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~Severus~

Jetzt, wo Alice mit Ella im Krankenflügel war, hatte ich genug Zeit, um mich um meine eigenen Tränke zu kümmern. 

Die Geburt war gut verlaufen und nach Lucius Besuch war sie mit meiner Enkelin auf dem Arm eingeschlafen. Schon beim ersten Mal, als ich Ella auf den Armen hielt, fühlte ich die Liebe, die sie ausstrahlte. Ich wusste jetzt schon, dass ich sie nie verlieren möchte. 

Die Zeit, die ich alleine war musste ich für meine Tränke nutzen. Vor wenigen Tagen war ich im St. Mungos und habe mich nach dem Schlangengift von Nagini erkundigt. Tatsächlich wurde das Gift nach Mr. Weasleys Angriff aufbewahrt und ich konnte es unauffällig aus dem Krankenhaus entwenden. 

Seit einigen Tagen braute ich nun schon an dem Gegengift und machte täglich Fortschritte. Der Trank war kompliziert und Alice war mir keine große Hilfe. Ich konnte sie nicht nach Hilfe fragen. Erstens wäre es merkwürdig, wenn ein Tränkemeister einen Schüler nach Hilfe fragt. Ich mache es nur bei Notfällen und äußerst ungern. Zweitens wollte ich nicht, dass sie sich Sorgen macht. Schon seit Monaten war mir bewusst, dass ich diesen Krieg nicht überleben werde. Ein weiteres Problem wäre allerdings die Verbindung zwischen Alice und mir. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich glaube, dass der Lord einen kurzen Prozess machen würde. Er quält seine Opfer, bis sie um Erlösung betteln. 

Wenn ich tödlich verletzt werde, würde auch Alice sterben und dieses Risiko wollte ich unter keinen Umständen eingehen. Daher hatte ich alle möglichen Bücher nach einem Ausweg untersucht, aber nichts gefunden. Der einzige Ort, an dem ich noch nicht nachgesehen hatte, war Albus' Büro. Als ich auch dort suchte fielen mir viele schwarzmagische Bücher auf, welche ich auch nach einem Trank untersuchte. Zu meinem Glück gab es einen Trank, der die Wunden des zweiten Verbündeten nicht übertragen lässt. Der Trank war komplex, allerdings nicht unmöglich zu brauen. 

Der Braugang dauert zwei Tage und muss teilweise auch in der Nacht gebraut werden. Diese zwei Tage vergingen schnell und der Trank hatte im Endeffekt die richtige Farbe und roch exakt so, wie er sollte. Auch das Gegengift hatte ich einige Tage, bevor Alice den Krankenflügel verlassen würde fertig und widmete meine Zeit den weiteren Vorbereitungen für den Krieg. 

~Alice~

Bis jetzt waren bereits einige Tage im Krankenflügel vergangen. Ella war ein ruhiges Baby, sodass ich auch in der Nacht durchschlafen konnte. Meistens betrachtete ich meine Tochter einfach und dachte über die vielen glücklichen Tage in Hogwarts nach. 

Auch Draco besuchte uns jeden Tag nach seinem Unterricht. Er war der perfekte Vater und liebte seine Tochter genauso wie ich. Es war süß zuzusehen, wie er mit ihr spielte und seine dunklen Zeiten vergessen konnte. Es war eine Erlösung für ihn und er genoss es genauso wie ich in vollen Zügen. 

Dad kam mich ebenfalls jeden Tag besuchen und mit ihm war es nicht anders, nur gab er es nicht offen zu. Er genoss die Zeit mit seiner Enkelin, allerdings zeigte er es nicht, wenn andere Patienten oder Poppy anwesend waren. 

~Erzähler~

In einem verlassenen Klassenraum machte es auf einmal Plopp und ein Mann stand in dem Klassenzimmer. Er schaute sich kurz um und trat an die verschlossene Türe. Er zog einen Zauberstab, den der Mann um wenige Geld erhalten hatte und öffnete die verschlossene Türe mit einem einfachen Zauberspruch. Die Tür sprang aus dem Schloss und ging mit einem Knarzen auf. Anscheinend war dieses Klassenzimmer lange nicht mehr genutzt worden. 

Er lugte mit dem Kopf hinaus und suchte den Korridor mit seinen Augen nach Schülern oder Lehrer ab. Der Korridor war leer und er trat aus dem staubigen Raum hinaus. Nach einem kurzen Seitenblick machte er sich auf den Weg zur großen Halle und sah auf dem Weg viele bekannte Gesichter, die traurig oder einfach leer aussahen. Die gesamte Stimmung im Schloss war gedrückt und es herrschte unangenehme Stille. Immer wieder hörte man vereinzelte Schreie vom anderen Ende des Schlosses. Leider wurden die Aussagen des Tagespropheten war, und er konnte die Schüler von dem Leiden der Folter schmerzhaft aufschreien oder weinen hören. Der Mann verzog gequält das Gesicht und musste sich zusammenreißen, nicht in die Richtung der Schreie zu gehen, um die Opfer von ihrem Leid zu erlösen, aber er hatte ein Ziel. 

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now