James Potter x Raven Montgomery (Bambi) Part 9

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Die nächsten drei Tage verbrachte Raven in ihrem Bett

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Die nächsten drei Tage verbrachte Raven in ihrem Bett. Mehrere Stunden, welche sie in ihren nassen Klamotten auf dem Badezimmerboden und schliesslich sogar auf dem Astronomieturm verbracht hatte, weinend und fluchend, hatten eine schwere Erkältung über ihren Körper gebracht, welche sie, gepaart mit Kopfschmerzen und einer unbegründeten körperlichen Schwäche, an ihr Bett fesselte.

Es erleichterte sie, dass sie somit ihren Freunden für eine Weile aus dem Weg gehen konnte, James und Jeremie aus dem Weg gehen konnte, das gab sie zu. Doch die vielen Stunden, in welchen sie bloss an die Decke starrte, liessen sie überlegen, riefen ihr immer wieder James' verletzter Gesichtsausdruck und seine Worte in Erinnerungen und liessen sie mit sich selbst argumentieren und darüber reflektieren, was mit ihren Gefühlen los war, für wen sie Gefühle hatte und für wen nicht. Sie kam auf keine Antwort. Ihre Gefühle blieben ein einziges, unverständliches Chaos und stürzten sie immer und immer wieder in einen Zustand der bitteren Verzweiflung. Panik und Schuldgefühle krochen ihr durch jede Ader ihres Körpers und brachten sie damit mehrere Male am Tag dazu die Decke über ihren Kopf zu ziehen und in Tränen auszubrechen.

Am vierten Tag, auch wenn sie sich noch immer leicht kränklich fühlte, zwang sie sich dazu, sich aus dem Bett zu lösen und aufzustehen. Kraftlos schleppte sie ihren Körper in die Dusche, zog sich danach ihre Uniform an und trottete, ein dicker Pullover über ihrem Körper, um sie davon abzuhalten zu frösteln, in die Richtung der Grossen Halle.

Sie näherte sich mit langsamen, vorsichtigen Schritten ihren Freunden, welche alle gemeinsam bereits an ihrem üblichen Platz am Ende des Gryffindortisches sassen. Normalerweise waren sie immer die lautesten in der ganzen Halle, lachten, schrien, witzelten und das selbst in den frühen Morgenstunden. Doch diesmal waren sie still. Wenn sie sprachen, taten sie es flüsternd.
Raven begann leicht zu zittern. Bloss noch drei Meter trennten sie, als Sirius' Blick auf sie fiel. Sie erstarrte noch in ihrer Bewegung, als er mit einem leicht gequälten Ausdruck auf dem Gesicht unauffällig seinen Kopf schüttelte. Was das bedeutete, war nicht schwierig zu erraten. Und so zwang sie sich dazu, ihre Lippen leicht zitternd und kurz davor stehend, ein weiteres Mal in Tränen auszubrechen, sich umzudrehen und die Halle wieder zu verlassen, bevor James sie sehen konnte. Natürlich hätte sie sich irgendwo sonst hinsetzen können, doch ihr war die Lust zu essen augenblicklich vergangen und Angst zwang sie dazu, so viel Abstand zwischen sie und ihre Freunde zu bringen wie nur möglich.

Und genau so verging der ganze Tag. Sie ging ihren Freunden aus dem Weg, wissend, dass es das war, was diese wollten. Sie ging Jeremie aus dem Weg, hatte sie schliesslich von Marlene gehört, dass dieser mit ihr sprechen wollte und das war das Letzte, was sie tun wollte. Sprechen. Über Dinge, welche sie selbst nicht verstand. Sie ignorierte ihre Mitmenschen, ihre Lehrer, ignorierte Worte und versank stattdessen in Gedanken. Die Mahlzeiten liess sie ausnahmslos aus. Für James. Aber auch für sich selbst.

Sie wusste, dass sie es verdient hatte. Auch wenn sie es nicht mit Absicht getan hatte, hatte sie James nun einmal verletzt. Sie verstand, dass ihre Freunde für ihn da sein würden und sie deswegen für eine Weile meiden mussten.
Doch das Verstehen änderte nichts daran, dass es in ihr das konstante Bedürfnis auslöste, sich auf dem Boden zusammenzurollen und in eine Mischung aus Schluchzern und Schreien auszubrechen. Es war unglaublich, wie bloss vier Tage ohne ihre Freunde sie komplett isoliert und verloren fühlen liess. Normalerweise hatten die Rumtreiber den Grossteil ihrer Zeit selbst dann mit ihr verbracht, wenn sie unter einer Grippe gelitten hatte. Noch nie war sie länger als 12 Stunden von ihnen getrennt gewesen, selbst die Ferien verbrachte sie bei James oder er bei ihr.

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