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Die Zeit bis zum Abendessen spielten wir Zauberschach und aßen danach gemeinsam. 

Wir schlenderten durch Hogwarts und wenn wir einen Schüler trafen, schickte mein Dad sie wütend ins Bett und zog ihnen viele Punkte ab. 

"Snape?", schallte es uns vom anderen Ende des Ganges entgegen. Ich zuckte zusammen und drehte mich langsam in die Richtung, aus der die Stimme das pinken Etwas kam. Mein Vater belegte mich augenblicklich mit einem Zauber, sodass ich unsichtbar wurde. 

"Schulleiterin, was verschafft mir die Ehre um diese späte Zeit?", fragte er genervt und sie stellte sich vor meinen Vater. 

"Ich wollte ihnen mitteilen, dass sie Ihren Rundgang um eine Stunde verlängern müssen. Ich habe noch etwas zu erledigen", sagte sie und drehte sich um und ging wieder. 

"Etwa Katzen wieder in ihre Teller locken!", blaffte er und ging mit großen Schritten weiter. 

"Warte!", rief ich ihm hinterher und bemerkte nicht, dass ich noch unsichtbar war. 

"Ich kann dich aber nicht sehen!", sagte er und ich tippte ihm auf die Schulter um ihm zu zeigen, wo ich war. Er tippte mit seinem Zauberstab auf mich und ich wurde wieder sichtbar. Wir gingen aus dem Schloss und gingen an den See. 

"Er ist wunderschön", sagte ich begeistert und schaute auf den See, indem der Mond gespiegelt wurde. 

"Ja, das ist- aaahhhhh!", schrie er und ich schaute geschockt zu meinem Vater. Er hielt seinen linken Unterarm fest in seiner Hand und krümmte sich kurz vor Schmerz. 

"Was ist los?", fragte ich und schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen an. 

"Geh zurück in unsere Wohnung!", befahl er mir, doch ich bewegte mich keinen Millimeter. 

"JETZT MACH, DASS DU WEGKOMMST!", schrie er mir nach und ich eilte in unsere Wohnung. Zum Glück war ich niemandem über den Weg gelaufen. Geschockt setzte ich mich auf die Couch und starrte auf die Tür.

Was war das eben? Wieso hat er seinen Unterarm gehalten? Da ist doch sein Mal? Was wenn... Nein, das kann nicht sein! 

Stunden vergingen und ich begann mir Sorgen zu machen. Es war halb drei Uhr nachts, als es plötzlich an der Tür polterte. Ich sprang auf und öffnete die Türe. Auf mich viel ein in schwarz angekleideter Körper und ich konnte ihn noch gerade rechtzeitig auffangen. Mit Wingardium Leviosa brachte ich seinen Körper zum Schweben und legte ihn auf die Couch. Mein Vater öffnete leicht die Augen und sein schmerzverzehrtes Gesicht hob sich ein bisschen. 

"Blaue Phiole", sagte er leise und ich kramte in seinem Umhang nach der Phiole. Ich fand sie und entkorkte sie. Ich kniete mich vor die Couch auf den Boden und flößte ihm den Trank ein. 

Er entspannte sich wieder und der Schmerz schien lachzulassen. Ich half ihm sich aufzusetzen und setzte mich dann neben ihn. 

"Was ist passiert?", fragte ich leise. 

"Der Dunkle Lord hat mich und andere gerufen. Es gab eine Zeremonie für die neuen Mitglieder. Sie sollten den Cruciatus an einem Opfer üben. Tja, wir waren das Opfer", erzählte er und lehnte sich zurück. 

"Alice, ich will nicht, dass du falsch von mir denkst. Ich habe noch nie eine Person freiwillig gefoltert, ermordet oder verge-", er stoppte und schaute beschämt zu Boden. 

"Vergewaltigt", endete ich den Satz und stieß laut Luft aus. 

