~63~

613 34 4
                                    

~Alice Sicht~

Der nächste Tag kam viel zu früh. Ich hatte Angst davor. Angst, dass meine Freunde sich von mir abwenden und ich sie enttäusche. 

Ich frühstückte alleine in meinem Zimmer. Nach dem Mittagessen war die Zeremonie. Den Vormittag verbrachte ich gemeinsam mit Draco in meinem Zimmer. Er versuchte mich abzulenken, aber es klappte nicht richtig. Wir redeten viel über das nächste Schuljahr und wie es nun, nach Albus Tod weitergehen würde. 

Es klopfte an der Türe und Narzissa kam hinein. 

"Das Mittagessen steht bereit", sagte sie uns und wir gingen in Richtung Esssalon. Alles war schwarz gehalten und auch der Dunkle Lord saß am Tisch. Mein Vater saß schräg neben ihm und ich setzte mich neben meinen Vater. Bellatrix saß mir gegenüber und schaute mich mit einem fiesen Lächeln an. 

"Nun, da nun alle anwesend sind, können wir beginnen", sagte der Lord und das Essen wurde aufgetischt. 

"Severus, du wirst der neue Schulleiter von Hogwarts werden. Ich möchte, dass die Schule gereinigt wird", sprach der Dunkle Lord und ich verschluckte mich beinahe. 

"Ja, my Lord", sagte mein Vater und jeder aß still sein Essen. Auf einmal schlang sich eine große Schlange über den Tisch und verspeiste einen ganzen Braten. Alle schauten ihr gebannt zu, bis sich der Lord wieder zu Wort meldete. 

"Da wir nun alle fertig sind, können wir ja beginnen", sagte er und stand auf. Er ging in die Mitte des Raums und schaute jeden genau an. 

"Alice, meine Liebe, komm zu mir", sagte er und ich zögerte kurz, bis Dad mir in den Arm zwickte und ich aufstand. Ich ging vorsichtig zu ihm und blieb vor ihm stehen. 

"Alice, bist du bereit mir zu dienen und für den Untergang von Harry Potter zu sorgen?", fragte er mich. 

("Sag ja!"), hörte ich die Stimme meines Vaters in meinem Kopf. 

"Ja", sagte ich. 

("MY LORD!"), sagte mein Vater aufgebracht.

"My Lord", fügte ich rasch hinzu. 

"Bist du bereit, mir treu zu bleiben und genauso stolze Leistungen wie dein Vater zu erbringen?", fragte er mich weiter. 

"Ja, my Lord", sagte ich. Inzwischen war er vor mich getreten und hatte meinen linken Arm genommen. 

"Bist du bereit, dass Zeichen, das dich beweist, auf deinem Arm zu tragen?", fragte er mich, während er meinen linken Unterarm von dem Stoff entfernte. 

"Ja, bin ich, my Lord", sagte ich und er drückte seinen Zauberstab auf meinen Unterarm. Mit der anderen Hand hielt er meinen Arm fest. Ich konnte die Kälte, die von ihm ausging, spüren und mir lief es kalt den Rücken hinunter. Schwarze Farbe trat aus seinem Zauberstab und bildete das Mal auf meinem Arm. Es wurde immer deutlicher und setzte sich auf meiner Haut ab. Mein Arm zog sich zusammen und ich verzerrte vor Schmerz das Gesicht. Er löste seinen Griff und zog seinen Zauberstab zurück. 

"Tapfer wie der Vater. Severus, du bringst ihr die unverzeihlichen Flüche bei. Sie wird sie brauchen. Am Abend in einer Woche wird Lucius ebenfalls anwesend sein. Severus, ich möchte, dass du Informationen herausfindest", sagte er und ich stand noch immer an der Stelle. 

"Natürlich, my Lord. An wem soll Alice die Flüche üben, my Lord?", fragte er. 

"Ich denke, es wird sich jemand finden. Greyback, wärst du so freundlich und bietest du dich an? Nicht für den Todesfluch, aber die restlichen wären angemessen für deine gestrige Tat. Severus wird es eine Freude sein dich leiden zu sehen", sagte er und verließ den Saal. Alle anderen Todesser waren aufgestanden. Nur mein Dad und Greyback saßen noch am Tisch. 

("Komm mit"), sagte er mir in Gedanken und er erhob sich von seinem Platz. Ich starrte noch immer auf meinen Unterarm und bekam davon nichts mit. Ich sollte die unverzeihlichen Flüche benutzen? Sie lernen? An Greyback? 

Mein Vater stand nun vor mir und zog mich an meinem Arm mit in mein Zimmer. Er schloss die Tür und ich setzte mich auf mein Bett. 

"Ich wollte nie, dass du so wie ich endest", sagte er. 

"Wollte ich auch nicht", sagte ich und schaute wieder auf das Mal. 

"Du musst vorsichtig sein. Er erwartet viel von dir. Du darfst dir nichts anmerken lassen. Es wird sich alles ändern", sagte er und setzte sich neben mich. 

"Was meinte er mit, du sollst die Schule reinigen? Das machen doch die Hauselfen", fragte ich ihn. 

"Nicht putzen, Alice. Er meinte ich solle die Schule von Blutsverrätern und Muggelgeborenen reinigen", erklärte er mir. 

"Du meinst, dass sie...oh Gott, das ist kein Hogwarts mehr!", sagte ich verzweifelt und legte meinen Kopf in meine Hände. 

"Hör mir gut zu, Alice. Ich stehe auf der guten Seite und versuche alles, damit sie gewinnen, aber er darf es nicht bemerken. Selbst Draco darf es nicht wissen. Ich werde Potter und seinen Freunden helfen, wie ich kann, aber es ist gefährlich. Für mich und für dich", sagte er und nahm meine Hände. 

"Darf ich noch auf Hogwarts gehen?", fragte ich ihn?

"Du darfst, aber es wird sich alles ändern. Statt gewöhnlichen Strafarbeiten wird gefoltert werden. Schüler werden leiden. Wir können nur hoffen, dass Potter sein Bestes gibt", sagte er. 

"Wie lange müssen wir hierbleiben?", fragte ich. 

"Wir können morgen nach Hause", sagte er und strich mir über den Kopf. 

"Ich fühle mich mit dem Gedanken nicht wohl, dass er auch hier lebt", erklärte ich und lehnte mich an seine Schulter. 

"Man gewöhnt sich daran. Ich schicke Draco zu dir. Er wird dich ablenken können", sagte er und stand auf. Er verließ mein Zimmer und nach einer Zeit kam Draco hinein. 

"Wirst du auf Hogwarts gehen?", fragte er mich und ich ging zu ihm. 

"Ja, du?", fragte ich ihn und zog ihn auf mein Bett. 

"Ja, aber ich werde auch oft hierherkommen", sagte er und legte sich neben mich. 

"Wir sind bald zwei Jahre zusammen. Die Zeit ist so schnell vergangen", sagte ich traurig. Wir redeten noch lange und ich konnte mich endlich ablenken. 

"Es wird einen Krieg geben. Wir könnten alle ste-", sagte er, doch ich unterbrach ihn und legte meine Lippen vorsichtig auf seine. Er erwiderte den Kuss und drehte mich mit sich. Ich lag nun unter ihm und er bat mit seiner Zunge um Einlass. Ich gewährte es ihm und legte meine Hände an seinen Knacken. Ich zupfte mit einer Hand an seinem Hemd und er löste sich von meinen Lippen. 

"Bist du dir sicher, dass du das möchtest?", fragte er mich und ich nickte. Ich zog ihn an seinen Haaren wieder zu mir und legte meine Lippen auf seine. 

Den restlichen Nachmittag waren wir mit uns beschäftigt und am späteren Nachmittag ging ich in die Küche. Ich nahm mir einen Apfel und wollte gerade die Schnalle der Eingangstür nehmen, als sich eine andere Hand auf meine legte. Ich schaute die Person an und nahm meine Hand sofort weg. 

"Wohin des Wegs, Püppchen?", fragte mich Greyback und kam mir gefährlich nahe. Ich wich zurück, bis ich die Wand an meinem Rücken spürte. 

"Na...Nach draußen", sagte ich und wollte an ihm vorbei, doch er platzierte seine Hände neben meinem Kopf, dass ich nicht ausweichen konnte. 

"Du darfst allerdings nicht alleine raus. Ich könnte dich begleiten", sagte er und kam mit seinem Gesicht näher zu meinem. 

"CRUCIO!", hörte ich die wütende Stimme meines Vaters. Greyback ließ von mir ab und krümmte sich am Boden vor Schmerz. Ich sah entsetzt von Greyback zu meinem Vater, der ihn wütend anschaute. 

"Lass dich an deinen Opfern aus, aber nicht an MEINER TOCHTER!", sagte er wütend und die letzten Worte schrie er. 

Mein Vater kam auf mich zu und führte mich durch die Türe in den Garten. 


𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now