James Potter x Ivory Jane (Nocturnal affair) Part 2

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Sie hörte in den nächsten Tagen nichts von James Potter

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Sie hörte in den nächsten Tagen nichts von James Potter. Weder gab er ihr ihr Notizbuch zurück, noch sprach er sie jemals auf die Nacht seiner Trunkenheit an. Das bedeutete allerdings nicht, dass James Potter sie vergessen hatte. Im Gegenteil. Nachdem er am Tag danach mit massiven Kopfschmerzen und einem Notizbuch auf der nackten Brust in seinem Bett aufgewacht war, hatte er versucht, ihr Gekritzel darin zu entziffern. Leichter gesagt als getan, zum Einen, weil ihre Schrift noch unlesbarer war als seine eigene, zum Anderen, weil eine Menge davon mit Wut durchgestrichen worden war. Und wenn er es dann entziffert hatte, stellte das Meiste sich als nicht mehr als eine relativ bekannte Zaubertrankzutat heraus.

Dennoch, vielleicht lag es an seiner neugierigen Natur, seinem erweckten Interesse für Ivory Jane oder dem einem Satz ganz zu Beginn ihres Notizbuches, den er noch nicht zu verstehen geschafft hatte, konnte er das kleine Buch nicht vergessen. Er trug es bei sich, wenn er ass, wenn er sich im Unterricht befand, wenn er im Bett lag und entzifferte weitere Worte, versuchte den Zusammenhang zwischen den Zutaten herauszubekommen, um zu erfahren, was Ivory Jane mit all diesen Experimenten bezweckte. Es war kein einfaches Üben, da war er sich sicher, denn keines dieser Rezepte fand er in seinem Zaubertrankbuch, noch nicht einmal in einem fortgeschrittenen Zaubertrankbuch aus der Schulbibliothek. Dazu kam noch, dass sie jede Nacht experimentierte. Er erkannte es auf der Karte der Rumtreiber. Jede Nacht, wenn er aufwachte, weil er schlecht geschlafen hatte, weil er Wasser benötigte oder es unter der dicken Federdecke zu heiss war, und auf die Mappe blickte, stand dort ihr Name in Slughorns Klassenzimmer. Ein Name, der in diesem Klassenzimmer hin und her wanderte. Und den Grund dafür hatte sie ganz zu Beginn aufgeschrieben, das Problem war bloss, dass er genau das nicht verstand. Ein kleiner Satz, der mehr Fragen in ihm auslöste als alles andere.

Drei Wochen vergingen, in denen er die meiste Zeit in der Bibliothek verbrachte, um Bücher zu wälzen, in denen er Remus um Hilfe gebeten hatte, ihn gefragt hatte, was man mit einem Bezoar, Murtlap-Essenz, Nieswurz und Baldrian fertigstellen könnte. Noch nicht einmal Remus konnte ihm eine nützliche Antwort darauf geben und genau das förderte James' Neugier und Interesse noch mehr. Drei Wochen, nach denen er sich zusammenriss und den Kontakt aus dem Nichts heraus zu ihr suchte.

"Also? Wen willst du retten, Ivy Jane?", sprach er mit hochgezogenen Augenbrauen, als er seine Schulbücher auf den freien Platz neben ihr fallen liess und sich mit einem breiten Grinsen neben sie setzte.

Er beobachtete, wie Ivory Jane überrascht zusammenzuckte, ihn ganz kurz, so kurz, dass er es beinahe nicht gesehen hätte, panisch anblickte, dann erneut die Maske der Gleichgültigkeit trug. Ein hübsches Gesicht, das musste er zugeben. Braune, ebene Haut, braune, glitzernde Augen, braune, dickte Locken, die wie seine eigenen in alle erdenklichen Richtungen abstanden. Ein wunderschönes Mädchen, ein Wunder, dass sie ihm noch nie deswegen aufgefallen war. 

"Hier.", sprach er, zog das Notizbuch aus seinem Bücherstapel und öffnete es auf der ersten Seite. "Wie man sie rettet.", las er ab und zeigte mit dem Finger darauf, zog das Notizbuch allerdings wieder weg, als sie danach greifen wollte. "Ich gebe es dir zurück, wenn du mir sagst, wer "sie" ist."

Ivory Jane blickte ihn für eine Weile stumm an, bevor sie sich von ihm abwandte und begann, in ihr Zaubertrankbuch zu kritzeln, ihn dabei vollkommen ignorierte. Es trieb ihn in den Wahnsinn. James Potter hasste einiges. Er hasste Snivellus Snape, hasste Slytherin, Todesser, hasste Wahrsagen, das Werwolfproblem seines Freundes und hasste es, von jemandem ignoriert zu werden. Es war das Schlimmste, das Gefühl, mit einer Wand zu reden.

