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Fertig. Hoffentlich habe ich alles richtig gemacht, denn komischerweise fiel es mir so leicht. „Exzellent.", kam plötzlich eine Stimme hinter mir zum Vorschein. Erschrocken weiche ich zurück und bin schon aus Reflex dabei den Bogen zu zücken, doch da fällt mir auf, dass ich ja keine Pfeile mehr habe. Außerdem bemerke ich genauso schnell, dass die Stimme Thranduil gehört. Zum Glück war ich nicht zu auffällig mit dem Bogen, das hätte sonst wirklich unangenehm werden können. Dann fährt Thranduil fort: „Von meiner Seite aus wären wir fertig. Mit dem Bogen kannst du ausgezeichnet umgehen, bereit um dich, vor allem, aus der Ferne zu verteidigen, oder zu kämpfen." Ich lächle. Ein wenig stolz auf mich bin ich schon, schließlich war es mein erstes Mal allein, und auch an sich habe ich noch nicht allzu oft gekämpft. Das Lob von dem König des Waldlandreiches weiß ich sehr zu schätzen. Schnell jedoch wird meine gute Laune wieder etwas gekränkt als Thranduil sagt: „Gleich werden wir die Übergabe machen, du gehst zu deinem Vater und ich werde meinen Sohn noch einmal genau prüfen, auch wenn ich eigentlich weiß, dass er wunderbar schießen kann. Dein Vater wollte es so." Dann ändert sich seine Stimmlage, verschärft sagt er: „Ich bitte dich während der Übergabe nicht mit Legolas zu sprechen. Ihr sollt einfach aneinander vorbei gehen. Möglichst ohne Einfluss auf den jeweils anderen. Hast du mich verstanden?" Etwas eingeschüchtert von dem plötzlichen Stimmungswandel nicke ich. Scharf sieht er mich an. Da ich dadurch selbst bemerke, dass ihm das Nicken nicht ausgereicht hat, sage ich schnell hinterher: „Ja, ich habe verstanden. Ich werde keine Worte von mir geben." Wohl zufriedengestellt antwortet Thranduil darauf: „Gut." „Soll ich meinen Bogen hierlassen?", ist meine Frage. Als Antwort bekomme ich ein Nicken und somit gehen wir zurück zu dem Tisch, ich lege meinen Bogen darauf, neben Legloas' seinen, und dann gehen wir wieder zurück zu der Stelle, an der wir uns von meinem Vater und Legolas trennten.

Sie treffen gleichzeitig mit uns ein. Als Legolas und ich auch nur den Anschein machten Blickkontakt auszutauschen, wurden wir schnell weitergezogen. Nur zu gerne wüsste ich wie Legolas' Training verlief, oder ob er sich mit meinem Vater verstanden hat. Doch höre ich auf Thranduils Anweisung und sage kein Wort. Schweigend gehe ich meinem Vater hinterher. Mit ihm bin ich es gewohnt allein zu sein, hier bin ich fast gar nicht nervös. Natürlich könnte ich bei dem Kämpfen mit den Dolchen genauso, oder noch mehr versagen, denn darin bin ich noch viel ungeübter, doch wäre es in Anwesenheit meines Vaters nicht ganz so unangenehm. Hier traue ich mich dann auch zu fragen: „Wieso trennt ihr uns voneinander? Gemeinsam sind wir doch viel stärker. Es wäre außerdem viel sicherer. Er würde auf mich aufpassen können und ich auf ihn..." Meine Stimme klingt trauriger als gewollt, aber ich denke, dass es an dieser Stelle auch gar nicht so unangebracht ist. Mein Vater bleibt stehen, wendet sich zu mir um und legt mir seine Hände auf die Schulter. Dann guckt er mir in die Augen und antwortet ruhig: „Wir wissen nicht, ob das stimmt. Wir sahen euch nicht gemeinsam kämpfen. Und du musst mich verstehen. Was Legenden besagen, ist nun mal, dass das alleinige Kämpfen durch eine Bestimmung viel effektiver ist. Zusammen würdet ihr euch laut ihr nur in die Quere kommen." „Woher wisst ihr, dass diese Legenden der Wahrheit entsprechen?", frage ich, wohl etwas zu trotzig. Mein Vater jedoch antwortet besonnen und immer noch ruhig: „Das wissen wir nicht. Doch vertrauen wir mehr auf diese, satt auf eure Theorie. Natürlich ist in manchen Situationen die Gemeinschaft wichtig. Aber ihr habt euch gerade erst kennengelernt und wir wollen das Risiko nicht eingehen. Ihr seid zu unerfahren, um es besser zu wissen." Was für ein Risiko, denke ich mir. Und wieso muss genug Erfahrung vorhanden sein, um zu wissen, dass es sicherer wäre, gemeinsam zu kämpfen? Ich verstehe immer noch nicht, wieso unsere Väter, oder zumindest meiner, auf diese Legenden vertraut. Wer weiß ob die wirklich der Wahrheit entsprechen? Ich halte jedenfalls nichts davon. Ich seufze.

„Was ist denn los? So kenne ich dich garnicht.", fragt mein Vater ein wenig besorgt. Auf seinen letzten Satz geheich nicht ein, ich antworte nur ebenfalls mit einer Frage: „Könnt ihr uns nichtwenigstens einmal zusammen kämpfen lassen, und dann entscheiden was besserwäre?" Mein Vater denkt kurz nach, sieht mich dann prüfend, nicht böse,aber bestimmt an und äußert: „Es geht euch nicht nur ums Kämpfen, oder?Natürlich ist auch das ein wichtiger Punkt, aber wollt ihr nicht allein sein,ihr wollt euch einander haben, jetzt, wo ihr euch gefunden habt." Stutzigsehe ich ihn an. Ich denke genau nach, über jedes Wort, welches er sprach undstelle fest, dass er in allem richtig liegt. Ich weiß nicht, wie es bei Legolasist, doch stimmt es bei mir genau überein. Alles, was ich in der letzten Zeitfühle und meine Ängste, hat mein Vater perfekt zusammengefasst. Stumpf gebe ichzur Bestätigung ein kleines Nicken von mir. Ich höre meinen Vater seufzen unddann zieht er mich weiter. Anscheinend hätte er lieber eine Verneinungerhalten, auch wenn er schon wusste, dass er richtig liegt. Was soll ich nurmachen? Ich weiß es nicht. Auf meine Frage, ob unsere Väter uns nichtwenigstens einmal zusammen kämpfen lassen wollen, gibt er mir keine Antwort.

Legolas & DuDove le storie prendono vita. Scoprilo ora