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~Erzähler Sicht~

"Alice!", rief Hermine, doch es war zu spät. Sie wurde von dem Zauber getroffen und nach hinten geschleudert. Einige Meter weiter blieb sie regungslos am Boden liegen, während Hermine zu Harry raste. 

"Sag mal spinnst du? Sie ist hochschwanger! Jetzt hilf mir sie reinzutragen, Harry James Potter!", sagte Hermine wütend und lief zu ihrer besten Freundin. 

"Aber Hermine, sie ist nicht auf unserer Seite! Sie hat uns ver-"

"NEIN!! Das hat sie nicht! Und jetzt hör einmal auf mich und hilf mir, sofort!", sagte sie wütend und kniete sich vor Alice. Harry folgte ihr, wenn auch widerwillig. 

"Weil du es bist Hermine", sagte er und schaute verachtend zu seiner einst besten Freundin hinunter. Gemeinsam mit Ron trugen sie Alice in das Haus in ein leeres Zimmer. Nachdem Hermine die Wunden versorgt hatte ging sie hinunter zu den anderen und stellte sich vor Harry. 

"Du hast ihr fast die Knöchel gebrochen!", sagte sie wütend und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn. 

"Harry, wenn Hermine das sagt, dann vertrau ihr. Es war nicht gerade schlau einen Stupor auf sie zu hetzten, wenn jeden Augenblick das Baby kommen könnte", sagte nun auch Bill, den Hermine noch gar nicht bemerkt hatte. Neben ihm stand Fleur, die sie aufmunternd anschaute. 

"Ist das euer Haus?", fragte Hermine und erhielt ein Nicken. 

"Ist sie wach?", fragte Harry und als Hermine nickte ging er beschämt zu ihrem Zimmer. Er klopfte und nachdem er hineingebeten wurde, betrat er vorsichtig das Zimmer. 

"Was willst du hier?!", fragte Alice wütend und schaute auf ihre Bettdecke. Harry schloss die Türe hinter sich und setzte sich an einen Stuhl neben dem Bett. 

"Es tut mir leid, aber wie soll ich bitte reagieren, wenn du auf einmal im Manor bist und dich gegen uns stellst?", brauste Harry auf und schaute Alice auffordernd an. 

"Glaubst du, dass ich eine Wahl habe? NEIN! Ich muss das durchziehen und werde mich nie gegen euch Stellen. Es darf nur niemand wissen, besonders nicht die Malfoys", erklärte sie und schaute ihn leicht lächelnd an. 

"Wann ist es so weit?", fragte Harry und schaute auf Alice' Bauch. 

"Poppy meinte innerhalb der nächsten Woche", sagte Alice und lächelte etwas. 

"Tut mir leid wegen dem Stupor, aber ich habe nur rot gesehen", gestand er. Sie redeten und Harry verließ ihr Zimmer wieder, da er Dobby begraben wollte, sowie mit Ollivander sprechen wollte. Alice war noch von der Flucht erschöpft und legte sich schlafen. 

 In der Zwischenzeit hatte Harry Dobby schweren Herzens begraben und mit Griphook und Ollivander gesprochen. Viel neues hatte er nicht erfahren. 

"Kommt Alice nicht zum Abendessen?", fragte Hermine besorgt, als alle bereits am Tisch saßen. 

"Alice schläft noch", sagte Fleur in französischem Akzent. Das Abendessen verlief schweigend. Bill legte nach dem Abendessen noch Banne über das Haus und alle gingen müde ins Bett. 

Während Alice mit ihren Freunden in Shell Cottage landete, war Draco bereits wieder in der Schule und ging eilig zu seinem Patenonkel. Er klopfte an die Türe und öffnete sie nach dem herein hektisch. 

"Draco, was zur-"

"Alice ist mit Potter und den anderen disappariert. Aus dem Manor", sagte er schnell und atmete unregelmäßig. Severus war bereits aufgesprungen und deutete Draco mit einer Handbewegung zu verschwinden. Er wollte widersprechen, doch als ihn der berühmte Todesblick des berüchtigten Severus Snape traf verließ er sein Büro. 

"Wenn Alice auch nur einen Kratzer hat bringe ich dich höchstpersönlich um, Potter", sagte er zu sich selbst, während er einen Aufspürzauber durchführte. Nachdem er den Aufenthaltsort seiner Tochter ausfindig gemacht hatte, apparierte er sofort dorthin. 

Als er in Shell Cottage ankam wunderte er sich, warum er Meerrauschen hören konnte, doch als er das Meer erblickte konnte er auch ein kleines Haus am Rande ausmachen. Er ging schnellen Schrittes zu dem Haus und schaute mithilfe eines Hauses durch eine Wand. Er konnte Bill und Ron Weasley, Potter, Lovegood, Griphook, Ollivander, Granger und eine Schülerin der Beauxbatons-Schule erkennen, doch von seiner Tochter war keine Spur. Er zog sich hinter einem Hügel zurück und durchdachte seine nächsten Schritte. 

In der Zwischenzeit war es dunkel geworden und er hörte, wie sich die Haustüre öffnete. Heraus trat der ältere Weasley und legte Banne auf das Haus. Severus beobachtete ihn dabei und wartete eine Weile lang, bis alle zu Bett gegangen waren. Vorsichtig schlich er auf das Haus zu und blieb kurz vor dem Bann stehen. Er überlegte kurz und trat zögerlich mit einem Bein durch den Bann. Er wunderte sich kurz und ging dann ganz hindurch. Er schaute mit zugekniffenen Augen zu dem Bann und murmelte: "Was hat dieser Weasley eigentlich gelernt? Jedes Kind würde durch diesen Bann kommen"

Er öffnet die Türe vorsichtig und schaute sich kurz in dem Flur um. Leise schlich er eine Treppe nach oben und machte dabei keinen Laut. Nicht umsonst hatte er bereits viele Jahre als Spion gearbeitet. Er sprach wieder einen Ortungszauber, der ihn zu einer bestimmten Türe führte. Er öffnete diese und spähte vorsichtig hinein. Im schwachen Mondschein konnte er seine Tochter sehen, die auf dem Rücken schlief und ihn nicht bemerkte. Severus schloss die Tür hinter sich und beschwor eine Feder und ein Stück Pergament herauf. Er schrieb eine kurze Nachricht an ihre Freunde, dass sie Alice nicht suchen mussten. Natürlich schrieb er die Botschaft so, als wäre sie von Alice selbst. Er legte die Botschaft auf den kleinen Schreibtisch im Zimmer und trat wieder an das Bett. 

"Deine Mutter wäre so stolz", flüsterte er leise, bevor er sie vorsichtig hochhob und mit seiner Tochter auf den Armen nach Hogwarts apparierte. Er legte sie fürsorglich in ihr Bett und setzte sich neben sie. 

Er hing seinen Gedanken nach und immer wieder kehrte er zu demselben Entschluss. Er war froh, seine Tochter kennengelernt zu haben. Es war zwar nicht immer so leicht, wie er es sich erhofft hatte, allerdings war es das beste Gefühl, verstanden zu werden und jemanden zu haben, der zu einem steht. Durch Alice hatte er einen Lichtblick in seinem Leben und konnte auch an schöne Erinnerungen denken und nicht nur an seine Jahre als Todesser. 

Mit diesen Gedanken legte sich auch der werdende Großvater in sein Bett und war mit einem kleinen Lächeln und den Gedanken bei seiner Tochter eingeschlafen. 






𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now