"Ivy Jane, Ivy Jane, Ivy Jane, Ivy Jane.", sprach er also und blickte sie von der Seite mit grossen, haselnussbraunen Augen an, "Ich werde nicht aufgeben, Ivy Jane, Ivy Jane, Ivy Jane, Ivy Jane. Du solltest wissen, dass ich sehr hartnäckig sein kann, Ivy Jane."

Genervt fuhr Ivory herum.

"Du hast es geschafft, mich für ganze fünf Jahre auf dieser Schule zu ignorieren, Potter. Und jetzt soll ich dir meine tiefsten Geheimnisse anvertrauen, weil es dich was? Damit unterhalten könnte?Weil du gelangweilt vom Schulalltag bist?", entfuhr es ihr scharf, sodass sein Lächeln augenblicklich zerbröckelte. Er benötigte einen Moment, um unter ihren stechenden, wütenden Augen Worte zu finden.

"Ivory, ich..."

"Es interessiert mich nicht im Geringsten, was du über mich denkst, das hat es mich noch nie, Potter. Und es tut mir Leid, falls ich die Erste bin, die dir das sagt, aber mein Leben ist mir zu wertvoll, um eine Sekunde davon an deine Spiele zu verschenken.", zischte sie, griff nach ihren Büchern und wollte bereits ihren Platz, ja sogar das Schulzimmer verlassen, als er sie zurückhielt. Seine Finger kräftig um ihr Handgelenk geschlungen blickte er sie mit einem Ausdruck in den Augen an, welchen sie noch nie bei ihm erkannt hatte. Verständnislosigkeit. Verwirrung. Reue. Sogar eine Spur von Verletztheit. Und zu ihrem eigenen Bedauern löste dieser Blick in ihr selbst genauso eine Spur an Reue aus. Doch diese Reue verschwand, sobald sie sich in Erinnerung rief, dass derjenige vor ihr James Potter war. 

"Vielleicht kann ich helfen."

"Das kannst du.", entkam es ihr, "Lass mich in Ruhe und du hast deinen Teil dazu beigetragen."

Und dann ging sie, ignorierte die neugierigen Blicke der Schüler um sich herum, ignorierte die Tatsache, dass der Unterricht in wenigen Sekunden beginnen würde, ignorierte James, deren Augen sie verfolgte, bis sie es nicht mehr konnten, bis sie draussen verschwand.

„Seit wann ist Ivy denn mit Snivellus Snape befreundet?", entfuhr es James, als er erkannte, wie Ivory Jane sich vom Gryffindortisch löste, ihren Weg zu Snape bahnte und ihm etwas zuflüsterte, was beiden, selbst Snape, ein kleines Lächeln auf die ...

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„Seit wann ist Ivy denn mit Snivellus Snape befreundet?", entfuhr es James, als er erkannte, wie Ivory Jane sich vom Gryffindortisch löste, ihren Weg zu Snape bahnte und ihm etwas zuflüsterte, was beiden, selbst Snape, ein kleines Lächeln auf die Lippen trieb. „Seit wann ist irgendjemand freiwillig mit Snivellus befreundet?"

Sirius zuckte mit seinen Schultern.

"Beide von ihnen sind ausserordentlich talentiert und begeistert von Zaubertränke, haben kaum Freunde und scheinen dich ausserordentlich fest zu hassen. Das sind bereits mehr Gemeinsamkeiten, als ich mit Wurmschwanz teile, wieso sollten sie nicht befreundet sein?", murmelte Sirius amüsiert und erkannte augenblicklich auf James' Gesicht, wie dessen Laune sank. Sirius verdrehte seine Augen, wissend, an was es lag. „Es ist Ivory Jane, Krone. Wieso hast du jetzt plötzlich ein so grosses Interesse an ihr? Vor diesem einen Abend hat sie dich nicht gekümmert, ich glaube, du würdest noch nicht einmal ihren Namen kennen, wäre Wurmschwanz nicht vor einigen Jahren in sie verliebt gewesen."

"Ich muss sie verstehen.", murmelte James, selbst nicht wirklich wissend, was er damit meinte. Die Worte waren ihm in seinem Kopf erschienen und er hatte sie ausgesprochen, erkannte den Sinn dahinter allerdings kaum. 

"Wieso musst du sie denn verstehen?"

"Ich vertraue Menschen mit Geheimnissen nicht. Nicht, solange ich das Geheimnis nicht kenne. Ich werde es also herausfinden müssen."

"Und wieso musst du ihr vertrauen?"

"Keine Ahnung, Moony!", entfuhr es James, "Herrgott, wieso muss man denn immer einen Grund für seinen Handlungen haben?"

"Wahrscheinlich wird er das Bild von ihr in diesem kurzen Shirt nicht mehr los.", schmunzelte Sirius amüsiert, als James ihm auch bereits einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste. Wirklich abstreiten konnte er die Anschuldigung allerdings nicht. 

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