James Potter x Daisy Faye (Firefly) Part 16

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Daisy hatte das Gefühl, sie würde den grössten Fehler ihres Lebens begehen, als sie erneut vor dem Haus der Potters stand

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Daisy hatte das Gefühl, sie würde den grössten Fehler ihres Lebens begehen, als sie erneut vor dem Haus der Potters stand. Sie fühlte sich wie vor noch einem Tag, bloss hatte sie diesmal einen wahren, verständlichen Grund, wieso sie sich vor diesem Haus fürchtete. Es war nicht mehr James, der ihr Angst einjagte oder die Konfrontation mit ihm, sondern die Tatsache, dass sie James vielleicht nie wieder sehen würde. 

"Lass uns sehen, ob das hier noch dein Zuhause ist, Harry.", wisperte sie ihm leise zu, drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange und suchte sich dann zögerlich ihren Weg zu dem Fenster, durch welches sie bereits 24 Stunden zuvor geblickt hatte. Ihren Kopf beinahe an die Scheibe drückend, erkannte sie niemanden in der Wohnung. Somit wechselte sie das Fenster, blickte für einige Sekunden durch das Fenster, welches das Wohnzimmer zeigte und erkannte auch dort keine Menschenseele. Und sie wusste nicht, ob sie darüber froh oder erschüttert sein sollte, denn es bedeutete eine grössere Chance für die Abwesenheit der Eindringlinge, allerdings genauso eine grössere Chance für die Abwesenheit von Sirius Black und James Potter. Harry, der unterdessen sein Haus wiedererkannte, begann in die Hände zu klatschen und Geräusche von sich zu geben, welche klar und deutlich seine Aufregung zum Ausdruck brachten und Daisy wurde klar, dass sie nicht in die Wohnung gehen konnte, nicht mit Harry, wenn sie sich nicht absolut sicher war, dass sie darin Harrys Vater oder Sirius finden würde. Das würde Harry nicht überstehen. 

Das nächste Fenster kam. Es war das kleine Fenster an der Tür, durch welches sie angespannt blickte, allerdings erneut nichts erkannte. Erst Sekunden später realisierte sie, dass genau dieses Fenster noch vor wenigen Stunden zersplittert gewesen war. Sie nahm einen Schritt Abstand von der Tür, setzte Harry für einen Moment auf den Boden und flüsterte ihm ein paar beruhigende Worte zu, als dieser kurz davor stand in Tränen auszubrechen. Kein Wunder, der Junge hatte wahrscheinlich am meisten Grund von allen, an Trennungsängsten zu leiden. Sie ging wieder näher zur Tür, legte ihre Hand bereits auf die Türfalle, als diese ruckartig aufgerissen wurde, sie in die Wohnung gerissen und dort grob gegen eine Wand gedrückt wurde. Alles ging so schnell, dass Daisy noch nicht einmal die Zeit gehabt hatte um zu schreien. Stattdessen stöhnte sie auf, als sie die raue Wand an ihrem Rücken und Hinterkopf spürte und blickte wenige Sekunden später in das Gesicht eines Mannes, den sie noch nie gesehen hatte, dessen Anblick alleine bereits ausreichte, um ihr eine Gänsehaut auf den Körper zu treiben. 

Er besass rote, lange Haare, welche etwas ungepflegt und schmutzig in mehrere Richtungen standen, tiefe Falten auf der Stirn und zwischen den Augenbrauen, doch das wohl auffälligste an seinem Äusseren waren seine Augen. Oder besser gesagt das eine Auge. Während eines davon braun und normal war, so war das andere künstlich hergestellt worden und blau. Eine Maschine. 

"Wer bist du?", knurrte der Mann vor ihr und wartete darauf, dass sie ihm antwortete, nicht realisierend, dass er noch immer seine Hand auf ihren Mund drückte. "Eindringling!", rief er durch die Wohnung, sodass sie begann, gegen seinen Griff anzukämpfen. In ihrem Kopf erkannte sie bereits Rabastan, der ins Wohnzimmer spaziert kam, sein allbekanntes Lächeln aufsetze, wenn er sie sah, doch alles kam anders. Statt Rabastan eilte eine ältere Frau mit spitzem Hut und einer grünen Robe durch die Wohnung dicht gefolgt von zwei jungen Männern, die sich so ähnlich sahen wie Brüder. "Wer bist du?", wiederholte der "Robotermann" vor ihr, diesmal in einem noch unfreundlicheren, misstrauischerem Ton. 

"Alastor!", entfuhr es der älteren Frau unzufrieden. 

"Mad-Eye, sie kann dir wohl kaum antworten, wenn du ihr ihren Mund zuhältst.", schmunzelte einer der jungen Männer, worauf der Mann vor ihr langsam seine dreckige Hand von ihren Lippen nahm. 

"Wer bist du?"

