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Panik steigt in mir hoch und Angst breitet sich auf meinem gesamten Körper aus. Der Ork nähert sich immer weiter, bis er schließlich direkt vor uns steht. „Was glaubst du wie gerne ich dich mit diesem Ding leiden lassen würde, nh?", zischt er mich an und wedelt mit dem Folterwerkzeug herum. Mir läuft ein Schauer über den Rücken als er fortfährt: „Ja wohl, ganz langsam würde ich anfangen. Zuerst nur deine hässliche Kleidung zertrennen. Und dann herunterreißen. Oh ja, die würdest du dann nicht mehr brauchen. Du würdest dir wünschen wieder so wie jetzt da zu hängen. Aber das wäre nur der Anfang. Nachdem du nichts mehr von dem lästigen Zeug an dir hättest, also splitterfasernackt vor mir stündest, würde ich mir das hier zu nutze machen. Weißt du was das ist und was das kann? Na los sag schon!" Ich sollte eigentlich versuchen meine Gefühle zu verbergen. Aber ich kann nicht. Die Angst übertrifft jeden anderen klaren Gedanken. Somit schüttle ich nur panisch den Kopf, da ich die genaue Bezeichnung sowieso nicht kenne. „Ohhh, soll ich es dir zeigen? Eine feine Linie würde ich mit der Spitze in deine Haut zeichnen. Nur so leicht, dass es gerade anfängt zu bluten.", fragt er mich mit einem verlangendem Grinsen. Wieder schüttle ich den Kopf, dieses Mal noch viel panischer und unkontrollierter. „Doch doch, du wirst es gleich zu sehen bekommen.", sagt er und wendet sich dann Taavi zu, „Du kennst das schon, habe ich recht? Du weißt genau was dir blüht." Taavi nickt stumpf und schließt gequält die Augen. Ich realisiere, dass der Ork mir nichts tun wird. Jetzt zumindest noch nicht. Er wird sich um Taavi kümmern. Und ich muss dabei zusehen. Diese Erkenntnis beruhigt mich nicht, nein, keines Wegs. Nur umso angespannter starre ich Taavi an. Erst jetzt sehe ich die Narben an seinem Körper. Er trägt kein Oberteil, was mir freie Sicht gewährt. Eine lange Narbe zieht sich von seinem Schlüsselbein, über seinen muskulösen Bauch, bis hin zur Hüfte. Auch im Gesicht sind einige Narben. So findet sich zum Beispiel an seiner Wange eine tiefe Wunde. „Womit fangen wir heute an?", fragt der Ork amüsiert und mustert Taavi von Oben bis Unten. Dann dreht er seinen Kopf wieder zu mir: „Wieso entscheidest nicht du, Prinzesschen?" Taavi wirft mir einen leidenden und bittenden Blick zu. Und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich sage lieber nichts als etwas falsches, etwas, was ihm vielleicht nur noch mehr wehtun würde. „Keine Antwort? Hmh? Vielleicht lieber selber machen?", kommt sofort eine Reaktion des Orks. Schockiert sehe ich ihn an. Dann sagt er: „Ja, ganz richtig. Du hast mich schon verstanden." „Nein!", krächze ich hervor. Für einen kurzen, wenn auch nur, sehr kurzen Moment hält der Ork inne. Dann grinst er heimtückisch und meint: „Ach wenn es so ist. Ist mir eigentlich komplett egal was du willst, du machst das jetzt so wie ich es dir befehle!" Frustriert sehe ich ihn an. Das kann doch nicht sein ernst sein. Aber oh doch, das ist es. Er kommt gerade Wegs auf mich zu, zückt wieder seinen Schlüsselbund und schließt mir ehe ich mich versehe meine Ketten auf. Ich taumle vorwärts und kann mich zuerst nicht richtig fangen. Schließlich hing ich die ganze Zeit unbeweglich an dieser Wand. Langsam kommt das Gefühl zurück. Meine Arme kribbeln unangenehm als wieder eine Menge Blut durch sie strömt. Der Ork schubst mich zu Taavi rüber. Ich versuche ihm zu zeigen wie leid es mir tut das tun zu müssen. Auch er nimmt den Augenkontakt zu mir auf. Ich sehe eine kleine Unstimmigkeit in seinem Ausdruck. Etwas passt nicht in das Gesamtbild. Ist es Verständnis? Nein, in seinen kastanienbraun-Farbenden Augen spiegelt sich irgendetwas anderes. Aber ich kann es nicht zuordnen. Ich nehme mir vor den Blickkontakt solange es irgendwie geht zu halten und wieder aufzufangen, falls ich abweichen müsste. Er soll sehen wie ungern ich dies tun werde. Und er soll sich nicht alleine fühlen. Auch wenn ich es sein werde, die die Tat verrichtet, soll auch ich diejenige sein, die in diesem Moment für ihn da ist. Ich berühre ihn sanft, nur mit der bloßen Handfläche an seinem Oberkörper. Er zuckt zusammen aber hält dem Blickkontakt stand. „Langweilig! Hier, nimm das!", dröhnt der Ork und drückt mir das Folterwerkzeug in die rechte Hand. Die Linke lasse ich auf Taavis Oberkörper ruhen, wobei ich mit der Rechten nun das Werkzeug befühle. Es ist grausam so etwas zu halten. Aber noch schlimmer wird es sein, es anzuwenden. Aber genau das ist es, was ich jetzt tun muss.

Ohne zu gucken wohin, setze ich den tödlichen Stift an. Taavi verzeiht keine Mine. Noch nicht. „Fester, fester! Lass ihn leiden!", rauscht es mir von hinten in die Ohren. Aber ich beachte den Ork nicht. Wenn ich das schon tun muss, dann soll es auf meine Weise geschehen. Ich steche die Spitze vorsichtig ein und spüre schon direkt einen Augenblick danach wie ein Bluttropfen meine linke Hand streift. Noch liegt in Taavis Blick kein Schmerz. Er scheint es allmählich schon gewohnt zu sein. Aber das ist es nicht. Irgendwas versucht er mir zu sagen. Aber ich verstehe es nicht. Jedoch fühle ich sein Herz unter meinen Fingern immer stärker schlagen.

Legolas & DuWhere stories live. Discover now