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"SEVERUS! Merlin, du hast mich zu Tode erschreckt!", wettete Tonks und schaute Snape wütend an. Ihre Haare waren bereits dunkelrot und auch ihr Gesichtsausdruck wirkte nicht fröhlich über seinen spontanen Besuch. 

"Tut mir Leid, aber ist dein Ehemann da?", fragte dieser und schaute ungeduldig zu der jungen Frau. 

"REMUS! BESUCH!", rief Tonks und aus dem Nebenraum waren Schritte zu hören. 

"Wer besucht uns denn? Oh, Severus", sagte er und kam zu mir. 

"Was veranlasst deinen Besuch?", fragte Remus irritiert. 

"Alice hat einen sehr starken Schlaftrank eingeatmet und-", begann Severus, doch er wurde von einer sehr wütenden Tonks unterbrochen. 

"BITTE WAS?! DU hast mir geschworen, dass du auf sie aufpasst! Und was ist mit dem Baby", fragte sie fassungslos und war auf ihn zugelaufen. Mit dem Zeigefinger zeigte sie auf seine Brust und tippte hart darauf. 

"Jetzt lass mich doch ausreden", sagte Alice' Vater und schob sie von sich. "Black ist bei ihr im St. Mungos. Sie ist momentan stabil", erklärte er ruhig, doch Tonks war alles andere als ruhig. 

"MOMENTAN!? Bist du noch von allen Guten Geistern verlassen? WAS. KANN. IHR. PASSIEREN?", fragte sie wütend und war ihm wieder gefährlich nahe. 

"Tonks! Jetzt lass ihn doch mal ausreden!", schritt nun Remus ein und zog seine Frau zurück auf die Couch. Severus schaute ihn dankend an und setzte mit seinem Plan fort. 

"Ella geht es gut und ich habe schon ein Rezept für den Gegentrank, allerdings benötigt es eine ganz spezielle Zutat...", sagte er und schaute Remus durchdringlich an. 

"Der da wäre?", fragte er geduldig. 

"Werwolfsblut", sagte der Tränkemeister leise, doch Remus hatte ihn verstanden und schaute nachdenklich auf den Boden. Tonks schaute Severus und danach Remus geschockt an. Sie ging zu ihrem Man und legte ihre Hand auf seine Schulter, doch er schüttelte sie ab und ging in die Küche. Man hörte Besteck klirren und er kam mit einem Messer in der Hand wieder. Er ging zu Severus und legte entschlossen das Messer an seiner Handinnenfläche an. Er strich einen scharfen Schnitt in seine Hand und Severus reichte ihm schnell eine Phiolen. Remus ließ das Blut hineinlaufen und schloss die Wunde mit einem Zauber wieder. 

"Ich hoffe sie wacht auf", sagte er gepresst. 

"Das wird sie. Ich bin mir sicher. Danke", sagte Severus hastig und verschwand durch den Kamin wieder. In Hogwarts wieder angekommen erlebte er den nächsten Schock. 

"WEASLEY VERDAMMT! Wollen Sie gleich hier einziehen oder soll ich Ihnen ein Bett in die Flure stellen, damit sie immer bei mir sein können?!", fragte er genervt und die jüngst Tochter der Weasleys machte sich klein. 

"Tut mir leid Sir, aber ich wollte fragen, wie es Alice geht und wie sie aufgeweckt wird", fragte sie leise und er hatte Probleme, sie verstehen zu können. 

"Sie ist stabil und ich habe gerade die letzte Zutat für den Trank bekommen, allerdings bräuchte ich jemandem zum assistieren", sagte er und schaute die junge Weasley eindringlich an. Ihr Augen weiteten sich und auch ihr Kinn schlug den Weg zum Boden ein. 

"M-Mich?", fragte sie ungläubig. 

"Ich bitte Sie. Sie wissen genauso wie ich, dass Sie die einzige ihrer Klasse sind, die im Stande ist, einen richtigen Trank zu brauen", sagte er deutlich und ging in die Richtung einer Türe. 

"Warten Sie auf eine Extra-Einladung?", fragte er ungeduldig und zeigte auf die offene Türe. Zögerlich ging sie durch die Türe und wurde von ihrem Professor in sein privates Labor geführt.

"Sie schneiden diese Zutaten hier klein. So, wie es auf dem Pergament steht", ordnete Snape ihr an und sie machte, was er verlangte.

"Wie ist der Trank, Sir?", fragte sie vorsichtig und schaute neben ihrem Professor in den fertigen Trank.

"Perfekt, ich werde ihn sofort in St. Mungos bringen", sagte er und füllte einige Phiolen davon ab.

"Sagen Sie ihr bitte gute Besserung von mir", sagte Ginny, bevor sie sein Büro für den Abend verließ. Snape nickte leicht und verschwand im dunklen Nebel aus seinem Büro.

In Alice Behandlungszimmer kam er wieder an und konnte geradeaus auf Alice leblosen Körper sehen. Wenn man nicht wüsste, dass sie in einem tiefen Schlaf war, würde man denken, dass sie nicht mehr leben würde. Sie atmete nur schwach und lag regungslos in dem Krankenbett. Durch Sirius wurde er aus seinen Gedanken gerissen, der ihn aufmerksam musterte.

"Hast du den Trank?", fragte er hoffnungsvoll und Snape nahm die Phiolen aus seiner Tasche. Er nahm eine davon und stellte den Rest auf den kleinen Abstelltisch daneben.  Mit der Phiole in der Hand ging er zu Alice Bett und strich ihr gedankenverloren über ihre wirre Mähne, die sich weit über das Bett gelegt hatte. Behutsam hob er den Kopf seiner Tochter hoch und entkorkte gekonnt die Phiole mit einer Hand. Er legte die Phiole an die Lippen des Mädchens, die sich dadurch etwas öffneten und flößte ihr den duckflüssigen Trank ein. Alice schluckte den Trank und wurde vom Hersteller des Tranks wieder ins Bett gelegt. Sirius schaute geschockt auf die weiterhin schlafende Person und schaute geschockt zu Snape.

"W-Warum...wacht sie nicht auf?", fragte er stockend und schaute immernoch starr auf die leblose Person in dem Bett. Severus seufzte und schaute ebenfalls auf seine Tochter.

"Dadurch, dass sie schwanger ist und vor kurzem so viel Gewicht verloren hat, braucht der Trank eine gewisse Wirkungszeit. Es ist bei jeder Person anders und auch die Zutaten sind nicht gut zum Verdauen oder gut für den Körper", sagte er ruhig. Er konnte sich Sirius fragenden Blick denken und antwortete ihm auf seine unausgesprochene Frage.

"Werwolfsblut", antwortete er schlicht und Sirius verspannte sich augenblicklich. Er wusste, dass sich Remus aufgrund der Schwangerschaft von Tonks Vorwürfe machte. Er würde es sich nie verzeihen, wenn er ein Kind mit dem Virus infizieren würde. Wenn sein eigenes Kind ein Werwolf wäre, wurde er viele Schmerzen haben und es als Baby nicht überleben. 

In Gedanken schauten beide Männer auf die schlafende Gestalt, bis es an der Tür klopfte. 

"Herein" sagte Severus und die Türe wurde geöffnet. Zwei Personen kamen in den Raum, mit denen niemand gerechnet hätte. 


𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now