Regulus Black x Thomas Clark (Lost boys)

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Thomas Clark hatte damit begonnen, sich Zigaretten zwischen die Zähne zu stecken, noch ehe er ordentlich auf beiden Beinen hatte stehen können

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Thomas Clark hatte damit begonnen, sich Zigaretten zwischen die Zähne zu stecken, noch ehe er ordentlich auf beiden Beinen hatte stehen können. Noch ehe er sein erstes Wort hatte von sich geben können.
Zumindest war das eines der unzähligen Gerüchte, welche sich in seiner heruntergekommenen Nachbarschaft herumsprachen.
Vollkommen wahr war es natürlich nicht. In Realität hatte Thomas sich das erste Mal eine Zigarette angezündet, als er neun Jahre alt gewesen war. Er hatte eine halbe Schachtel davon in der Kommode seines Vaters gefunden und damit getan, was er immer bei diesem beobachtet hatte. Zwischen die Lippen geschoben, angezündet, tief ein und dann wieder ausgeatmet. Einpaar Mal zwischen den Zügen gehustet, doch das spielte keine wirkliche Rolle.
Selbst damals hatte er die Wirkung davon gespürt und genossen. Selbst damals hatte er die Wirkung davon gebraucht. Ruhe und Entspannung waren ihm davor ein Fremdwort gewesen, nie hatte er sich auch nur annähernd so leicht gefühl wie in diesem Augenblick. Und somit war eine zweite Zigarette kurze Zeit später gefolgt. Nachdem die erste so klein geworden war, dass er sich beinahe seine Finger daran verbrannt hätte.

Sein Vater hatte seinen Kopf dafür zwei ganze Minuten lang in die gefüllte Badewanne gesteckt, als er davon erfahren hatte. Thomas' Bemühungen, sich gegen seinen stählernen Griff zu wehren, ignorierend und genauso die Tatsache, dass diese nach knapp neunzig Sekunden aufgehört hatten. Als er ihn wieder herausgezogen hatte, hatte Thomas sich so lange nicht gerührt, dass seine Eltern sich sicher gewesen waren, dass sie den kleinen Jungen versehentlich getötet hatten. Doch dann hatte er gewürgt, gehustet und Wasser ausgespukt und alles war wieder beim Alten gewesen.

Mehr oder weniger beim Alten.

Von diesem Tag an hatte Thomas sich angewöhnt, seinem Vater bloss dann noch Zigaretten aus der Kommode zu stehlen, wenn dieser zu betrunken war, um sich am nächsten Tag daran zu erinnern, wie viele er davon geraucht hatte. Oder seinen Konsum gar nicht auf Kosten seines Vaters zu finanzieren, sondern das kleine, unscheinbare Rauschmittel gleich bei der Quelle zu holen. In Kürze hatte er ein Geschick fürs Stehlen entwickelt, fürs Stehlen aus fremden Handtaschen, Supermärkten oder sogar direkt aus den Fingern von Fremden. Erwischt wurde er nie. Ob das nun daran lag, dass Thomas äusserst geschickt war oder weil niemand ein Kind des Zigarettendiebstahls verdächtigen würde, war unklar.
Thomas kümmerte es auch nicht.
So wenig, wie ihn die Tatsache kümmerte, dass seine Mutter eine elende Säuferin war und sein Vater ein Arschloch, der gerne einmal seinen Frust an ihm ausliess, wenn er schlechter Laune war.
Mister Clark hatte selten gute Laune.

Das Einzige, was ihn interessierte, waren Zigaretten, ein gutes Buch, man würde es ihm nicht zutrauen, doch lesen konnte und mochte er, und Elvis Presley, mehr gab es nicht und mehr, da war er sich sicher, würde es auch niemals geben. Für lange behielt er Recht. Vielleicht hätte er für immer Recht behalten, wäre er im Sommer seines fünfzehnten Lebensjahres nicht zufälligerweise auf einen schwarzhaarigen Jungen gestossen, der den Namen Black trug.
Sie teilten sich nicht viele Gemeinsamkeiten. Einer von ihnen war reich, der Andere lebte in einer Wohnung nicht viel grösser als eine Schuhschachtel. Einer von ihnen besass das Geschenk der Magie, während der Andere so wenig auf seine Realität gab, dass ihn alles, was darüber hinausging, noch nicht einmal im Geringsten juckte. Einer von ihnen hatte Freunde, die keine wirklichen Freunde waren und der Andere präferierte es, niemanden in seinem Leben zu haben, widerten ihn die meisten Menschen in seinem Umfeld doch an.

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