Innerhalb einer Kurzzeit reagierte Daisy, nahm ihre Chance war, spuckte dem Mann vor sich ins Gesicht, sodass dieser zurückschreckte und schlug ihm wenige Sekunden später mit ihrer Faust in sein Gesicht. Sie begann zu rennen, schaffte es aus der Tür, schnappte sich Harry und wollte weiterrennen, als die ältere Frau sie dabei unterbrach.

"Daisy!"

Sie blieb erstarrt stehen, drehte sich langsam zurück zur Tür und blickte auf die vier Gestalten. Die ältere Frau löste sich von den drei Männern, machte einige Schritte auf sie zu, blieb dann allerdings stehen, als sie erkannte, wie Harry sich ängstlich an Daisy klammerte und sein Gesicht in ihrem Nacken vergrub. Ein kleines, freundliches Lächeln legte sich auf das Gesicht der älteren Dame, als sie das Kind und Daisy musterte. 

"Daisy Faye, nicht wahr?"

Daisy reagierte nicht, musterte stattdessen noch immer misstrauisch die vier Personen vor ihr. Woher kannten sie ihren vollen Namen? Diesen hatte sie Rabastan nie verraten. 

"Wollen Sie nicht ins Haus kommen? Sie haben eine Menge erlebt, brauchen frische Kleidung, etwas, dass ihre Schnitte und Wunden heilt und wahrscheinlich auch etwas Schlaf. Harry benötigt das Selbe."

"Wer sind Sie?"

"Freunde. Keine Feinde. Miss Faye... James wäre bestimmt erleichtert, sie beide zu sehen."

James. 

Einzelne Tränen lösten sich aus Daisys Augen und kullerten ihr über die Wangen. Sie schniefte. 

"Er ist... James lebt...?", entkam es ihr leise und atmete erleichtert auf, als die ältere Frau zu nicken begann. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals so erleichtert zu sein wie zu diesem Moment.

"Ich kann Sie zu ihm führen. Er schläft allerdings."

Und dann augenblicklich wich die Erleichterung aus ihrem Herzen und Enttäuschung machte sich darin breit. 

"Er ist nicht im Haus, nicht wahr?", stammelte sie. Die Frau musste lügen. James Potter schlief nicht. Er würde niemals schlafen, wenn er seinen Sohn vermisste. 

"Ich verspreche Ihnen, dass er sich im Haus befindet, Miss Faye. Wir mussten ihn zum Schlafen zwingen."

Daisy wollte ihr glauben, nichts wollte sie mehr, doch nach allem, was sie erlebt hatte, wusste sie, es wäre unverantwortlich, dies zu tun. Und verantwortlich musste sie sein, wollte sie Harry beschützen. Sie war in diesem Moment das Einzige, was an einen Elternteil herankam und würde alles geben, um diese Rolle so gut wie möglich zu erfüllen. 

"Bringen Sie mich zu ihm. Ich werde Harry nicht aus den Armen geben, solange ich keinen Beweis dafür habe, dass James hier ist."

Und damit erschien ein weiterer Mann zwischen den ihr fremden Personen. Ein Mann, den sie mit Sicherheit kannte. Dunkle, etwas längere Haare, graue Augen...

"Daisy...!"

"Sirius...", entkam es ihr flüsternd, als er aus dem Haus schritt, auf sie zu eilte und sie und Harry wenige Sekunden später in die Arme schloss. Es war real. Er war real und er lebte. Es war das erste Mal, dass Daisy sich entspannte. Das erste Mal, dass Daisy sich keine Sorgen machen musste, keine Verantwortung tragen musste. Harry war bei Sirius. Sie war bei Sirius und James Potter lebte, ansonsten hätte Sirius sich anders verhalten. Alles würde gut werden. Das Adrenalin, welches sie für mehrere Stunden auf Grund ihrer Angst in ihrem Körper besessen hatte, verpuffte innerhalb von Sekunden. Die Energie verpuffte. Dafür kamen die Schmerzen zurück, die körperlichen Schmerzen, welche sie für Stunden ignoriert hatte. Die Wunde an ihrem Kopf, die sie sich hinzugezogen hatte, als Rodolphus sie zu Boden geschlagen hatte, der angeschwollene Hals, den Rodolphus ihr zugefügt hatte, als er sie langsam zu Tode würgen wollte. Die Schnitte an ihren Beinen und Armen von der Flucht aus dem Fenster, den angeknacksten Knöchel.., die körperliche und seelische Müdigkeit. Alles Dinge, denen sie in den letzten Stunden keine Wichtigkeit beigemessen hatte, nicht durfte, kamen in diesem Moment zurück. 

"Sirius..."

"Ja?"

"Was zur Hölle ist in den letzten Stunden passiert?"

Er wollte ihr antworten, wollte ihr sagen, dass sie sich noch etwas mit einer Erklärung gedulden musste, bis James wach war, doch dazu kam er nicht. Bevor er auch nur einen Ton aus seinem Mund brachte, stürzte Daisy bewusstlos zu Boden. 

Harry begann laut zu schreien, Sirius blickte alarmiert zu den anderen Ordensmitglieder, bevor Gideon und Fabian zu Daisy sprinteten und sie in die Wohnung trugen.


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