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Wir wandern hier schon ewig durch den Wald und ich weiß nicht was mich erwartet wenn wir ankommen. Diese Ungewissheit plagt mich aber ich habe mir auch fest vorgenommen nur zu sprechen, wenn es äußerst notwendig ist, oder einfach überhaupt gar nicht. Ich möchte das Risiko lieber nicht eingehen, etwas falsches zu sagen, was ich später bereuen würde. Die Orks machen ständig irgendwelche Bemerkungen oder machen sich lustig über mich, doch das ist mir egal. Sollen sie zu lachen haben, jetzt, wo sie noch können. Hätte ich meine Waffen würde das hier alles ganz anders aussehen. Verstohlen denke ich darüber nach wo sie meine Waffen versteckt halten könnten. Oder haben sie sie vielleicht auch einfach nur weggeschmissen? Hoffentlich nicht. Vorhin sprachen sie über ihren 'Boss', da bin ich auch schon länger am überlegen ob ihr Boss vielleicht die Nebelgestalt ist, denn das wäre gut möglich.

Ehe ich mich versah ging es einen Abhang hinunter und dann in dunkle Gassen. Hier unten ist es sehr stickig und es stinkt widerlich. Und ich habe gedacht, schlimmer als dieser Triste Nebel im ganzen Düsterwald geht nicht mehr. Eindeutig falsch gedacht. „Rein da!", grunzt der Ork hinter mir und schubst mich durch eine Tür, die ein anderer Ork vor mir soeben geöffnet hatte. „Hier drin bleibst du jetzt bis wir dich hohlen. Warte nur..", er unterbricht seinen Satz mit einem hämischen und überaus hinterlistigen Lachen bevor er weiter spricht: „bis wir dich dem Boss bringen." Dann meldet sich ein Dritter: „Ja und dann heißt es für uns Essen und Reichtum, und eine zusätzliche Beförderung! Was dich angeht..", ich weiß nicht ob diese Orks so geheimnisvoll tun wollen um mir Angst einzujagen, aber funktionieren tut dies nicht. Sie wirken auf mich eher ein wenig dümmlich und von Ruhm besessen. Endlich spricht der Dritte weiter: „Was dich angeht, wird der Boss wohl alle Hände voll zu tun haben. Der wird schon seinen Spaß mit dir haben. So lange ist er schon hinter dir her!" Ohne weiteres wurde die breite, große, schwere Tür quietschend zugeschmissen und ich hörte nur noch das klirren eines Schlüssels und das knacken des Schlosses, als der Schlüssel darin umgedreht wurde. Nun saß ich gefangen. Gefangen in Dunkelheit. Nur eine winzige, schon beinahe abgebrannte Fackel füllt meine Kammer mit schwachem Licht. Die Fackel wird nicht mehr lange durchhalten, und dann säße ich in völliger Finsternis und ich glaube kaum, dass mir diese Fackel irgendjemand auswechseln kommt. Das Licht reicht nicht aus, um die Wände zu sehen und somit die ungefähre Größe meiner Zelle abschätzen zu können. Aus diesem Grund taste ich mich langsam, mit ausgestreckten Armen vorwärts. Ähnlich wie in der Schlucht vor ein paar Tagen. Wenn es überhaupt nur Tage her ist, ich bin mir nicht sicher, schließlich wissen wir durch den Nebel nie ob Tag oder Nacht ist. Wie lange wir wohl schon unterwegs sind? Durch das Wort 'Wir' werden meine Gedanken wieder auf Tauriel und vor allem auf Legolas gerichtet. Ob sie mich hier rausholen kommen? Sind sie überhaupt frei? Falls meine Vermutung, dass der Boss der Orks die Nebelgestalt ist, stimmt, dann könnte diese Tatsache eigentlich sehr hilfreich sein. Denn schließlich ist es unsere Aufgabe den Düsterwald vom Nebel und von all den Orks zu befreien. Und wir sind uns ja fast sicher, dass die Nelbelgestalt der Auslöser für alles ist. Sie muss vernichtet werden. Nur wie soll ich das alleine schaffen? Ich, hier als Gefangene, ohne Waffen. Wobei ich glaube, dass die Nebelgestalt nicht durch herkömmliche Waffen vernichtet werden kann. Als ich sie das erste Mal sah, in meinem Traum, da ist mein Pfeil schließlich auch einfach nur durch sie geflogen ohne jeglichen Schaden anzurichten. Wenn ich mich recht erinnere hat sie den Pfeil nicht einmal bemerkt. Mit Waffen wie sie jeder andere auch besitzen kann, wäre das alles vermutlich auch viel zu einfach. Wofür sonst sollten wir unsere Bestimmung zu dieser Aufgabe haben? Andererseits besagt unsere andere Bestimmung das Talent zum kämpfen mit Bogen und Dolchen. Ob es dort also vielleicht doch Zusammenhänge gibt? Plötzlich kommen sehr große Zweifel in mir auf. Bisher sah ich die Nebelgestalt nur in Träumen oder durch das schließen meiner Augen, was, wenn sie wirklich nicht existiert und alles umsonst ist? Aber wer sonst sollte der Boss der Orks sein, wenn er mich unbedingt und schon so lange sehen will? Ein normaler Ork wird es gewiss nicht sein. Niemand außerhalb von Sternental (und Thranduil) wussten, dass ich existiere. Vor allem keine Orks. Wir hatten nie Orks oder auch nur einen Orkangriff auf den Palast, und auch nicht in der Palastnähe meiner Heimat. Ich kannte sie nur von Erzählungen. Aber niemand hat je von einer Nebelgestalt gesprochen. Vielleicht hält sie sich geheim, hat ihre Augen aber überall und weiß deshalb von mir. Und von meinen Fähigkeiten und unserer Aufgabe. Aber was würde sie dann speziell von mir wollen? Meinen Tod? Ich weiß es nicht. Alles ist so wirr und führt doch zu keinem Ende. Ich kann jetzt nur abwarten. Abwarten auf das, was geschehen wird. Ich darf mich nicht verrückt machen. Ich muss die Kontrolle behalten.  

Legolas & DuDonde viven las historias. Descúbrelo ahora