James Potter x Melodie Cohan (Killing Melodie) Part 4

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Melodie verlor für einen kurzen Moment die Fähigkeit zu atmen

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Melodie verlor für einen kurzen Moment die Fähigkeit zu atmen. Und dieser kurze Moment reichte aus, dass ihre Hände voller Panik eine Bewegung vollführte, welche die gefüllte Tasse auf dem Küchentisch auf den Boden stiess und sie in tausend Scherben zerspringen liess. Mit zitternden Fingern begann sie, die Scherben aufzusammeln und füllte schliesslich eine neue Tasse mit dampfendem Wasser und einem Teebeutel. 

Sie durfte nicht schwach sein. Nicht jetzt. 

Die neue Teetasse in den Händen verliess sie die Küche, schritt die Treppen hoch und kam schliesslich vor ihrem Zimmer zum Stehen. Sie atmete tief ein, strich sich ein letztes Mal ihre Tränen aus dem Gesicht und trat schliesslich ein. 

Er sass am Ende ihres Bettes, blickte nicht hoch, als sie auf ihn zutrat, noch nicht einmal dann, als sie sich vorsichtig neben ihn setzte. Für eine Weile starrte sie auf die Teetasse in ihren Händen, bevor sie sich räusperte. 

"Du musst nicht mit mir sprechen, Jamie. Ich will bloss, dass du weisst, dass du es kannst, wenn du jemals das Bedürfnis dazu empfindest.", wisperte sie leise. Zögerlich legte sie ihre Finger um seine Hand und wartete darauf, dass er ihr antwortete. Doch das tat er nicht. Zumindest nicht mit Worten. Dafür lehnte er sich plötzlich in ihre Richtung, warf seine Arme um ihre Taille und klammerte sich an ihr fest. 

"Es ist in Ordnung.", wisperte sie leise und strich ihm sanft und beruhigend über seinen Kopf, "Es ist in Ordnung..."

Er weinte nicht, zumindest nicht hörbar, doch sie spürte, wie er leicht zitterte und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie hatte es nicht gewusst, als er mitten in der kalten Winternacht an ihrem Haus geklingelt hatte, sie und ihre ganze Familie aus ihrem Schlaf geweckt hatte. Sie hatte nicht gewusst, was sie tun sollte, als er ihr gesagt hatte, was los war, wieso er sich nicht in seiner Schule befand.

Euphemia und Fleamont Potter waren gestorben. Seine Eltern. Melodie hatte gewusst, dass sie nicht gesund gewesen waren und dennoch hätte sie nie damit gerechnet, dass James und auch sie selbst die beiden irgendwann einmal verlieren würden. Vor noch wenigen Monaten hatte Euphemia ihr beigebracht, wie man ihren weltberühmten Auflauf machte und Fleamont hatte sie getröstet, nachdem sie ihm gestanden hatte, wie sehr sie James vermisste. Und nun waren sie beide fort auf Grund einer verdammten Infektionskrankheit. Das war, was James ihr vor wenigen Minuten erzählt hatte, als sie ihn ins Haus gezogen hatte. Halb durchgefroren war er gewesen. 

"Es wird einfacher werden.", wisperte sie. "Ich verspreche es dir." Und so verharrten sie für mehrere Minuten, für mehrere Stunden sogar. So lange, bis sie seine regelmässigen Atemzüge hörte, bis sie sich sicher war, dass er eingeschlafen war. Erst dann begann sie selbst zu weinen. Sie war sich nicht sicher, ob sie es wegen James oder seinen Eltern tat.Niemand in seinem Alter sollte jemals einen solchen Verlust erleiden. Niemand, der so gut war wie er, sollte jemals einen solchen Verlust erleiden. Er war die letzte Person, die etwas wie das verdient hatte. 

Langsam und vorsichtig legte sie ihn zurück auf die Matratze, zog ihm seine Schuhe und den Grossteil seiner Kleidung aus, bevor sie die Decke über ihn zog und das Licht ausschaltete. Sie verliess das Zimmer auf Zehenspitzen. 


"Mom?", wisperte sie leise, als sie näher an ihre Eltern trat, "Ist es in Ordnung, wenn ich einige Tage oder Wochen bei ihm verbringe? Bloss bis... bis er wieder okay ist... bis er wieder zur Schule geht und bis... nun bis Weihnachten und die Festtage vorüber sind. Ich glaube wirklich nicht, dass er jetzt alleine sein sollte."

"Natürlich... natürlich ist das in Ordnung. Wenn ihr... wenn James irgendetwas braucht... weisst du, Melodie, dein Vater und ich haben uns überlegt, dass er auch bei uns wohnen könnte, wenn..."

"Danke, Mom.", flüsterte Melodie und zwang sich ein kleines Lächeln aufs Gesicht. Ihre Familie liebte James. Ihre Mutter war begeistert von ihm und seinem Charm, ihr Vater konnte ihn gut leiden, was ein Wunder war, denn ihr Vater konnte normalerweise keine Jungen in ihrem Alter leiden, schon gar nicht diejenigen, welche ein Interesse an ihr hatten. Und ihr kleiner Bruder war absolut begeistert, James in der Familie zu haben. "Aber ich glaube nicht, dass er sein Zuhause aufgeben wird. Es ist besser wenn ich zu ihm gehe."

Und so kam es, dass Melodie eine kleine Tasche packte und am nächsten Morgen ihr Haus mit James verliess. Die ersten Tage, welche sie mit James, Sirius, Remus und Peter im Haus verbrachte, waren geprägt von James Trauer gewesen. Niemand hatte ihn wirklich aufzuheitern versucht, wusste schliesslich jeder von ihnen, dass es schlichtweg nicht die Zeit dafür war. James wollte nicht aufgeheitert werden, nicht nachdem, was passiert war. Doch sie alle unterstützten ihn auf ihre eigene Weise und taten alles, was sie konnten um es ihm zu erleichtern. 

Sirius war derjenige, der James' Schmerz am meisten verstand. Er hatte für Jahre seine Ferien im Haus der Potters verbracht, in ihnen eine Familie gefunden, und so fiel es James auch am leichtesten, mit Sirius darüber zu sprechen. Doch wenn er nicht sprechen wollte, einfach bloss Nähe und Trost benötigte, kam er zu ihr. Er vertraute ihr so sehr, dass er Schwäche vor ihr zeigen konnte und sie mit einem einzigen Blick um Hilfe bitten konnte, wenn er sie benötigte. 

An der Beerdigung, stehend in der Winterkälte, wählte er sie, um ihm Halt zu geben, vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken und liess sich von ihr festhalten. Wenn er sich temporär ablenken wollte, küsste er sie und wenn er auf andere Gedanken gebracht werden wollte, schlief er mit ihr. So lieblos es auch klang, das war es nicht. Es war nicht schneller Sex, der bloss dazu diente zu vergessen, so war James nicht. Zumindest nicht mit ihr. Es war noch immer der selbe leidenschaftliche Sex, den sie zuvor gehabt hatten, noch immer voller Aufmerksamkeit und voller Zuneigung. Und es war auch nicht immer bloss Sex. Wenn er nicht einschlafen konnte, zog er sie an sich, strich ihr leicht abwesend über ihre Haare oder ihre Wangen und wisperte ihr niedliche Zärtlichkeiten ins Ohr und das selbe tat er, wenn er mitten in der Nacht aufwachte oder sie beide gemeinsam auf dem Sofa lagen. 

Er stiess sie nicht von sich weg. Wahrscheinlich tat er sogar das genaue Gegenteil und zog sie noch näher an sich heran, als er es bereits zuvor getan hatte.

Weihnachten verbrachten sie alle gemeinsam. Die Rumtreibern hatten es sich zur Aufgabe gemacht, James mit allen möglichen Gedanken und Ideen zu überschütten, welche ihn vom Tod seiner Eltern ablenken konnten, während sie durch das Haus rannten und es mit Lichtern, Schneeflocken und Mistelzweigen dekorierten und Melodie kochte jedes mögliche Rezept, welches Euphemia ihr beigebracht hatte und zauberte damit ein Festessen auf den Tisch. Sie genossen und sie lachten. Und als die Rumtreiber spät in der Nacht entschlossen, ins Bett zu gehen, blieben James und sie noch eine Weile wach. 


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