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"Ihr Vater heißt Severus Snape", sagte Dumbledore und stand von dem Stuhl auf.

"Er unterrichtet Zaubertränke und ist der Hauslehrer von Slytherin."

"Okay. Ich hole noch kurz meine Sachen. Da fällt mir ein, dass ich noch keine Schulsachen habe."

"Ach das ist kein Problem. Wir haben Ihre Schulsachen bereits gekauft", sagte Dumbledore und schenkte mir ein Lächeln. Ich nickte knapp und verließ die Küche.

Ich ging nach oben in mein Zimmer, nahm meinen gepackten Koffer und ging nach unten. 

"Dann viel Spaß Alice. Ich komme dich einmal besuchen", sagte Tonks zu mir. Sie war den Tränen nahe. Sie war wie eine Tante für mich geworden und sie selbst kümmerte sich um mich, als wäre ich ihre eigene Tochter. Da liefen ihr auch schon die ersten Tränen aus den Augen und ich umarmte sie. Ich wollte nicht ohne sie nach Hogwarts. Sie war die Einzige, die ich noch hatte. Tonks apparierte und dann standen Dumbledore und ich nur mehr in der Küche. 

"Nimm meinen Arm wir apparieren nach Hogwarts und dann lernst du deinen Vater kennen", sagte Dumbledore. Ich verwunderte mich über den plötzlichen Wandel der Ansprache, ließ es mir aber nicht anmerken. 

"Aber Tonks hat mir gesagt, dass man nicht in Hogwarts apparieren kann", sagte ich und schaute ihn verwirrt an. 

"Nun ja. Es gibt auch Vorteile, wenn man Schulleiter ist", sagte er glucksend und ich griff auf seinen Arm. 

Ein unangenehmes Gefühl durchströmt mich und es fühlt sich so an, als ob ich in einen Gartenschlauch gezogen wurde. Nach nicht einmal einer Sekunde landeten wir in Hogwarts in einem großen Zimmer mit Gemälden, die sich bewegen konnten. 

"Bist du bereit deinen Vater kennenzulernen?", fragte Dumbledore vorsichtig und ich atmete tief ein und nickte. 

Wir gingen aus seinem Büro und eine Weile durchs Schloss, dass wegen der Ferien vollkommen leer war. Wir gingen an einigen Treppen vorbei, die sich bewegen konnten und standen schließlich vor einer dunklen Tür. 

Dumbledore klopfte an der Tür und gemeinsam traten wir in dunkles Zimmer ein. In dem Zimmer stand ein Mann. Älter als dreißig, aber doch jünger als vierzig. Er trug nur schwarze Sachen und auch seine Haare und Augen waren pechschwarz. Aber etwas an seinen Augen traf mich hart. Es war die Abneigung mir gegenüber, die sie ausstrahlten. 

"Wie ich sehe hast du dich auf unser Treffen vorbereitet, Severus", sagte Dumbledore und deutete amüsiert auf die Tassen und die Teekanne. 

"Ich habe mich nicht auf das Treffen vorbereitet", knurrte mein angeblicher Vater und ich zuckte leicht zusammen, als ich seine bedrohliche Stimme hörte. Sie war tief und klang nicht nett.

"Das ist Alice, deine Tochter. Ich lasse euch jetzt alleine. Alice kommst du dann bitte noch in mein Büro, du kennst den Weg ja jetzt schon", sagte Dumbledore und verschwand rasch. 

Als Dumbledore gegangen war, standen wir alleine im Raum und ich spürte, wie mein Herz begann schneller zu schlagen. 

"Nun, ich denke wir sollten uns erst setzen, schließlich wissen wir einige Dinge übereinander noch nicht", sagte er so freundlich es ging, doch ich merkte schnell, dass er kein Interesse zeigte und ich setzte mich auf die Couch, auf die er zeigte. Er setzte sich neben mich. 

"Bist du vorher auch auf eine Zauberschule gegangen?", fragte er und schenkte uns Tee ein. 

"Nein ich wurde von Tonks unterrichtet", sagte ich und nahm die Tasse dankend entgegen. 

"Was sind deine Lieblingsfächer?", fragte er gehässig. 

"Verteidigung gegen die dunklen Künste ist nicht schlecht", sagte ich und damit hatte ich Recht. Es war interessant und ich konnte alles gut verstehen. Jedoch fand ich Zaubertränke schon immer am besten, doch diesen Triumph wollte ich ihm nicht geben. 

"Und was ist mit Zaubertränke?", fragte er, weil es anscheinend sein Fach  und schwang mit dem Zauberstab und ein Teller mit Keksen kam angeflogen. 

"Ist ganz in Ordnung", log ich und nahm mir einen Keks von dem Teller. 

"Ich hoffe dir ist klar, dass man sonst kein Essen aufs Zimmer nehmen darf", sagte er schnippisch und fixierte mich mit seinem Blick. 

"Ich bin nicht auf den Kopf gefallen", zischte ich und nippte verärgert an meiner Tasse. Für wen hielt er mich? Für ein unerzogenes Mädchen ohne Manieren?

Eine Schweigepause entstand und jeder trank seinen Tee, aber ich war mit meinen Gedanken wieder bei Mom.

"Wie war die Reise?", fragte er nach einigen Minuten. 

"Ganz gut. ..Ich kann es einfach nicht glauben, dass sie weg ist. In der Früh war Mom noch da und nach wenigen Stunden bekam ich den Brief und ich wusste nicht, was ich tun soll", sagte ich und es tat gut mir die Seele vom Leib zu reden, doch mein ach so toller Vater hatte wieder einmal etwas zu kritisieren. 

"Alice, bei uns heißt es Mum und nicht Mom. Du solltest dich allgemein mehr an unsere Gewohnheiten anpassen", sagte er kalt, ohne auch noch etwas Mitleid zu zeigen. 

"Alice-", setzte mein Vater an, doch ich unterbrach ihn. 

"Du kannst mich ruhig Alli nennen. So hat mich Mom auch immer genannt", sagte ich und hob den Blick und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. Wenigstens ich wollte es versuchen, damit wir uns besser verstehen. 

"Ich werde dich aber bei deinem richtigen Namen nennen. Alli klingt abscheulich und so...kurz", sagte er aufgebracht und das Lächeln aus meinem Gesicht verschwand und ich ließ die Schultern hängen. War ja klar, dass er auch an meinem Spitznamen etwas auszusetzen hatte.  

"Alli ist nicht furchtbar", sagte ich wütend und traurig zugleich und schaute ihm direkt in die Augen. Ich merkte, wie sich in meinen Augen Tränen bildeten. 

"Im Gegensatz zu deinem Namen ist er noch schöner. Severus! Zzzzztttt! Ich kenne keine Person, die einen komischeren Namen hat wie du. Weißt du, dass dein Name übersetzt so viel wie der Strenge heißt? Ich muss sagen, dass ihn meine Großeltern perfekt gewählt haben!", sagte ich aufgebracht und stellte die Tasse mit einem lauten Knall auf den kleinen Tisch neben der Couch. 

"Er ist genauso scheußlich wie dein Charakter", zischte ich und Zorn stieg in mir auf. Ich blickte ihm in die Augen und konnte sehen, wie überrumpelt er war. Anscheinend war er es nicht gewohnt mit sowas konfrontiert zu werden. Ist mir nur recht!

"Ich hätte nicht gedacht, dass du mich so sehr verabscheust!", sagte ich eine Träne floss mir über meine Wange.

"Du hättest dir wenigstens die Mühe geben können es mehr für dich zu behalten und mich nicht so zu verletzen. Ich dachte du würdest mich unterstützen, mit dem, was mit Mom passiert ist", schluchzte ich. 

"Das reicht! Geh jetzt in dein Zimmer und wir sprechen später", sagte er und zeigte voll Zorn auf die Tür.

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now