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~Alice Sicht~

Ich hörte Stimmen und wollte mich umdrehen, doch es ging nicht. Ich war zu schwach. Mühsam öffnete ich die Augen und wünschte mir im nächsten Moment, ich hätte es nicht getan. Ich sah vor mir meinen Vater und Sirius. 

"Wie fühlst du dich?", fragte Sirius, aber sein Blick war kalt. Ich richtete mich auf und hielt mir kurz den Kopf. 

"Ich habe nur Kopfweh", sagte ich. 

"Wieso hast du dich selbst verletzt? Wieder!", fragte mich mein Vater und ich wusste im ersten Moment nicht, wovon er redete, als ich mich wieder an alles erinnerte. 

"Ich hatte einen Alptraum", sagte ich und schaute auf meine Finger. 

"Könnte ich kurz mit ihr alleine reden?", fragte Sirius an meinen Vater gewandt und er nickte in Richtung meines Zimmers. Ich wollte aufstehen, aber als ich den Schwindel bemerkte, setzte ich mich wieder hin. Sirius kam zu mir und stützte mich bis zu meinem Bett. Ich setzte mich hin und er blieb stehen. 

"Warum hast du eingewilligt?", fragte er wütend. 

"Glaubst du ich hatte eine Wahl? Mein Vater ein treuer Spion, glaubst du, er hätte mich deshalb verschont?", sagte ich traurig. 

"Nein, aber du wirst ihnen nicht treu sein, hoffe ich", sagte er und ich nickte. 

"Ich habe mir solche Sorgen gemacht, Alice. Harry hat erzählt, dass sie dich mitgenommen haben. Wir haben nach dir gesucht, aber wir wussten nicht ob du überhaupt noch am Leben bist", sagte er und setzte sich doch neben mich. 

"Dad würde mich ihm oder Greyback nicht einfach ausliefern", sagte ich und zog ihn in eine Umarmung. 

"Was meinte Snape mit ' schon wieder selbst verletzt'?", fragte er mich und ich spannte mich an. Er bemerkte es und drückte mich etwas von sich weg. Meine Schultern hielt er fest. 

"Bei unserem Kennenlernen gab es einen Zwischenfall und, als wir uns einmal gestritten hatten", erklärte ich und senkte meinen Kopf. Ich wollte nicht, dass er sich um mich sorgt oder meinem Vater die Schuld gibt. Ich war selbst schuld. Hätte ich auf Dad gehört, wäre das alles nicht passiert. 

"Mach es bitte nicht mehr. Es nützt dir und anderen nichts. Schlaf jetzt noch etwas. Ich schicke in den nächsten Tagen Remus vorbei. Er hat sich auch schrecklich um dich gesorgt. Bill und Fleur feiern ihre Hochzeit. Du bist auch eingeladen. Ich schicke dir noch einen Brief"

"Danke, bitte sag Remus und den anderen nicht, dass ich das Mal trage. Ich möchte es nicht und ich möchte auch nicht, dass andere das denken", sagte ich und er nickte leicht, bevor er den Raum nach einer Umarmung verließ. 

Ich legte mich in mein Bett und versuchte zu schlafen, aber es klappte nicht. Bis in die ersten Morgenstunden lag ich in meinem Bett und entschied mich aufzustehen. 

Ich ging in die Küche und mein Vater saß bereits mit einer Tasse Kaffee und dem Tagespropheten in der Hand auf dem Esstisch. 

"Gut geschlafen?", fragte er mich und legte den Tagespropheten bei Seite. 

"Ehrlichgesagt, nein. Ich habe nachgedacht", gestand ich. 

"Verstehe. Nach dem Frühstück appariere ich ins Manor. Ich hole unsere Sachen", erklärte er. 

"Okay, kannst du Draco bitte sagen, dass es mir gut geht?", fragte ich ihn und er nickte. 