"Leider, ja", antwortete er und stand von der Couch auf. Er verzerrte kurz das Gesicht und entkleidete sich von seinem Gehrock, Umhang und seiner Weste.

Ich stieß einen leisen Schrei aus und schaute mit weit aufgerissenen Augen auf seine Schulter. Ich stand sofort auf und drückte ihn zurück in die Couch. 

"Du bewegst dich keinen Millimeter!", sagte ich ihm streng und holte aus dem Bad eine Schüssel Wasser und ein Tuch. Als ich wieder zurückkam saß er noch genauso da, wie ich ihn zurückgelassen hatte. 

"Hemd aus", befahl ich und legte die Sachen auf den Tisch neben der Couch. 

"Wie bitte?!", zischte er aufgebracht. 

"Du sollst dein Hemd ausziehen, verdammt! Dein ganzes Hemd ist voller Blut!", sagte ich mit etwas Wut in der Stimme. 

Erst jetzt hatte er sein blutiges Hemd bemerkt und zog es endlich aus. Zum Vorschein kam eine große Wunde an seiner Schulter, die bis zu seinem Bauch reichte. Der Trank schien nachzulassen, denn er stöhnte und schloss gequält seine Augen. 

"Ich hole dir einen Schmerztrank", sagte ich und lief in sein Labor und nahm den Schmerztrank mit. Ich entkorkte sie für ihn und er nahm sie dankend an und schluckte sie. 

"Es wird etwas brennen", warnte ich ihn und begann die Wunde vorsichtig abzutupfen. Es waren relativ viele Schnitte und sie zerrten seine gesamte Schulter und Brust. Unter den Wunden konnte ich andere Narben sehen, die schon abgeheilt waren. 

Ich kam an die schlimmste Stelle der Wunde und er schrie kurz auf.  

"Ein wenig? Das brennt so, als würdest du Salz hineinstreuen!", sagte er wütend und ich beachtete ihn nicht. Er zog noch einige Male scharf die Luft ein und kurze Zeit später war die Wunde fertig abgetupft. 

"So, jetzt hole ich noch die Salbe von heute...äh... gestern", sagte ich und verfluchte mich selbst dafür, dass es schon wieder so spät war. Ich kam mit der Salbe in der Hand zurück und betrat das Wohnzimmer. Ich konnte nicht glauben, was ich dort sah. Dad strich mit seiner unverletzten Hand über die Wunde. Ich kam wütend auf ihn zu und schlug seine Hand grob weg.

"Wenn du willst, dass die Wunde heilt, fass sie nicht an!", sagte ich barsch und begann seine Wunde einzucremen. Als ich fertig war, stand er auf.

"Danke, ich gehe jetzt duschen und dann-", wollte er sagen, doch ich redete ihm dazwischen. 

"SEVERUS TOBIAS SNAPE! DU GEHST AUF KEINEN FALL MIT DIESER WUNDE DUSCHEN! UND WER HAT DIR GESAGT, DASS WIR SCHON FERTIG SIND?!", sagte ich relativ laut und wütend. 

"Du setzt dich jetzt gefälligst wieder hin, bis ich dir einen Verband gemacht habe!", sagte ich und wollte ins Bad gehen, als er den Verband mit Schere mit einem Accio zu sich gerufen hatte. 

Ich fing an ihn zu verbinden, doch er wehrte sich. 

"Jetzt hör auf dich zu wehren! Das ist kindisch!", schimpfte ich und hatte ihn endlich fertig verbunden. 

"Ich bin nicht kindisch!", sagte er. 

"Nein, überhaupt nicht!", sagte ich und knuffte ihn leicht in die Wange. 

"Wie lange muss ich als Mumie herumlaufen?", fragte er genervt und setzte sich wieder bequem auf die Couch.

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Wie fandet ihr das Kapitel?

Hattet ihr erwartet, dass Alice so streng sein kann?

LG


𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt