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Dann höre ich Pamina wiehern und kurz darauf wie ihre Hufe über den Waldboden donnern. Dann nur noch ein matschiges Geräusch und ein letztes Stöhnen des Orks, welcher mich verletzte. Pamina scheint mich gerettet zu haben.

Noch immer kann ich nur sehr verschwommen sehen, doch spüre ich nun Paminas Wärme an meinem Gesicht. Wieder stupst sie mich an und ich spüre ihren Atem auf meiner Haut. Ich versuche mich wieder aufzurichten und Klarheit über dem zu bekommen, was gerade passierte. Nur schwer gelingt mir dies. Mit jedem Herzschlag und jedem Atemzug nimmt das Pochen und Dröhnen in meinem Kopf zu. Dagegen ist der Schmerz von vorhin so gut wie nichts gewesen. Ich muss etwas trinken! Gebe ich mir die klare Anweisung. Benommen halte ich mich an dem Baum fest und stolpere langsam auf Pamina zu, denn an ihr ist der Beutel befestigt in dem sich unter anderem Wasser befindet. Pamina scheint verstanden zu haben und stellt sich so gleich in die richtige Richtung, damit ich möglichst einfach an den Beutel heran komme. Dankend stütze ich mich an Pamina ab und öffne mit einer einfachen Handbewegung den Knoten des Beutels. Fast von selbst gleitet das Wasser in meine Hand, die ich schnell darauf zu meinem Mund führe. Sobald der erste Tropfen meine Lippen berührt fühle ich wie die Kraft in mir zurück kommt. Ich trinken ein paar Schlucke und sofort fühle ich mich besser. Meine Augen funktionieren wieder genau wie zuvor, die Kopfschmerzen haben sich auch etwas vermindert und ich stehe wieder fest und ohne Schwindel auf meinen Beinen. Ob es eine spezielle Art Wasser war? Das könnte sein, doch hat es eigentlich ganz normal geschmeckt. Ich stecke das, mir nun sehr wertvoll erscheinende Wasser, zurück in den Beutel und verschließe ihn wieder sorgfältig. Dann streichele ich Panina ein bisschen. „Du hast mir mein Leben gerettet, und ich hätte gedacht es müsse andersrum sein, doch stellst auch du dich als exzellente Kämpferin auf deine ganz eigene Art und Weise dar.", lobe ich sie. Daraufhin schnaubt sie glücklich. Erst jetzt schaue ich mich um und gerate wieder in die Realität zurück. Überall liegen die leblosen Körper der Orks, und es könnten vielleicht jeden Moment neue herankommen. „Wir müssen weiter.", sage ich entschlossen. Noch schnell ziehe ich meine paar geschossenen Pfeile aus den Körpern der Orks, auch sie sind, auch wenn lange nicht so sehr wie meine Dolche, mit Blut verschmiert. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich meine Waffen säubern müssen, denke ich mir, doch jetzt ist es erst einmal egal. Also stecke ich sie zurück und schwinge mich dann auf den Rücken von Pamina. Für einen kurzen Moment sehe ich mich um und überlege schnell. Von wo sind die Orks gekommen? Am besten reite ich in die Richtung, aus der sie kamen, eventuell stoße ich dann auf Neue, oder die Lösung, wie ich den Schatten vertreiben kann. Ich muss sowieso alle Orks vernichten, allerdings wäre es sehr von Vorteil, wenn das nächste Mal ich die bin, die als erstes Angreift und den Überraschungseffekt auf ihrer Seite hat. Ich verfolge die Spuren der Orks, die nun sehr deutlich sichtbar sind und stelle verblüfft fest, dass sie aus der Richtung kamen, in die ich sowieso gehen wollte. Vielleicht kam der Rauchfaden, den ich vorhin zu sehen vermutete von ihnen? Das wäre gut Möglich.

Nun sehr auf den Waldboden fokussiert, um auch ja nicht die Spuren zu verlieren, lasse ich Pamina im Schritttempo laufen. Somit kann auch sie sich ein wenig ausruhen. Doch denke ich reicht das nicht aus, auch sie muss so bald wie möglich etwas trinken. Hoffentlich stoßen wir auf eine Quelle oder einen kleinen Fluss.

Kurz wende ich meinen Blick vom Boden ab hinauf zu dem Himmel, in der Hoffnung zu erkennen ob es schon Nacht geworden war. Doch vergebens, die Trist verdeckt einem die ganze Sicht. Noch nicht einmal die Baumkronen sind richtig zu erkennen. Eine sehr gruselige Atmosphäre, ich hoffe, dass ich mich schnell daran gewöhnen kann. Doch glaube ich nicht, dass dies der Fall sein wird. Ich vermisse schon jetzt, nach noch nicht einmal einem vergangenen Tag, die Freiheit, die Sterne, die Aussicht, alles, was mir dieser Wald hier nimmt. Die Luft zum Atmen nimmt mir dieser ekelhafte Nebel, so fühlt es sich an! Ich fühle mich gefangen, bedrängt von ihm!

Als ich meinen Blick nun wieder auf den Waldboden richte fällt mir sofort auf, dass die Spuren nun in zwei geteilt werden. Ich bringe Pamina abrupt zum stehen. Eine Spur kam von links die andere geht weiter geradeaus. Nur welcher soll ich nachgehen? Ich vermute, dass ich geradeaus das alte Lager der Orks auffinden werde. In dieser Richtung sah ich den Rauchfaden. Aber wo werde ich hinkommen wenn ich diese Spur nach links verfolgen würde? Eine schwierige Entscheidung, doch schließlich kam ich doch zu einem Entschluss. Ich werde zuerst geradeaus gehen, denn ich möchte eine Bestätigung haben, ich möchte wissen, ob es wirklich das Lager der Orks gewesen ist, oder ob nicht etwas anderes dahinter steckte. Ich kann jederzeit zurückkehren und dann die andere Spur, welche hier nach links abbiegt, verfolgen. Somit war mein Entschluss gefasst und ich lasse Pamina wieder losgehen.

Legolas & DuWhere stories live. Discover now