Die nächsten Tage vergingen relativ langsam. Einmal mussten wir ins Manor. Dort lernte ich Lucius kennen, der mir nicht besonders sympathisch war. Es fand eine Sitzung statt und Dad berichtete, was er wusste. Ich musste mit den Tränen kämpfen, als ich meine Muggelkundelehrerin sterben sah. Nach der Sitzung konnte ich nicht mehr und ließ meinen Tränen freien Lauf. Ich verbrachte den restlichen Tag zusammen mit Draco im Manor und war am Abend wieder mit Dad in der Villa. 

Ich bekam auch den Brief mit der Einladung zur Hochzeit. Ich ging auch dorthin, aber ich wusste, dass Todesser dort auftauchen werden. 

An einem Montag klingelte es an der Türe und ich öffnete sie. 

"Remus!", sagte ich glücklich und umarmte ihn. 

"Freut mich auch dich zu sehen", sagte er lachend. Ich gab meinem Vater Bescheid, dass er da war und wir gingen in mein Zimmer. 

"Wie geht es dir?", fragte er mich. 

"Ganz okay", sagte ich und setzte mich auf mein Bett. Er setzte sich neben mich. 

"Sirius hat mir von deinem Unfall berichtet", begann er und schaute auf meinen linken Unterarm. Ich bemerkte, dass ich jetzt in der Klemme steckte und tat auf ahnungslos. 

"Ja, aber die Wunde ist wieder verheilt", sagte ich. Auf einmal nahm er meinen linken Unterarm und ich wehrte mich. 

"Hast du etwas zu verbergen, oder warum darf ich mir die Wunde nicht ansehen?", fragte er mich aufgebracht. Ich schaute ihn geschockt an und hörte auf mich zu wehren. Ich schaute auf den Boden, während er meinen Arm noch immer in seiner Hand hielt. Er krempelte den Ärmel hoch und ließ meine Hand geschockt fallen. Ich schaute ihn an und er schaute mich genauso entsetzt an, wie Sirius. 

"Ich dachte, du hättest dich für die richtige Seite entschieden", sagte er, als er sich wieder gefangen hatte. 

"Nur weil ich das Mal trage, heißt es nicht, dass ich so sein möchte!", sagte ich aufgebracht. 

"Du wolltest es nicht?", fragte er mich ungläubig. Ich schüttelte meinen Kopf und überlegte, wie ich die nächsten Worte sagen sollte. 

"Ich wurde an dem Tag, als Albus gestorben ist, mit ins Manor genommen. Greyback hat-", sagte ich, doch er unterbrach mich. 

"Was hat er getan?!", fragte er wütend. 

"Er hat mich genommen und im Manor hat er den Lord gefragt, ob er seinen Spaß haben kann. Hätte mein Vater nicht gesagt, dass ich seine Tochter bin, wäre ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Jungfrau gewesen und am Ende wäre ich wahrscheinlich gestorben", erzählte ich weiter. 

"Zu diesem Zeitpunkt warst du noch Jungfrau und jetzt...nicht mehr?", fragte er vorsichtig. 

"Nein, bin ich nicht mehr. Auf jeden Fall habe ich dann am nächsten Tag das Mal bekommen. Ich hatte an dem Tag einen Alptraum und habe versucht mir das Mal aus der Haut zu ritzen. Es hat nicht geklappt und Dad hat gemeinsam mit Sirius meine Wunde verschlossen. Seitdem waren wir nur einmal im Manor. Ich habe von eurem Plan gehört. Hat es geklappt? Ist jemand verletzt?"

"Mad eye Moody ist tot und George wurde von deinem Vater getroffen. Er hat durch ihn ein Ohr verloren", sagte er und in mir kochte es vor Wut. Ich stand ruckartig auf und lief aus meinem Zimmer, direkt in die Küche. 

"WAS HAST DU MIT GEORGE GEMACHT?!", schrie ich meinen Vater an, der erschrocken das Buch fallen ließ. 

"ERSTENS, redest du nicht mit diesem Ton mit mir! Zweitens, wollte ich eigentlich den Fluch auf einen anderen Todesser loslassen, aber er ist zurückgeprallt", sagte er und ich schaute ihn verwirrt an. Mittlerweile hatte auch Remus die Küche betreten und schaute von mir zu meinem Vater. 

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now