James Potter x Daisy Faye (Firefly) Part 15

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Daisy tat, was wohl alle taten ohne ein Ziel

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Daisy tat, was wohl alle taten ohne ein Ziel. Was wohl jeder tat, der flüchtete ohne einen sicheren Zufluchtsort zu haben. An der nächsten Strasse angekommen stieg sie mit Harry in den nächsten Bus ein, fuhr fort, ohne sich dafür zu interessieren, wo er hielt, fuhr fort, ohne sich darum zu kümmern, dass die restlichen Passagiere sie mit Sorge, Verwirrung und Misstrauen musterten. Sie schwieg, antwortete nicht, wenn jemand ihr die simple Frage stellte, ob es ihr denn gut ging, flüsterte bloss ab und zu einige Worte in Harrys Ohr und verfiel dann wieder in die Gedanken einer Traumatisierten. Ihren Kopf an der Sitzlehne angelehnt, blickte sie auf das Fenster, auf die vorbeirauschende Umgebung in der Dunkelheit und auf die schwache Spiegelung ihres Gesichtes im Fensterglas. 

Sie erkannte sich selbst nicht mehr. Mehrere Rinnsale an Blut zogen sich über ihr Gesicht, wie Flüsse es bei einer Landkarte taten. In ihren grünen Augen lauerte Angst, Wut und Kampfbereitschaft zu gleich, doch die wohl grösste Veränderung bildeten ihre Haare. Während sie zuvor ein sattes Schokoladenbraun besessen hatten, so fielen sie ihr nun in dicken, chaotischen, weissen Locken über die Schultern. Weiss. Ihre Locken besassen keine Farbe mehr, wodurch sich ihre braunen Augenbrauen von ihrem Gesicht abhoben und ihr allgemein das Aussehen einer  fiktiven Figur verliehen. Sie verstand nichts von dem, was in den letzten Stunden passiert war. Nicht den Schmerz, den sie erlebt hatte, nicht die Veränderung, die sie durchgemacht hatte und auch nicht die Tatsache, dass sie jemanden getötet hatte. 

Jemanden getötet. 

Ein Schluchzen entwich ihren Lippen, worauf Harry augenblicklich seinen Kopf hob. Mit grossen Augen starrte er für eine Weile in ihr Gesicht, bevor er mit einer vorsichtigen Bewegung die Tränen von ihren Wangen strich. Ein kleines Lächeln entkam ihr, dass sich, kaum war es ihr über die Lippen gekommen, erneut in ein Schluchzen verwandelte. Ein erschütterndes Schluchzen, welches sich in Harrys Gedächtnis brennen würde.

"Mommy..."

"Es ist okay, Harry, alles ist in Ordnung.", versicherte sie dem Jungen, wie sie es bereits seit Stunden tat. Bereits seit Stunden log sie ihn mit diesem Satz an. Nichts war gut. Sie hatte getötet. Und obwohl sie kaum ein schlechtes Gewissen deswegen hatte, so wusste sie, dass Mord immer Konsequenzen nach sich ziehen würden. Irgendjemand würde kommen und sich dafür rächen und sobald dies der Fall war, würde Harry nicht mehr sicher bei ihr sein. Harry war nicht sicher bei ihr, so, wie niemand es war. Deswegen hatte sie sich dazu entschieden, nicht das Zuhause ihrer Eltern aufzusuchen, sie konnte niemanden in diese Geschichte ziehen. Harry musste von ihr weg. Zurück zu James, sollte dieser noch leben. James... er würde wissen, wie man Harry beschützte, sie konnte es nicht, sie besass nicht die Kräfte, die ihre Gegner besassen und auch kein Wissen darüber. Bei ihr wäre Harry verloren. Rabastan Lestrange würde sie finden. Sie konnte es fühlen in ihrem Herzen und ihren Fingerspitzen. Und bis dahin musste sie das Kind in Sicherheit wissen und eine Antwort auf die Frage, ob James noch lebte, erhalten haben. 

James. Wenn er tot war, sie würde... sie würde nicht wissen, was sie tun sollte, sie würde... nein, daran durfte sie gar nicht erst denken. Er lebte. Er musste es.

One-ShotsWhere stories live. Discover now