Das Telefonat mit ihrer Mutter war schnell erledigt. Sie wollte sich nur vergewissern, dass es ihrer Tochter gut geht und wann sie denn plante wieder in Köln zu sein. Nachdem sie die formellen Dinge mit ihrer Mutter geklärt hatte, rief sie Sandra an. „Warum meldest du dich nicht zur Hölle! Ich mache mir Sorgen, du dumme Gans.", schrie Sandra ins Handy. „Hey, tut mir wirklich leid. Ich bin nicht in Köln und unterwegs." „Kannst du nicht wenigstens kurz Bescheid geben? Ich dachte, du tust dir sonst was an, nachdem du geschrieben hast, dass du deine Ruhe willst." Hannahs schlechtes Gewissen machte sich bemerkbar. Sie ging im Zimmer auf und ab und versuchte ihre Freundin zu besänftigen. „Sandra, es tut mir wirklich leid. Das war alles nicht geplant. Ich bin mit Maite und co. In Dortmund. Paddy hat mich vorgestern abgeholt." Sandras Stimme wurde langsam milder: „Paddy also, ja? Wie geht's dir denn? Muss ich mir weiter Sorgen machen?" „Nein, Sandra. Wirklich. Alles ist gut." Die Badezimmertür öffnete sich und Paddy huschte ins Zimmer, der nur ein Handtuch um seine Hüfte trug. Hannah konnte ihren Blick von Paddy gar nicht abwenden und starrte ihn regelrecht an. Als Paddy ihren Blick bemerkte, drehte er sich um und flüsterte: „Sorry, ich habe meine Sachen vergessen." So leise wie möglich wühlte er in seiner Tasche. Währenddessen quatschte Sandra freudig drauf los, doch Hannah konnte ihr nicht mehr zu hören. Zu abgelenkt war sie durch Paddy, der halbnackt vor seiner Tasche kniete. „Hey Hannah bist du noch dran?", fragte Sandra, als sie keine Antwort bekam. Hannah verfolgte Paddy mit ihren Blicken. „Was sagst du?" „Man, hörst du mir überhaupt zu? Was ist denn los bei dir?" „Nichts, nichts", stotterte Hannah. „Du, ich muss auflegen. Ich melde mich, wenn ich wieder in Köln bin, ok? Bis dann." Sie legte auf und beschloss ihre Schlafsachen rauszusuchen und sich schnell im Zimmer umzuziehen. ‚Paddy braucht bestimmt noch eine Weile', dachte sie sich und entledigte sich ihrer Kleidung samt BH, als sie ein anerkennendes Pfeifen hörte. Schnell zog Hannah ihr Top über und merkte wie sie rot wurde. Verlegen drehte sie sich um. „Ich habe gedacht, du brauchst noch ein bisschen im Bad, deswegen dachte ich, ich ziehe mir auch schon mal meine Schlafsachen an. Paddy nickte und grinste. Währenddessen suchte Hannah nach ihrer Schlafhose. „Verdammt!", fluchte Hannah und wühlte weiter in ihrer Tasche herum. „Ist irgendwas?", fragte Paddy und schaute fragend zu Hannah. „Nein, so schlimm ist es nicht. Ich habe anscheinend meine Schlafhose vergessen, deswegen hast du sie wohl auch nicht gefunden." Paddy zuckte mit den Schultern. „Gestern hast du ja auch ohne geschlafen." Hannah streckte ihm die Zunge raus. „Ja, ja. Gib es zu, du hast sie dir gemopst" Spielerisch nahm Paddy seine Hände hoch: „Niemals! Ich stehe zwar auf die Glücksbärchis, aber deine Schlafhose habe ich beim besten Willen nicht geklaut." Hannah lachte und warf Paddy ein Kissen entgegen. „Du Blödmann, den Schlafanzug habe ich schon lange nicht mehr." „Und was schmückt deine Hose jetzt so?" „Das wüsstest du wohl gerne!" Hannah nahm sich ihre Kulturtasche und stolzierte an Paddy vorbei ins Badezimmer, dabei konnte er es nicht unterbinden, ihr auf den Hintern zu schauen. ‚Na das kann ja was werden', dachte er sich, rieb sich durch sein Gesicht und schnappte sich seine Gitarre, die er immer und überall mit hinnahm.

Zwischen Liebe und FreundschaftTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang