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Am nächsten Morgen waren Dad, Ella und ich alleine, da Draco im Ministerium war. Wir frühstückten gemeinsam und ich flohte mich nach Hogwarts. Dort gab ich Ella an Dumbledore ab, der sie fröhlich entgegennahm und sie sofort anfing mit seinem Bart zu spielen. Ich erklärte ihm, dass Dad und ich etwas erledigen mussten und er nahm es, wenn auch widerwillig, so hin.

Als Dad und ich bereits appariert waren, fanden wir uns in einem kleinen, aber netten Dorf in Australien wieder. Hermine hatte mir bei der Erzählung die Adresse genannt und ich hatte sie mir sicherheitshalber aufgeschrieben. So dauerte es nicht lange, bis wir vor dem Haus standen. Es war ein kleines, aber gemütliches Haus und auch einen Vorgarten hatte es. Die Hitze war unbeschreiblich und man konnte die hohe Temperatur auch den Pflanzen ansehen. 

"Hast du den Stab?", fragte ich meinen Vater vor der Türe. Er nickte und ich klingelte. Von drinnen konnte man Stimmen und dann Schritte hören. Die Tür wurde geöffnet und eine Frau stand in der Türe. Sie lächelte uns an, und ehe sie etwas sagen konnte, hatte mein Vater seinen Zauberstab auf sie gerichtet. 

"Memoriam reddere oblitus tui", sagte mein Vater. (Das heißt so viel wie: Die Erinnerung, die du vergaßt, gib dir zurück)

Aus dem Zauberstab quoll ein blauer Strahl der immer Näher zum Kopf von Hermines Kopf wanderte. Die Frau starrte auf die Spitze des Zauberstabs und bewegte sich nicht. Langsam verschwand der blaue Faden, aber die Frau blieb versteinert stehen. 

"Ich kümmere mich um den anderen", knurrte mein Vater und ich nickte, während ich besorgt zu der Frau schaute. 

"Was-wo bin ich?", fragte sie verwirrt und schaute sich um. Von drinnen konnte ich die Stimme meines Vaters hören, der gerade wieder die Formel sprach. 

"Kommen Sie erst einmal rein", sagte ich und führte die Frau in das Haus. Im Wohnzimmer versammelten sich alle und Hermines Eltern schauten sich verwirrt an. Mein Vater wirkte etwas unbeholfen, weshalb ich zu sprechen begann. 

"Also, ich nehme an, Sie sind gerade ziemlich verwirrt?", fragte ich und bekam ein zustimmendes Nicken. 

"Also, ich bin Alice Snape und dies ist mein Vater Severus Snape, Tränkemeister und Professor auf Hogwarts", stellte ich uns vor und das Gesicht von Mrs. Granger verlor an Spannung. 

"Ja, Hermine hat oft von Ihnen erzählt", sagts sie. 

"Ich denke unter diesen Umständen können Sie uns beim Vornamen nennen", sagte ich lächelnd und ich erfuhr auch von ihnen die Vornamen. 

"Es ist so. Das Hermine eine Hexe ist wisst ihr ja. Vor gut einem Jahr hat alles begonnen. Ein dunkler Zauber, Voldemort wollte die Macht ergreifen. Nachdem Dumbledore tot war", seitlicher Blick zu Dad. "glaubten wir alle Hoffnung sei verloren. Es wurden immer mehr Familien von Muggelgeborenen getötet. Muggelgeborene sind Zauberer, dessen  Eltern kein magisches Blut besitzen. Hermine hat sich zunehmend Sorgen um euch gemacht und entschied sich, eure Erinnerungen an sie zu löschen", erklärte ich und die Augen von Robert und Jean wurden immer größer. 

"Wir haben unsere Tochter vergessen", hauchte Jean und hielt sich die Hand vor den Mund. 

"Das war Hermines Absicht. Danach ist die mit Harry und Ron auf die Jagd nach wichtigen Gegenständen gegangen. Sie haben alle zerstört und auch der dunkle Zauberer wurde besiegt. Es herrscht nun Friede Freude Eierkuchen, nur ist Hermine sehr oft traurig, da sie nicht wusste, wie sie euch die Erinnerungen zurückgeben konnte. Mein Vater jedoch wusste das und war so nett die Erinnerungen wieder freizugeben", erklärte ich und die Augen der Eltern blieben nicht lange trocken. Wie aus Reflex sprang Jean auf und umarmte meinen Vater herzlich. Dad versteinerte sich und schaute unbeholfen zu mir, doch ich schaute ihn nur belustigt an. Leicht legte er seine Arme um die junge Frau und drückte sie nach kurzer Zeit mit sanftem Druck von sich. 

"Oh, vielen Dank, Severus! Dir auch Alice! Wann können wir zu Hermine?", fragte sie aufgeregt. 

"Am 1. September findet zur Feier ein Ball in Hogwarts statt. Hermine wird ihr letztes Schuljahr nachholen. Sie sind hiermit herzlich eingeladen zu kommen", sagte ich fröhlich und beide Elternteile bedankten sich herzlich. Jedoch wollten sie alles über den Sieg und die Reise von Hermine und ihren Freunden wissen, sodass wir ihnen alles erzählen mussten. Als das Thema meiner Schwangerschaft kam, reagierten sie gelassen und wünschten mir alles Gute. 

Bis wir mit unseren Erzählungen fertig waren, war es bereits Nachmittag. Wir kehrten zurück in die Villa und verbrachten den restlichen Tag in der Bibliothek, nachdem ich Ella von Albus geholt hatte. 

Gegen Abend erreicht mich der Patronus von Harry. Er fragte, ob ich Hermines Zauberstab irgendwo gesehen hatte und ich entschloss mich in das Hauptquartier zu apparieren. 

Mit einem lauten Plopp landete ich in der Küche und kurz darauf folgte ein schriller Aufschrei. Ich drehte mich zu dem Erzeuger und erkannte eine erschrockene Hermine. 

"Alice, verdammt! Erschreck mich nicht so!", sagte sie scharf. 

"Entschuldige, das war nicht meine Absicht. Ich wollte dir lediglich deinen Zauberstab zurückgeben. Er war in einer Einkaufstüte", erklärte ich und Hermine nahm ihn dankend entgegen. 

"Können wir kurz sprechen, Alice?", fragte mich Sirius auf einmal, der schon die ganze Zeit am Türrahmen gelehnt stand und das Geschehen misstrauisch beobachtete. Ich verabschiedete mich von Hermine und folgte Sirius in das erste Stockwerk. Von dort führte er uns auf einen Balkon. Er hatte kein Geländer und wir setzten uns auf den Rand, um unsere Beine baumeln zu lassen. Der Ausblick war wunderschön. Man konnte die Straße und den Park sehen. 

"Wie geht es ihm?", fragte er mich nach einem kurzen Schweigen. 

"Gut. Er hat sich gut erholt. Ich glaube die Erinnerung macht ihm nur noch zu schaffen", erklärte ich und Sirius nickte. 

"Wozu hattest du Hermines Zauberstab? Eine Granger verliert niemals einen Zauberstab", sagte Sirius und ich schaute ihn unsicher an. 

"Ich musste etwas überprüfen", log ich. 

"Du willst es mir echt nicht sagen, oder?", fragte er. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und Sirius seufzte. 

"Gut, ich muss wieder zurück. War nett mit dir zu reden", sagte ich und apparierte von dem Balkon zu der Villa. 

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt