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Auf dem Innenhof stand das wütende Malfoy-Oberhaupt höchstpersönlich. Ungeduldig wippte er mit seinem Fuß und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Kaum standen wir vor ihm, hatte er meinen Vater ins Visier genommen, der unter seinem mörderischen Blick zusammenzuckte. Ja, Severus Snape zuckte zusammen. 

"DU! WANN HATTEST DU VOR ES MIR ZU SAGEN? WIE LANGE GEHT DAS SCHON?!", fragte er aufgebracht und hämmerte mit seinem Zeigefinger auf die Brust meines Vaters. Ich konnte mir ein Kichern nicht mehr verkneifen und beide Köpfe schossen in meine Richtung. 

"Was ist so witzig?", fragte beide gleichzeitig und schauten mich mit ihren Mörderblicken an. Dies ließ mich jedoch noch mehr lachen und beide verdrehten die Augen. Bevor Dad regieren konnte, hatte Lucius ihm auf die Brust geschlagen und schaute ihn ungeduldig an. 

"Seit einigen Wochen", sagte mein Vater mit erstickter Stimme und nach seiner Antwort bekam er einen zweiten Schlag. 

"ZWEI MONATE!? ZWEI VERDAMMTE MONATE UND DU HAST ES MIR NICHT GESAGT!? Hast du eine Ahnung, welch Schuldgefühle ich mir gemacht habe?", fragte  er und wurde gen Ende immer leiser. 

"Na ja, eigentlich bin ich ja deinetwegen zum Lord", sagte mein Vater und diesmal erhielt er von mir einen Schlag. 

"Und du hast davon gewusst und wolltest deinem Schwiegervater nicht Bescheid sagen?", fragte Lucius mit strenger Stimme, doch ich schaute ihn nur ungläubig an. SCHWIEGERVATER?! 

Lucius selbst schien seinen Fehler zu begreifen und nestelte an seinem Zauberstab. 

"Na ja, ist ja fast so, wegen Ella", nuschelte er, doch ich konnte nur nicken. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und setzte wieder ein Lächeln auf. 

"Ich gehe jetzt wieder in die Halle und du kommst auch mit", sagte ich und zog meinen Vater, ohne auf eine Antwort abzuwarten, hinter mir her. In der großen Halle angekommen tanzten noch immer einige Paare auf der Tanzfläche. Ich steuerte einen Tisch an, auf dem Harry, Ginny und unsere andere Freunde saßen. Ich stellte meinen Vater vor ihnen ab und stupste Harry an. Er schaute zu mir hoch und sein Blick schweifte zu Dad. Aber es war nicht der kalte Blick aus seiner Schulzeit. Es war ein Blick, der Verständnis ausstrahlte. Harry stand auf und reichte meinem Vater die Hand. 

"Alles, was mein Vater getan hat tut mir unendlich leid, Sir. Ich habe Verständnis mit Ihrem Verhalten gegenüber mir und es ist völlig nachvollziehbar. Ich möchte mich hiermit für das Verhalten meines Vaters, Sirius", der Blick schweifte scharf zu Sirius und auch Harrys Stimme wurde streng. Sirius verdrehte die Augen, nickte aber. "und mein Verhalten entschuldigen", sagte Harry und mein Vater schaute ihn erstaunt an. Anscheinend hatte er nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Vor allem, da er James in ihm sah. Diese Ansage ließ sogar ihn stutzig werden und anscheinend hatte er seine Meinung gegenüber ihm geändert. Dad reichte Harry die Hand. Harry schaute ihn leicht lächelnd an, doch einen Moment später, hatte Dad ihn in eine zaghafte Umarmung gezogen. Ich hatte freie Sicht auf Harrys Gesicht und konnte den Schrecken in seinen Augen sehen. Er versteifte sich komplett und auch die anderen am Tisch starrten ihn mit offenen Augen an. Ehe sich Harry versah beendete mein Vater die Umarmung und machte auf dem Absatz kehrt. 

("Folge mir!"), sagte er scharf und ich ging ihm nach. Er ging einige Korridore entlang und nach einer Weile hatte ich ihn eingeholt. 

"Musst du auch immer einen halben Marathon laufen?", beschwerte ich mich schnaufend bei ihm, als ich ihn endlich eingeholt hatte. Er gab mir darauf keine Antwort und führte mich in einen dunklen Klassenraum. 

"Was wollen wir-", wollte ich fragen, doch genau in diesem Moment ploppte es neben uns und Hermines Eltern standen vor uns. Sie hatten sich hübsch gekleidet und schauten sich verwirrt um. 

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now