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In Cobh angekommen, wartete Maite auch schon ungeduldig auf Hannah und Paddy. Schnell half sie beim Hereintragen der Einkäufe mit und verdonnerte Hannah auch gleich mit in der Küche zu helfen. Paddy war froh, dass Maite nicht auf die Idee kam ihn ebenfalls bei den Vorbereitungen einzuspannen und schlich leise und unbemerkt in sein Zimmer, um an einigen Songideen zu arbeiten. Während der Vorbereitungen redeten und lachten die beiden jungen Frauen viel. Auch Paddy und Joelle waren Thema, wodurch Hannah auch überlegte, ob sie Maite von Paddys Plänen erzählen sollte. Sie war hin und hergerissen, vertraute sich dann jedoch ihrer Freundin an: „Du, was würdest du dazu sagen, wenn Paddy nächste Woche Joelle besucht." Maite zuckte mit den Schultern: „Was soll dabei sein? Das ist doch keine schlechte Idee. Außerdem sind wir nächste Woche sowieso wieder in Deutschland unterwegs, aber wenn du schon so fragst, ist da ein Haken, oder?" Hannah schaute verlegen auf ihre Füße. „Jein. Also Paddy hat heute Morgen mit Joelle telefoniert und ihr von seinen Plänen erzählt. Sie war aber gar nicht davon begeistert und es kann sein, dass ich so etwas gesagt habe wie: ‚Fahr doch trotzdem hin'" Maite lachte: „Das kann ja was werden. Ich an seiner Stelle würde es vermutlich auch so machen. Wenn du sagst, dass die beiden etwas zu klären haben." Hannah räusperte sich: „Kann ich ehrlich sein?" Maite nickte und schaute ihre Freundin neugierig an: „Ich glaube, das mit den beiden ist nicht mehr von langer Dauer." „Wie jetzt? Warum?" „Das ist nur so eine Vermutung. Aber das, was du von Joelle erzählt hast, das was Paddy so erzählt und das Gespräch heute Morgen zwischen den beiden... Da steckt doch mehr dahinter. Was kann man am Telefon nicht klären?" Maite kratzte sich an der Schläfe: „Mhh, denkbar wäre es, aber es geht uns ja eigentlich auch nichts an." Hannah zog erstaunt ihre Augenbrauen hoch: „Es geht uns eigentlich nichts an? Was sind das denn für neue Töne von dir? Du wärst doch die erste, die sich für so etwas interessiert." „Ja, schon. Aber ich habe dazu gelernt. Bei Paddys Liebeleien sollte ich mich besser nicht einmischen. Es sei denn, er kommt auf mich zu und fragt um Rat, aber in Sachen Liebe wurde ich ja schleichend von dir ersetzt." Theatralisch fasste sich Maite ans Herz und täuschte ein Weinen vor, das Hannah zum Lachen brachte. „Und früher oder später erfährst du doch irgendwie, was bei Paddy so abgeht." „So sieht es aus." Für Maite war das Thema Paddy und Joelle beendet: "Ich glaube, wir sind hier soweit fertig und die Party geht auch bald los. Ich schlage vor, wir machen uns ein wenig frisch und dann machen wir einen drauf." Maite zwinkerte ihrer Freundin zu. Hannah gähnte derweil und streckte sich: „Wenn ich nicht schon zu müde dafür bin. Was soll ich überhaupt anziehen?" „Ok, pass auf. Ich gehe jetzt erstmal duschen und anschließend treffen wir uns bei dir im Zimmer und zeigst mir deine Klamotten. Ich finde bestimmt etwas für dich."

Gemeinsam machten sie sich nach oben und verschwanden jeweils in ihren Zimmern. Hannah sprang schnell unter die Dusche. Als sie fertig war, suchte sie einige Klamotten raus, die sie Maite zeigen wollte, und macht ihre Haare zurecht, die sie sich seitlich geflochten hatte und elegant hochsteckte. Überlegend stand sie in Unterwäsche vor dem Bett und musterte ihre Auswahl. Nachdem sich Maite fertig gemacht hatte, klopfte sie bei Hannah an der Tür und half ihr dabei ein passendes Outfit zu finden: „Nee, die Bluse finde ich doof. Da drin siehst du aus wie ein kleines Mädchen." „Und wie findest du das?" Hannah zeigte ihr ein schwarzes Top, das sie mit einer Strickjacke kombinieren wollte. „Nein, zu bieder. Warum ziehst du denn nicht das an?" Maite hielt das neue Kleid hoch, das sie zusammen in Cobh gekauft hatten. „Ich weiß nicht. Ist das nicht zu viel für eine Gartenparty?", fragte Hannah skeptisch. „Nein, finde ich nicht. Im Gegenteil. Das passt hervorragend. Los, zieh es an." Widerwillig zog sich Hannah um. „Perfekt", lächelte Maite zufrieden. „Dann kann die Feier ja auch gleich losgehen. Hilfst du mir noch schnell die Salate und das alles rüber zu tragen?" „Habe ich denn eine andere Wahl?", fragte Hannah rhetorisch. „Nein, hast du nicht. Ich warte unten auf dich." Mit diesen Worten verließ Maite Hannahs Zimmer und ließ sie für einen Moment alleine. Schnell schnappte sich Hannah ihr Handy. Ben hatte ihr kurz eine SMS geschrieben, dass er gut in Münster angekommen war, und antwortete ein paar kurze Sätze. Dass Bens Nachricht so kurz ausgefallen ist, ließ sie vermuten, dass auch Ben zutun hatte und beschäftigt war. Anschließend suchte sie ihre Handtasche aus dem Koffer, schmiss ihr Handy da rein, schnappte sich einen dicken Pulli und machte sich auf den Weg zu Maite. Sie freute sich schon auf die Gartenparty. Schließlich ist die gesamte Familie Kelly eigenladen und bei dem bunten Haufen konnte es eigentlich nur lustig werden.

Zwischen Liebe und FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt