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Hannah und Paddy kamen eng umschlungen in den großen Salon, der der Familie als Wohnzimmer dienen sollte. Sie kicherten vor sich hin und waren ganz ineinander vertieft, dass sie erst auf Maite und Angelo aufmerksam wurden, nachdem sich Angelo räusperte. Überrascht blieben sie stehen. „Oh, hey ihr beiden. Wir haben euch gar nicht bemerkt." Paddy lächelte Hannah an und steckte sich eine seiner Haarsträhnen hinters Ohr. „Und habt ihr ein geeignetes Zimmer für euch gefunden?", fragte Maite. Hannah löste sich von Paddy und gesellte sich zu ihrer Freundin. „Jepp, haben wir. Wir wollten gerade Paddys Kartons nach oben bringen. Wollt ihr nicht schnell helfen? Dann geht das alles auch viel schneller. Ich glaube nicht, dass wir die noch auspacken werden oder was meinst du, Paddy?" Dieser schüttelte energisch den Kopf. „Nee, darauf habe ich heute auch echt keinen Bock mehr. Also was ist? So viele Kartons wie Maite habe ich bestimmt nicht." „Oh Paddyboy, ganz dünnes Eis!", ermahnte ihn seine kleine Schwester, die drohend ihren Finger in die Höhe hielt." Dieser lachte jedoch nur und verschwand bereits mit Angelo im Flur, um die ersten Kisten nach oben zu tragen. „Wenn wir lange genug warten, dann haben die beiden bestimmt schon alle Sachen in Paddys Zimmer gebracht, ohne dass wir helfen mussten." Maite grinste Hannah verschwörerisch an. Hannah verstand sofort: „Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert." So blieben die beiden im Zimmer sitzen, lehnten sich zurück und unterhielten sich. „Hat sich Dan wieder einigermaßen beruhigt?" Maite zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich habe Papa seitdem nicht mehr gesehen. Jimmy ist aber immer noch außer sich. Joey hat versucht mit ihm zu reden. Immerhin verstehen sich die beiden wieder besser." Paddy, der einen schwereren Karton vor sich her trug, erschien im Türrahmen: „Was sitzt ihr denn da noch so faul rum? Da stehen noch ein paar Gitarren, die liebend gerne nach oben getragen werden wollen." Hannah und Maite schauten sich an und zuckten mit den Schultern: „Ein Versuch war es wert." Die beiden jungen Frauen seufzten und schnappten sich jeder einen Gitarrenkoffer. Als Maite das Zimmer betrat, welches sich ihr großer Bruder ausgesucht hatte, staunte sie nicht schlecht. „Wenn ich gewusst hätte, was das hier für ein Zimmer ist, hätte ich das hier genommen, verflixt!" Angelo und Paddy kamen gerade mit den letzten Kartons hoch und stellten sie in eine Ecke, in der bereits die anderen Kisten standen. „Tja, wer zuletzt kommt..." Paddy wischte sich den Schweiß von der Stirn. Nachdem alle Versuche von Maite das Zimmer mit ihrem Bruder zu tauschen scheiterten, gingen alle wieder zurück in das zukünftige Wohnzimmer, in dem John bereits dabei war, den Kamin anzufeuern. „Wollt ihr auch etwas zu trinken?", fragte Maite und schaute fragend in die Runde." Als alle nickten machte sie sich auf die Küche. „Warte ich helfe dir. John willst du auch etwas?" „Ja, vielen Dank, Hannah." In der Küche war alles ziemlich chaotisch. „Oh je, wie willst du denn hier etwas finden?" Zielstrebig ging Maite auf einen Schrank zu. „Keine Angst, ich habe den Möbelpackern gesagt, wo was hin soll." Schnell waren zwei Tabletts befüllt mit Tassen, einer großen Teekanne und Keksen.

„Wo sind denn eigentlich die anderen?", fragte Hannah als sie John eine Tasse anreichte. Dieser kratzte sich am Kopf und überlegte: „Ich denke, Jimmy schmollt immer noch, Joey ist joggen und die Mädels kümmern sich um die Outfits für Morgen." Hannah nickte und setzte sich auf Paddys Schoß, der sofort einen Arm um ihre Taille legte. „Ihr könnt auch überhaupt nicht die Finger voneinander lassen, oder?", grinste Angelo und zuckte vielsagend mit seinen Augenbrauen. Maite boxte ihren kleinen Bruder in die Seite: „Lass sie doch, Dumbass!" Anerkennend nickte Hannah ihrer Freundin zu. „Vielen Dank, Maite, sonst hätte ich das jetzt erledigt." Paddy lachte als er in Angelos erschrecktes Gesicht sah. „Mit Hannah würde ich mich auch nicht anlegen wollen." Hannah und Maite stimmten in Paddys lachen mit ein und auch John konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Als die Geschwister anfingen über das neue Album zu diskutieren, hörte Hannah gespannt zu. „Was ist mit dir, Hannah? Hast du einige Lieder schon gehört?", fragte John. Verlegen blickte sie Paddy von der Seite an, der anfing zu schmunzeln und ihr ermutigend zunickte. „Nun ja. Ich kenne eigentlich schon alle Lieder und finde es echt super." „Und welches gefällt dir am besten?" Hannah bemerkte wie sie rot wurde: „Ehm..." Paddy zog sie näher an sich, während Maite und Angelo vielsagende Blicke austauschten: „Ich weiß es!" Maite sprang auf, besorgte eine Gitarre und gab sie Angelo, der „I will be your bride" anspielte. Er vernahm die verwirrten Blicke der beiden Mädchen und von Paddy und fing an zu lachen: „Just kidding." Wie von selbst spielten Angelos Hände „I fell love" an. Paddy grinste Hannah verliebt an, die verlegen ihren Kopf auf seiner Schulter bettete, und fing an zu singen. Auch Maite und Angelo stimmten mit ein und Hannah genoss die Singeinlage ihrer Freunde. Das Musizieren lockte Patricia, Kathy und auch Barby an, die sich dazu gesellten. Wie selbstverständlich wurde die Gitarre von einem zum anderen weiter gereicht und gemeinsam gesungen. Selbst Joey, der sich eigentlich zurückziehen wollte, blieb länger als gedacht in seinen Trainingssachen sitzen und sang mit. Nur Jimmy ließ sich den ganzen Abend nicht blicken. Die Musik verband die Familie in allen Lebenslangen und diese Eigenschaft schätzte Hannah sehr. Umso mehr machte sie sich Sorgen, dass jemand dabei fehlte.

Nachdem alle bis auf Jimmy den Abend mit Musik ausklingen ließen, schickte Kathy alle ins Bett. Schließlich sollten alle für das Fotoshooting ausgeschlafen sein und frisch aussehen.

Zwischen Liebe und FreundschaftWhere stories live. Discover now