~𝟙𝟡~

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Mein Vater drehte sich zu mir um und ich schaute ihn erschrocken an. 

"Ich werde aber nicht so schreien, oder?", fragte ich sicherheitshalber. 

"Ich denke, du wirst es besser als Potter machen", versicherte er mir und ich setzte mich unruhig auf den Stuhl. Meine schwitzigen Hände wischte ich an meiner Hose ab. 

"Bereit?", fragte er und ich nickte. 

"Legilimens!", hörte ich meinen Dad sagen und ich spürte einen starken Druck in meinem Kopf. Es war, als würde ich meine schlimmsten Albträume erneut durchleben. Hin und wieder schrie ich und mein Vater hatte sich bemüht mich zu ermahnen, als es nach einigen Minuten klappte und ich ihn aus meinen Gedanken reißen konnte. 

"Für den Anfang nicht schlecht, aber wir werden in den Ferien weiterüben. Du kannst schon einmal in die Wohnung vorgehen, ich komme gleich nach", sagte er und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. 

Ich ging in die Wohnung und ließ mich auf dem ersten Bett, das ich finden konnte fallen. Zu meinem Pech war es nicht mein Bett, sondern das von meinem Dad. 

"Nur fünf...Minuten", sagte ich und schlief schnell und tief ein. 

~Severus' Sicht~

Ich korrigierte noch wenige Arbeiten, bis ich mich auch in meine Wohnung begab. Warum unterrichte ich hier überhaupt noch? Die Aufsätze waren schon wieder komplett rot!

Als ich mein Schlafzimmer betrat, blieb ich automatisch stehen, als ich einen zusammengekauerten Körper auf meinem Bett sah. Ich schmunzelte und setzte mich auf die Bettkante, um Alice die Haare hinter ihr Ohr zu streichen. 

"Du siehst deiner Mutter unglaublich ähnlich. Sie wäre so stolz auf dich", flüsterte ich und ging ins Bad um mich bettfertig zu machen.  Als ich zurückkam, lag sie zugedeckt in meinem Bett und kuschelte sich an die Decke. Ich seufzte und legte mich schließlich auf die andere Seite und verzauberte die Decke und schaute in einen nachtklaren Himmel. 

Auf einmal wurde ich von etwas umarmt und überrascht schaute ich in die Richtung und ich erkannte pechschwarzes Haar. Ich legte meine Hände an ihren Rücken und schlief schnell ein. 

~Alice' Sicht~

Ich wachte gut ausgeschlafen aus und spürte einen warmen Atem an meinem Haaransatz. Vorsichtig schaute ich nach oben und erkannte das Gesicht meines Vaters. Ich musste schmunzeln und löste mich vorsichtig von ihm, um ihn nicht aufzuwecken.  Als ich an der Tür war, schaute ich noch einmal zurück und ging schließlich in die Küche, um uns Frühstück zu machen, da ich keine Lust hatte, in die große Halle zu gehen, da es Sonntag war. 

In der Küche hörte ich ein Plopp und ein kleiner Hauself stand mitten in der Küche. 

"Guten Morgen, wer bist denn du?", fragte ich freundlich und setzte mich auf den Boden, um ihm in die Augen zu sehen. 

"Guten Morgen, Miss. Ich bin ein Hauself von Professor Snape, Winky. Darf ich fragen, wieso der Professor nicht da ist?", fragte mich der kleine Elf und wirkte sehr nervös. 

"Ich bin Alice, die Tochter von dem Professor. Er schläft noch. Kann ich bei dir ein Frühstück bestellen?"

"Natürlich Miss. Dasselbe wie in der Großen Halle, oder etwas Spezielles?", fragte mich Winky. 

"Wenn es geht bitte ein typisch französisches Essen. Vielen Dank Winky", sagte ich und der kleine Hauself war mit einem Plopp wieder verschwunden.  Nach wenigen Minuten stand das Essen auf dem Tisch und ich ging ins Schlafzimmer und setzte mich an die Kannte. 

"Das Frühstück steht am Tisch, Dad", sagte ich ruhig und schüttelte ihn leicht. Zur Antwort bekam ich ein genervtes Brummen und er drehte sich wieder auf die andere Seite. 

"Ich hätte nie gedacht, dass du so ein Morgenmuffel bist", stellte ich fest und bekam eine Idee. 

Ich ging in die Küche, und kam mit einer Tasse Kaffee wieder zurück und hielt sie ihm unter die Nase. 

"Willst du deinen Kaffee?", fragte ich gespielt und er setzte sich müde auf und rieb sich über die Augen, worüber ich schmunzeln musste. Er wollte nach der Tasse greifen doch ich nahm sie zurück und trank die Tasse in einem Zug aus. Er schaute mich ein wenig verärgert an und ich stellte die leere Tasse auf den Nachttisch. 

"Das war nicht klug von dir, dich vor meinem ersten Kaffee zu ärgern", sagte er und stand mit einem Mal vor mir und ich schaute überrascht zu ihm auf. 

"Ach j-", wollte ich sagen, doch da wurde ich auch schon von ihm auf die Schulter gehoben und ins Bad gebracht. 

"Nein, bitte, lass mich los", sagte ich halb lachend, während ich mit meinen Fäusten auf seinen Rücken schlug, doch es nützte nichts, denn er ließ mich erst wieder unter der Dusche hinunter und drehte das Wasser auf die kälteste Stufe. 

"Nein, bit-", wollte ich sagen, doch er hatte schon das Wasser angestellt und die Türe schnell geschlossen. 

Wie versteinert stand ich samt meiner Kleidung unter der Dusche und eiskaltes Wasser lief über meinem Körper. Ich reagierte erst, als ich schon vollkommen durchnässt war und stellte die Dusche, so schnell ich konnte ab. 

"Bist du jetzt fertig?", erklang die amüsierte Stimme von draußen und die Türe wurde geöffnet und mir ein Handtuch entgegengehalten. 

Ich hatte jedoch ein anderes Ziel. Ich riss das Handtuch aus seinen Händen und legte es am Waschbecken ab und lief schnell auf meinem Vater zu, der zu langsam reagierte. 

Ich schloss ihn in eine Umarmung und er zuckte, als auch er vollkommen nass wurde. 

"Du kleine Hexe!", zischte er. 

"Gemeiner Giftmischer", erwiderte ich und schaute mit einem gemeinen Blick zu ihm. 

"Slytherin wäre eben besser gewesen", sagte er und ich ließ ihn endlich los. 

"Es reicht, wenn wir einen Slytherin in der Familie haben", sagte ich und ging mit frischen Sachen ins Bad um mich umzuziehen. 

Nachdem ich mich getrocknet hatte und mir etwas Bequemes angezogen hatte, ging ich in die Küche. 

"Wie ich sehe, hast du schon Bekanntschaft mit Winky gemacht. Französisch, oder?", fragt er mich und ich setzte mich neben ihn. 

"Ja, ich dachte es sei mal etwas Neues", sagte ich und begann meinen Teller zu füllen. 

Auch Dad begann zu essen und es schmeckte perfekt. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde das Geschirr von Winky abgeholt und ich sah auf die Uhr. 

"Bei Merlins pinker Unterhose! So spät schon!? Dad, das Frühstück war wirklich köstlich, aber ich habe mich am See mit Draco verabredet", sagte ich und verabschiedete mich von ihm. 

Ich zog mir eine dicke Jacke an und sprang aus dem Fenster und verwandelte mich. Ich flog zum See und ließ mich am Steg nieder, auf dem Draco bereits saß. 

"Na was bist du denn?", fragte er und streichelte mir über den Kopf. 

Ich verwandelte mich zurück und er zog erschrocken seine Hand zurück. 

"Morgen", sagte ich und krümmte mich vor Lachen. 

"Ich wusste gar nicht, dass du ein Animagus bist!", sagte er und zog mich zu sich. Automatisch legte ich meinen Kopf gegen seine Schulter. 

"Ähm...ja, doch...", sagte ich und senkte meinen Blick, da ich ein wenig rot wurde. Er bemerkte es nicht und schaute wieder auf den See hinaus. 

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt