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Perfekt mit den ersten Sonnenstrahlen wache ich auf. Heute wird der Tag des Aufbruchs sein. Bin ich gut genug ausgeruht? Ob es genug ist weiß ich nicht, dennoch fühle ich mich recht fit. Wir werden gleich in den Saal gehen, letzte Informationen und unser Proviant bekommen und dann geht es auch schon los. Ich sollte abschied von hier nehmen, vielleicht sehe ich es nie wieder. Vielleicht aber auch erst in ein paar Wochen, Monaten, Jahren..wer weiß wie lange es dauert. Ich sollte die Hoffnung nicht aufgeben, an Legolas und mir liegt nun mal ganz Mittelerde. Wir müssen es schaffen. Mit diesem Gedanken schwinge ich mich aus meinem Bett und setze mir meine Tiara auf. Ob ich schon jetzt meine Waffen mitnehmen sollte? Vermutlich schon. Also ziehe ich auch diese auf. Sobald ich fertig bin gehe ich zum Ausgang, drehe mich aber noch ein letztes Mal um bevor ich gehe. „Hoffentlich bis bald.", sage ich leise zu meinem Zimmer, oder eher zu mir selber um mich aufzubauen. Dann gehe ich den Gang entlang zu Legolas Raum. Als ich anklopfe und eintrete steht Legolas schon bereit zum losgehen. „Guten Morgen", sage ich beim hineingehen. „Guten Morgen, wie geht es dir?", fragt Legolas. Ich antworte: „In Ordnung, ich bin aufgeregt, ja, jedoch fühle ich mich gut erholt, und dir?" „Mir ergeht es gleich. Ich war zwar schon häufiger alleine im Wald und jagte Orks, doch scheint dies nur ein Bruchteil von dem zu sein was uns nun die nächsten Tage, Wochen.. oder noch viel länger erwarten wird.", sagt Legolas. Ich nicke nur. Ich habe überhaupt keine Erfahrungen draußen alleine im Wald. Die Chancen stehen nicht gut um mich. Aber ich darf nicht aufgeben, schließlich habe ich meine Bestimmung.

Schnell gehen wir auch schon in den Saal, in dem wir unsere Väter antreffen sollen. Diese sind jedoch noch nicht anwesend, die Tafel aber ist reichlich bedeckt. Wir setzen uns auf die Plätze, auf denen wir auch das letzte Mal saßen und warten. Es ist klar, dass wir etwas essen müssen um gestärkt zu sein, auch wenn ich keinen wirklichen Hunger habe. Allerdings wollen wir erst mit dem Essen beginnen wenn unsere Väter kommen. Wie lange sie wohl noch brauchen? Vielleicht schlafen sie noch? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen, mein Vater ist schon immer früh aufgestanden. Meist war er derjenige der mich in den frühen Morgenstunden weckte. Hoffentlich geraten Thranduil und Legolas nicht wieder so wie gestern aneinander. Das wäre sehr schade, schließlich sehen wir uns heute alle das letzte Mal für eine ungewiss lange Zeit. Umso länger wir warten desto angespannter werde ich. Und das warten fühlt sich wie eine ewig lange Zeit an. Endlich ist es soweit, wir hören Schritte näher kommen. Und ja, es sind mein Vater und Thranduil. Mein Vater empfängt uns direkt freundlich: „Guten Morgen ihr beiden, ich hoffe ihr konntet euch gut ausruhen. Heute ist der große Tag, doch vorerst lasst uns speisen." Sie setzen sich uns gegenüber und auch Thranduil scheint bei wieder besserer Laune zu sein. Dennoch schaut er Legolas mit ernsten und prüfenden Blicken an. Dieser allerdings weicht zunächst gekonnt diesen Blicken aus. Alle nehmen wir uns zu Frühstück. Als jeder ein wenig gegessen hat fängt mein Vater wieder an zu reden: „Während wir uns hier aufhalten werden für euch draußen die Pferde fertig gemacht. Ihnen bei ist jeweils ein Beutel mit viel Wasser und Lembasbrot. Ihr müsst schnell vorankommen und jederzeit zu allem Beweglich sein, weshalb wir euch nur schwer extra Pfeile mitgeben können. Ihr habt nur die zur Verfügung, die in eurem Köcher sind. Seht zu, dass ihr sie zumindest teilweise wieder einsammeln könnt. Vielleicht habt ihr auch das Glück auf jemanden zu treffen, was ich allerdings eher weniger glaube. So ziemlich jedes Lebewesen bis auf die Orks und die Elben in Thranduils Hallen sollten vor dem Schatten geflohen sein." Thranduil nickt und sagt: „Meine Hallen liegen wie ihr wisst im Osten des Waldes, in dieser Umgebung braucht ihr nicht zu jagen, sie wird von meinen Wachen gehalten. Wir werden nicht fliehen. Lediglich im Süd-Westen lebte bislang noch ein Menschenvolk, die Waldmenschen, ein kühnes und wehrhaftes Volk. Ob sie von dort seit den ersten Anzeichen der Trist geflohen sind, ist mir bislang nicht bewusst. Alles andere wird nun von den vielen verschiedenen Orks, Riesenspinnen und anderen düsteren Kreaturen besetzt." Riesenspinnen? Davon hörte ich noch nichts. Verunsichert schaue ich zu Legolas hinüber. „Die Riesenspinnen haben haarige Beine, viele Augenpaare und einen schwarzen Körper. Ihr Blut ist ebenfalls schwarz. Außerdem sprechen sie ihre eigene Sprache, die wie ein Knirschen und Zischen klingt. Ich musste schon gegen so einige von ihnen kämpfen.", versucht er mir zu erklären. „Genau. Wir haben ständig Nester von ihnen in unserer Nähe und müssen sie regelmäßig zerstören und vertreiben.", antwortet sein Vater darauf. Ich schätze ich komme nicht drum herum ihnen auch eines Tages zu begegnen. Schon jetzt beim bloßen vorstellen graust es mir davor. „Habt ihr noch Fragen?", kommt nun von meinem Vater. Ich ja: „Sollen wir in verschiedene Richtungen gehen um möglichst effizient alles abdecken zu können, oder erwartet uns ein bestimmtes Ziel zu dem wir reiten müssen?" „Das Zeil ist es den Schatten zu vertreiben und die Orks zu bekämpfen. Wir wissen genau so wenig wie ihr wie genau ihr das anstellen sollt. Eure Bestimmung wird euch führen so lauten die Legenden.", antwortet Thranduil. Die Legenden, immer die Legenden. Wie soll ich mich denn auf die verlassen können?   

Legolas & DuWhere stories live. Discover now