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~𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟙~

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich erkannte um welchen Trank es sich handelte. Ich hatte ihn schon gemeinsam mit Tonks gebraut und sie hat mir viele Tipps gegeben. 

"Hermine hol bitte statt der Drachenherzfaser ein Spinnenbein und ein Einhornhaar", sagte ich und hatte ein schelmisches Lächeln aufgesetzt. So leicht konnte man mich nicht reinlegen und ganz besonders nicht bei Tränken. 

"Aber im Buch steht klar und deutlich Drachenherzfaser!", sagte sie aufgebracht, aber trotzdem noch ruhig, damit mein Vater uns nicht hören konnte. Er schaute bereits aufmerksam durch die Reihen. 

"Wie du meinst", sagte ich und Hermine ging die Zutaten holen. Ich hatte es geschafft sie einzuschüchtern, denn sie kam mit den Zutaten, die ich ihr gesagt hatte wieder zurück. Etwas unbeeindruckt braute Hermine den Trank mit mir und machte sich bereits auf eine Standpauke von meinem Vater bereit. 

"Füllen Sie Ihre Probe ab und bringen Sie sie nach vorne", sagte mein Vater und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Er warf mir einen Blick zu und ich erwiderte. Etwas herausforderndes lag in seinen Augen, aber das beachtete ich nicht weiter. 

Ich füllte den Trank ab und reichte ihn Hermine, die den Trank nach vorne brachte. 

"Fuck! Unser Trank ist Gold und die anderen Rot", fluchte Hermine und setzte sich panisch neben mich. 

"Das ist wegen dem Einhornhaar", sagte ich und wartete ab bis alle fertig waren. Gespannt schaute ich nach vorne und mein Vater sah sich die Tränke mit einem missbilligen Blick an. 

"Anscheinend haben es die meisten nicht geschafft einen einfachen Trank zu brauen. Nur Granger und...", er stoppte, denn ich wusste auch nicht wie er mich nennen sollte. Snape? Jones? Oder doch Alice?

"...Snape. Wie bedauerlich. Zehn Punkte für Gryffindor", sagte und wir freuten uns, da es das erste Mal war, das mein Vater den Gryffindors Punkte gegeben hatte. 

"Woher hast du das gewusst?", fragte mich Hermine leise, als wir unsere Sachen zusammenpackten. 

"Zaubertränke war schon immer mein Lieblingsfach", sagte ich und packte langsam meine Sachen zusammen. Ich war die letzte die den Raum verlassen wollte, doch eine dunkle Gestalt versperrte  mir den Weg. 

"Ja?", fragte ich und hatte das schelmische Lächeln aufgesetzt. 

"Ich hätte nicht erwartet, dass Granger diesen Trank kann", gestand mein Vater. 

"Das war nicht Hermine. Sie wollte mir nicht glauben, doch ich habe sie überzeugt", kicherte ich und auch mein Vater schmunzelte. 

"Woher kanntest du den Trank?", fragte er interessiert. 

"Um ehrlich zu sein ist Zaubertränke mein Lieblingsfach. Ich habe früher auch sehr viel mit Mom gebraut und auch zum Geburtstag habe ich neue Zutaten und Bücher bekommen", sagte ich. 

"Wenn du Lust hast, können wir auch zusammen brauen. Ich arbeite schon länger an einem Trank, aber er wird einfach nicht perfekt", gestand er. 

"Das wäre schön", sagte ich und umarmte ihn zum Abschied, als ich mich auf den Weg zu Verwandlung machte. 

Bei Verwandlung erging es mir nicht anders. Die Aufgabe für die heutige Stunde war nicht schwer, sodass ich mit den Hausaufgaben von Dad anfangen durfte. Wir sollten schreiben, woraus und wie man einen Wolfstrank braut. Nach der Doppelstunde Verwandlung gab es endlich Mittagessen. 

Nach dem Mittagessen war ich mit Hermine und Ginny am See verabredet. 

"Hey Leute", sagte ich und umarmte beide. 

"Hallo, Alice", sagten beide und wir gingen spazieren. 

"Ich hätte nie gedacht, dass Snape einem anderen Haus Punkte geben würde", sagte Ginny als Hermine ihr die Geschichte erzählte. Ginny war eine Klasse unter uns und hatte deshalb auch nicht mit uns Unterricht. Sie war in derselben Stufe wie Luna und ihr fiel es nicht schwer, Leute um die Finger zu wickeln. 

"Hat eben Vorteile, wenn die Tochter des Zaubertrankmeisters in seinem Unterricht sitzt", sagte Hermine und wir fingen an zu lachen. 

Als wir uns wieder beruhigt hatten gingen wir noch eine Weile und unterhielten uns über Gott und die Welt. Nach einer weiteren Stunde begab ich mich in die Bibliothek, um etwas für meine Verwandlungshausaufgabe nachzuschlagen. 

Auf dem Weg in die Bibliothek rannte ich gegen jemandem. 

"Pass doch auf wo du...", zischte mich der Junge an, doch er sprach nicht weiter als er mich sah. 

"Ach' du bist es nur", sagte er nun und half mir hoch. 

"Na danke", sagte ich leicht eingeschnappt und strich meine Kleidung wieder glatt. 

"Nein so war das nicht gemeint. Würdest du mit mir am Samstag in Hogsmeade ein Butterbier trinken gehen?", fragte er mich und hatte ein siegessicheres Lächeln aufgesetzt. Wie konnte man nur so arrogant und gleichzeitig so anziehend sein?

"Draco, ich weiß nicht, aber auch egal. Ja ich habe eh noch nichts vor", sagte ich und er umarmte mich überraschenderweise zum Abschied. 

"Man sieht sich", rief ich ihm noch hinterher, doch er schien mich nicht mehr zu hören. Gedankenverloren ging ich weiter und komischerweise landete ich nicht vor unserem Gemeinschaftsraum, sondern vor der Tür meines Vaters. Plötzlich schwang die Tür auf und jemand rannte in mich hinein und ich fiel wieder auf den Boden. Bin ich in letzter Zeit einfach nur tollpatschig? 

"Meine Güte Alice, was machst du noch hier unten?", fragte mein Vater, half mir verwundert hoch und wir gingen in sein Büro. 

"Ich weiß es nicht. Eigentlich wollte ich in meinen Gemeinschaftsraum, aber irgendwie war ich so in Gedanken, dass ich nicht gemerkt hatte, dass ich in den Kerker ging", erklärte ich während mir mein Vater eine Tasse mit Tee reichte. Ich nahm sie dankend an und wir setzten uns auf die beiden Sessel vor dem Kamin. 

"Wie war dein erster Schultag?", fragte mein Vater um die Stille zu brechen. Ich nippte an meiner Tasse und nahm einen Schluck von dem Tee. Ich mochte diesen Tee. Er schmeckte nach Himbeeren und einem Hauch Zitrone. 

"Ganz ok. Verwandlung war einfach und ich habe mich dann noch mit Hermine und Ginny getroffen", sagte ich und er nickte unbeeindruckt. Was hätte ich anderes erwarten sollen?

"Ich wollte dir übrigens noch etwas zeigen", sagte er und stand auf und ging in seine privaten Räume. Ich ging ihm nach und wir standen vor einer Holztür. Mein Vater öffnete sie und vor mir lag ein gemütliches Zimmer. In dem Zimmer waren ein Bett, ein Schreibtisch, eine Kommode und ein Schrank. Alles war gemütlich eingerichtet und ich fühlte mich sofort wohl. Es gab mir das Gefühl von zu Hause. Fassungslos trat ich in das Zimmer und staunte nicht schlecht. 

"Ich dachte, du könntest ab und zu hier schlafen. Wenn es dir schlecht geht oder du deine Ruhe haben willst", sagte mein Vater, bevor ich ihm um den Hals fiel. 

"Danke, Danke, Danke", sagte ich und drückte ihn fest. Etwas umständlich erwiderte er die Umarmung und setzte mich nach kurzer Zeit wieder auf dem Boden ab. 

"Wie wäre es, wenn du heute hier schläfst? Gewisse Professoren, die eine Vorliebe für Pink haben, unternehmen gerne nächtliche Spaziergänge und scheuen nicht davor, den Kindern nachsitzen aufzutragen", erklärte er und bereits bei den ersten Worten wusste ich, dass er Umbridge meinte. 

"Ist sie wirklich so schlimm?", fragte ich verzweifelt. 

"Du wirst es überleben", sagte er unbeeindruckt. 

Mein Vater zeigte mir noch mein privates Bad und ich ging duschen und schlief schließlich erschöpft ein. 


𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now