~𝟙𝟟~

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~𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟟~

Wir gingen auf den Stein zu und ich konnte Teller mit Essen erkennen. Mein Dad setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und ich tat es ihm gleich. Ich war sehr aufgeregt, da ich noch nie ein Ritual abgehalten habe. Auf dem Teller lagen ein Stück von einem Kuchen, geröstete Erdäpfel und ein paar Walnüsse.

"Was muss ich machen?", fragte ich und betrachtete das Essen vor mir. Er antwortete mir nicht, also stellte ich keine weiteren Fragen mehr. Er füllte die Kelche mit Kürbissaft und reichte mir einen von ihnen. Ich betrachtete meine Umgebung näher und sah vor mir einen Holunderbaum.

"Du musst deine Gedanken kontrollieren und an die Personen denken, die du am meisten vermisst, nachdem wir einen Schluck getrunken haben", erklärte er mir und wir stießen an.

"Auf die, die wir vermissen", sagte er kühl wie immer.

"Auf die, die wir vermissen", wiederholte ich und nahm einen großen Schluck von dem Kürbissaft.

Ich schluckte und schloss meine Augen. Meine Gedanken wurden verblasst und ich dachte nur noch an eine Person, die ich seit Wochen vermisste. Mom. Sie fehlte mir sehr. Ich vermisste unsere Gespräche und Erlebnisse.

Als ich die Augen wieder öffnete, standen zwei Frauen vor mir. Sie waren nicht echt, das konnte man erkennen.

"Lily? Mona?", fragte mein Vater fassungslos und eine der beiden Frauen ging zu meinem Vater. Sie hatte schönes rotes Haar und ihre Augen, waren dieselben wie von Harry. Wahrscheinlich war es Lily Potter, denn eine andere Lily kannte ich nicht.

"Alice Liebling, wie geht es dir?", fragte mich eine allzu bekannte Stimme und ich riss die Augen weit auf. Mein Kopf schellte in die Richtung, aus der die Stimme kam und ich hielt mir vor Schreck die Hand vor den Mund. 

"Oh mein Gott Mom?"

"Aber sicher doch. Du hast mich gerufen und ich bin gekommen. Schließlich feiert man Samhain nur einmal im Jahr. Wie geht es dir?", fragte sie.

"G-gut, aber ich hätte es lieber mit dir verbracht", sagte ich und schaute sie traurig an.

"Spätzchen, es ist so.  Was machst du so den ganzen Tag mit deinen Freunden?", fragte sie mich und ich erzählte ihr über Hogwarts und Harry. Über Dad und auch über Draco. Nach einer Zeit, ging meine Mutter zu Dad und die andere Frau kam zu mir.

"Sie sind Harry's Mutter, oder?", fragte ich.

"Ja aber bitte nenn mich Lily. Wie geht es ihm?", fragte Lily und ich erzählte ihr von Harry und von Umbridge. Anscheinend wunderte sie sich nicht über Umbridge und wir unterhielten uns noch eine Weile, bis mein Dad auch mit Mom fertig gesprochen hatte.

"Könnt ihr nächstes Jahr wiederkommen?", fragte ich mit Tränen in den Augen, weil ich mich nicht wieder verabschieden wollte.

"Wir werden da sein. Pass bitte auf Sev auf", sagte Lily und sie verblassten und mein Dad und ich standen wieder alleine auf der Lichtung.

"Wieso war Lily auch da?", fragte ich vorsichtig, um ihm nicht zu nahe zu treten. 

"Ich habe Lily geliebt, allerdings sie mich nicht. Dann habe ich deine Mutter kennengelernt", sagte er. 

Ich nahm ihn in dem Arm und er strich mir beruhigend über meinen Rücken. 

"Willst du nächstes Jahr wiederkommen?", fragte er mich und ich nickte in seine Robe und drückte ihn noch fester an mich. 

"Lass uns zurückgehen, es ist schon Sperrstunde. Du schläfst heute in deinem eigenen Zimmer", sagte er mir und wir gingen in die Kerker. 

Ich machte mich bettfertig und legte mich schlafen. 

"Nein, MOM!", schrie ich und versuchte zu meiner Mutter zu rennen, doch ich war festgekettet und konnte mich nicht bewegen. Ich sah, wie ein Zauberer seinen Zauberstab auf Mom richtete, und ein grüner Strahl meine Mom traf. 

"NEIN!", schrie ich, bevor ich von starken Händen gerüttelt wurde und in schwarze Augen sah. 

"Alles in Ordnung?", fragte mich mein Vater und sah mich an. Ich konnte nicht antworten und umarmte ihn. In seinen Armen begann ich zu schluchzten. 

"Ist ja gut", versuchte er mich zu beruhigen, was allerdings schwer klappte. 

"Ha..Hast du es....gesehen?", fragte ich stockend und wischte mir mit der Handfläche über meine Augen. 

"Ja", sagte er und löste sich aus der Umarmung. Selbst er wirkte geschockt. 

"Hast du solche Träume öfters?", fragte er bedrückt. 

"Manchmal. Es ist immer der gleiche", sagte ich und umarmte ihn wieder. 

Er legte seine Hände an meinen Rücken und strich beruhigend mit seinen Fingern auf und ab. 

"Sssssscccccchhhhhhhh, ist ja gut", sagte er und ich beruhigte mich wieder. 

Ich weiß nicht mehr, wie lange er mich noch umarmte, aber mir fielen meine Augen zu und ich spürte, wie ich von zwei Armen hingelegt wurde. Mir wurde eine Haarsträhne hinter mein Ohr gestrichen, als ich wieder vollkommen in meinen Träumen versank. 

Am nächsten Morgen wachte ich durch den Sonnenstrahl auf, der in mein Gesicht fiel. Ich richtete mich auf und ging hinunter in die Küche. 

"Morgen", sagte ich zu meinem Dad und nahm mir einen Apfel aus der Schale. 

"Morgen. Hast du gut geschlafen?", fragte er mich und schaute vom Tagespropheten auf. 

"Bis auf den Traum schon", sagte ich und setzte mich auf den Sessel. 

"Möchtest du mir heute bei einem Trank helfen?"

"Gerne. Ich gehe vorher nur noch in den Gemeinschaftsraum, sonst fragen sich meine Freunde wo ich war", sagte ich und aß meinen Apfel auf. 

Ich ging in den Gemeinschaftsraum und wurde von Hermine fast auf den Boden geschmissen. 

"Bist du verrückt!? Wo warst du?!", fragte sie aufgebracht.

"Ich habe bei meinem Dad geschlafen", erklärte ich und sagte ihnen, dass ich auch wieder gehen musste. 

Auf dem Weg in die Kerker wurde ich durch eine bekannte Stimme aufgehalten. 

"Dracccciiiii!!! Warte doch auf mich!!", schrie Pansy und Draco lief von ihr davon in meine Richtung. 

"Lass mich in Ruhe Pansy! Ich will nichts von dir!", sagte Draco und Pansy lief schluchzend zurück. 

"Morgen Alice", wurde ich von Draco begrüßt und in eine Umarmung gezogen. Etwas überrascht erwiderte ich die Umarmung. 

"Morgen", sagte ich nur. 

"Willst du dich morgen mit mir am See treffen?", fragte er und schaute mir in die Augen. 

Ich war wie gefesselt. Ich wollte zustimmen, aber ich brachte kein Wort hinaus. Mein Mund war staubtrocken und...seit wann hat er so schöne Augen? Was denke ich mir nur!!! Vor mir steht Draco Malfoy, aber seine Augen sind wirklich atemberaubend... ALICE!!!! 

Ich räusperte mich.

"Ähm......Ja....Wieso nicht", stotterte ich und strich mir verlegen eine Haarsträhne hinter mein Ohr. 

"Das freut mich", sagte er und küsste meine Wange und ging. Hat er gerade meine Wange geküsst??!!! ALICE, das ist normal!! Reg dich ab!!! Ihr seid nur Freunde!!!

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now