~𝟚𝟠~

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"Oh Gott, Danke!", sagte ich und Tränen rannen mir aus den Augen. Ich ließ ihn los und öffnete die Box. Vor mir stand Eriko. Mein Pferd, dass ich vor meiner Zeit auf Hogwarts zurücklassen musste. Ich ging auf ihn zu und ließ ihn an meiner Hand schnuppern. Er stieß seine Stirn dagegen und ich tätschelte ihn und umarmte ihn um seinen Hals. 

"Ich hab dich so vermisst, mein Kleiner", sagte ich und genoss das gewohnte Gefühl ihn zu umarmen. 

"Muss ich eifersüchtig sein?", fragte eine vertraute Stimme und ich drehte mich ruckartig um und sah meinen Freund am Eingang des Stalles sehen. Er trug einen schwarzen Anzug und hatte einen großen Blumenstrauß in den Händen. Die Rosen waren alle Tiefrot. 

"Ich hab dich so vermisst", nuschelte ich in seinen Anzug, während ich ihn umarmte. 

"Ich dich auch", sagte er und hob mein Kinn mit seinen Fingern, sodass ich ihm in seine leuchtenden Augen schaute. Ich verlor mich in dem Hellgrau und ein Schauer lief meinen Rücken hinunter. Eine Gänsehaut breitete sich in mir aus und ich reckte meinen Kopf. Er kam mir immer näher, bis er seine Lippen auf meine legte. Meine Augen waren geschlossen. Ich erwiderte den Kuss und legte meine Hände an seinen Nacken. Er schmunzelte in den Kuss und löste sich langsam von meinen Lippen und umarmte mich wieder. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals. 

"Du weißt schon, dass Severus uns die ganze Zeit zugesehen hat, oder?", flüsterte er in mein Ohr und ich hörte sein Grinsen in seiner Stimme. Ich löste mich aus der Umarmung und schaute beschämt auf den Boden. Ich hob den Blick und schaute meinen Vater an, der Draco ausnahmsweise keinen Todesblick zeigte. Ich ging händchenhaltend wieder zu Eriko und streichelte ihn. Auch Draco streichelte ihn, aber vorsichtiger. Er hatte Respekt vor Eriko, was mich Schmunzeln ließ. 

"Könnte ich kurz draußen mit meinem Patensohn reden?", mischte sich mein Vater ein und Draco gab mir einen Kuss auf die Wange und ging mit ihm hinaus vor den Stall. Ich blieb bei Eriko und gab ihm noch Futter und zu trinken. 

~Severus' Sicht~

Ich ging mit dem Freund meiner Tochter vor den Stall. 

"Was gibt's Sev?", fragte er angespannt. 

"Nur, dass du es weißt, wenn du sie nicht richtig behandelst wirst du es bereuen, verstanden?! Wissen deine Eltern von eurer Beziehung?", fragte ich streng und Draco starrte mich mit großen Augen an. 

"Nein, sie wissen es noch nicht. Wir wollen schauen, wie es zwischen uns läuft und es ihnen vielleicht in den Ferien sagen. Severus, hör zu. Ich meine das mit Alice ernst. Ich habe bis jetzt noch nie so viel für ein Mädchen empfunden. Ich liebe sie und sie mich auch", versicherte er mir. 

"Wäre besser für dich", zischte ich und wir gingen wieder hinein. 

"Ich bin im Haus, falls ihr was wollt", erklärte ich und ließ sie alleine. 

~Alice Sicht~

Als mein Dad gegangen war, nahm ich Draco in den Arm. Ich konnte mir schon denken, worüber sie geredet hatten. 

"Nimm es dir nicht zu Herzen", versicherte ich ihn und küsste ihn sanft. 

"Sicher nicht", flüsterte er und erwiderte den Kuss. Ich verabschiedete mich von Eriko und wir gingen rein. 

"Willst du über Nacht bleiben?", fragte ich. 

"Wenn dein Vater einverstanden ist, gerne", sagte er und fanden meinen Vater in der Bibliothek. 

"Dad, ist es in Ordnung, wenn Draco über Nacht bleibt?", fragte ich. 

"Ja, aber denk daran, was ich dir gesagt habe. Ich möchte keinen Mucks aus deinem Zimmer hören", sagte er streng und durchbohrte Draco förmlich mit seinen Blicken. 

"Wo denkst du hin?", fragte ich gespielt wütend und zog ihn in mein Zimmer. 

"Das ist mein Reich. Mach es dir bequem", sagte ich und wir setzten uns auf mein Bett und kuschelten. 

"Und das gehört alles dir?"

"Ja. Wie ist es bei euch im Manor so?", fragte ich. 

"Viel dunkler und ich wohne dort nicht nur mit meiner Familie."

"Wer denn noch?"

"Bellatrix, und noch andere Leute, von denen du nicht wissen willst, was sie sind", sagte er und drückte mich noch näher an sich. 

"Todesser oder?", fragte ich traurig. 

"Das wäre das kleinste Problem", sagte er. 

"Du meinst, er wohnt auch da? Das muss doch schrecklich sein, oder?"

"Naja, ich muss ihn nur sehen, wenn wir essen. Früher habe ich immer mit Dobby gespielt. Der Hauself war damals wirklich mein bester Freund. Früher, als der Lord noch nicht da war, haben wir alleine gewohnt. Ich vermisse die Zeit gemeinsam mit meiner Familie. Wenn ich mal zu Hause bin, müssen sie Aufgaben erledigen oder müssen mit dem Haushalt klarkommen", sagte er und ich hörte, dass er nicht mehr darüber reden möchte. 

"Alice, ich würde dich gerne meinen Eltern vorstellen, aber der Lord verwendet Okklumentik, um alles aus den Personen zu bekommen. Du wärst in schrecklichen Schwierigkeiten. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert. Dein Vater hat alle Mühe, dich von ihm fernzuhalten, aber wenn du immer mit Potter abhängst, wird das schwer", meinte er und ich musste grinsen. Eines hatten sie ja gemeinsam. Beide gaben Harry immer die Schuld an allem. 

"Lass uns jetzt nicht darüber reden. Genießen wir noch die gemeinsame Zeit. Ich gehe morgen mit- ich gehe morgen zu den Weasleys", verbesserte ich mich. Wenn der dunkle Lord Okklumentik anwendet, könnte er von Draco auch herausfinden, dass er im Orden ist, wenn ich es ihm gesagt hätte. 

Wir kuschelten uns ein und ich schlief geborgen in seinen Armen ein. 

Am nächsten Morgen wachten wir früh auf und frühstückten. 

"Wir sehen uns in Hogwarts, Liebling", sagte ich und küsste ihn ein letztes Mal. 

"Mach's gut, Schatz. Ich liebe dich", sagte er, bevor er sich auf den Weg machte. 

Ich schaute ihm noch lange nach, bis jemand seine Hand auf meine Schulter legte. 

"Du liebst ihn wirklich", stellte mein Vater fest und ich nickte eifrig. 

"Ja, ich liebe ihn", sagte ich und schaute meinem Vater in die Augen. 

"Es ist schrecklich, dass er auch dort lebt", sagte ich den Tränen nahe und umarmte ihn. 

"Er tut ihnen nichts", sagte er und strich mir beruhigend über den Scheitel. 

Ich packte meine Sachen und stellte mich neben meinen Vater. Ich nahm seine Hand und das unangenehme Gefühl, in einen Gartenschlauch gezogen zu werden, machte sich in mir breit. 

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now