Peter Parker x Rosie Blue Part 9

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Es war sieben Uhr morgens als Rosie sich langsam bewegend aus dem Bett hievte und auf den Spiegel zutrottete

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Es war sieben Uhr morgens als Rosie sich langsam bewegend aus dem Bett hievte und auf den Spiegel zutrottete. Sie hatte in dieser Nacht keine Sekunde geschlafen. Keine einzige. Und genau so sah sie auch aus, vielleicht sogar noch ein wenig schlimmer. Ihre rechte Wange war rot, an manchen Stellen sogar blau, ihre Unterlippe war aufgesprungen und unter ihren Augen hatten sich Ringe gebildet so tief und so dunkel, dass sie bezweifelte, dass sie jemals wieder verschwinden würden. Sie sah nicht aus wie sie selbst. Wenn sie ehrlich war, fühlte sie sich noch nicht einmal mehr wie sie selbst. 

"Ich gebe dir eine Chance, Rosie Blue. Ich rate dir wirklich, sie zu nutzen."

Ein Wimmern entkam ihren Lippen. Und ehe sie sich versah wurde dieses Wimmern zu einem Schluchzen und schliesslich, sodass sie ihre Handfläche kraftvoll auf ihren Mund pressen musste, um die Geräusche zu unterdrücken, zu einem lauten, nicht unterdrückbaren Weinen. Für gut zehn Minuten liess sie es zu, hoffend, dass sie so leise war, wie sie glaubte. Sie wusste, dass sie irgendwann weinen musste und wenn sie es nicht in diesem Moment tat, fürchtete sie, dass sie es im Schulbus tun würde. Dann, nach diesen zehn Minuten, zwang sie sich dazu aufzuhören. Ihr blieben bloss noch knapp neunzig Minuten, bevor der Schulbus los nach Paris fahren würde und bis dahin musste sie aussehen, als hätte sie nicht die schlimmste Nacht ihres Lebens erlebt.

"Es gibt nicht viele Menschen wie dich, Rosie Blue, denn du bist tief in deinem Innern tatsächlich gut. Weswegen es auch eine Schande wäre, dich töten zu müssen, aber ich kenne Menschen wie dich. Sie sind selbstlos genug, um ihr Leben für das Richtige zu opfern und das kann ich nicht riskieren. Glücklicherweise hat dieser kleine Anruf dennoch gerade dein Leben gerettet."

In der Dusche stehend verlor sie für eine kurze Zeit die Fähigkeit zu atmen. Der kalte Wasserstrahl weckte sie nicht auf, wie er es normalerweise tat, sondern rief in ihr eine Panik hervor, die sie dazu zwangen, nach knapp fünf Minuten aus der Dusche zu flüchten und ihren Körper in die trockene Sicherheit ihres Handtuches zu hüllen. Sie brach erneut in Tränen aus. 

"Menschen wie du sind bereit ihr eigenes Leben zu opfern, doch nicht das eines Freundes. Ich werde dich also leben lassen, Rosie Blue, mit der Erwartung, dass du über all das schweigen wirst. Du wirst absolut niemandem irgendetwas sagen, nicht von mir, nicht von dem Betrug, nichts von den Drohnen. Wieso du das tun wirst? Weil ich nicht dich töten werde, wenn du etwas sagst, nein, dich werde ich leben lassen. Aber du wirst damit leben müssen, dass ich deinen geliebten Freund Peter Parker wegen einfachen Worten, die du gesagt hast, getötet habe. Und solltest du mich wirklich wütend machen, versuchen, mich auszulisten, werde ich dich sogar dabei zusehen lassen."

"Ich muss heute wirklich neben ihr sitzen, Ned

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"Ich muss heute wirklich neben ihr sitzen, Ned.", murmelte Peter. Er sass bereits im Bus, hatte seinen Koffer bereits positioniert und blickte Ned bittend an, damit dieser sich einen anderen Platz suchte, nicht diesen neben ihm besetzte. "Du hättest sie gestern Nacht am Telefon hören sollen, ich habe sie wirklich... wirklich verletzt, ich muss es wieder gut machen... irgendwie. Diese Fahrt könnte der erste Schritt sein, ich..."

"Heilige Scheisse."

Peter verstummte, als Flashs Stimme erklang. Ned und er drehten sich um, gemeinsam mit Brad und Betty, die genauso Flashs Stimme wahrgenommen hatten und seinem Blick gefolgt waren. Und dort war sie. Rosie... und doch nicht Rosie. Gekleidet in zerrissenen Jeans, einem engen..., offenen, schwarzen Oberteil, eine Lederjacke an ihrem Körper und ein Flannel Shirt um ihre Hüfte gebunden. Passend dazu erstrahlten ihre Lippen in einem Dunkelrot.

Mit aufgerissenen Augen zwang Peter sich dazu wegzublicken und zog Ned kurze Zeit später panisch neben sich auf den Sitz.

"So kann ich nicht neben ihr sitzen.", wisperte er alarmiert in Neds Richtung, welcher ihn verwirrt anblickte, offensichtlich nicht verstehend, was er meinte. Peter unternahm nicht den Versuch, es ihm zu erklären.

"Hey, Rosie, knapp dem Tod entkommen zu sein steht dir!".

"Halt die Klappe, Flash.", entkam es Peter genervt, doch Rosie lächelte kurz und knapp, blickte auf Peter und auf den Platz, der von Ned besetzt wurde und lief dann an ihm vorbei, um sich selbst einen Platz zu suchen. Peter sah ihr nach und beobachtete mit Missfallen, wie sie sich neben Brad auf einen Sitz fallen liess, ihm ein knappes Lächeln schenkend, als dieser ihr ein Kompliment machte.

Peter konnte nicht verhindern, dass sich seine Hände zu Fäusten ballten. 

Brad. Er hatte ihn noch nie ausstehen können, ganz im Besonderen seitdem dieser ein so offensichtliches Interesse an Rosie entwickelt hatte. Und was für ein Idiot er doch selbst war. Er hatte nicht neben ihr sitzen wollen, aus Angst, sich nicht konzentrieren zu können, sich nicht unter Kontrolle behalten zu können, doch er hatte nicht daran gedacht, wie sehr er es hassen würde, sie neben einem anderen Jungen zu sehen.

Peter schwor sich noch auf der Stelle, dass er, sollte Brad ihr auch nur ein wenig zu nahe kommen, etwas unternehmen würde. Spiderman würde etwas unternehmen. 

"Sie hat einen Grund dafür, weisst du."

"Was?", murmelte Peter verwirrt. MJ schmunzelte und lehnte sich leicht zu ihm nach vorne. 

"Ihre Kleidung.", sprach sie schulterzuckend, "Und ihre Schminke. Sie hat einen Grund dafür, sie zu tragen. Ein Mädchen hat bloss zwei Gründe, wieso sie sich so kleidet. 1) Ein unglaublich grosses Selbstbewusstsein, 2) Sie will von etwas anderem ablenken. Ich denke, wir wissen beide, dass Rosie Blue kein grosses Selbstbewusstsein besitzt."

Peter musterte seine beste Freundin für einen Moment aus der Ferne, bevor er langsam zu nicken begann. MJ hatte Recht, Rosie Blue hatte nie ein grosses Selbstbewusstsein besessen. Etwas, dass er nie verstanden hatte, sie war das umwerfendste Mädchen, welches er kannte. Dieser Meinung war er bereits als Kind gewesen und nichts hatte sich über die Jahre daran geändert.

"Von was will sie ablenken?", wisperte er mit seinem Blick noch immer auf Rosie, welche ihr Flannel Shirt von ihrer Hüfte losband, es zusammenknüllte und zwischen ihren Kopf und dem Busfenster einklemmte, damit sie es gemütlicher hatte.

"Siehst du sie nicht?", flüsterte MJ überrascht, "Die Müdigkeit, Peter. Siehst du die Müdigkeit nicht? Konzentrier dich nicht auf ihre Kleidung. Und auch nicht auf das, was ihre Kleidung nicht verdeckt."

Rot anlaufend blickte Peter augenblicklich von Rosie weg, sodass MJ zu lachen begann. 

"Männer. Noch nicht einmal von euren besten Freunden könnt ihr die Augen nehmen..."

"So ist das nicht, ich..."

"Hey, mir musst du nichts erklären, Parker. Jetzt blick zurück zu ihr, blick ihr ins Gesicht, versuch dich nicht auf ihre Lippen zu konzentrieren sondern auf ihre Augen. Du wirst die Müdigkeit nach einer Weile sehen. Genauso die Trauer. Wenn du dich genügend unter Kontrolle hast, blick zurück auf ihre Lippen und such nach dem Blut."

"Was?", entfuhr es ihm etwas zu laut, sodass einige seiner Mitschüler ihre Köpfe in seine Richtung drehten. 

"Blut. Man erkennt es auf Grund des Lippenstifts kaum, doch ihre Lippen sind aufgeplatzt. Und das waren sie noch nicht, als du sie gestern zurückgebracht hast."

One-ShotsWhere stories live. Discover now