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Nach dem Essen saßen wir vor dem knisternden Feuer und mein Vater las mir aus dem Buch vor, als wir ein plopp hörten. Mein Vater ließ das Buch senken und wir blickten auf den ehemaligen Schulleiter Hogwarts. 

"Was willst du hier, Albus?", fragte mein Vater genervt und ich stieß ihm in die Seite. Dumbledore gluckste und setzte sich ohne zu fragen in einen Stuhl. 

"Wie ich sehe, hat es Severus geschafft den Trank zu brauen. Wie geht es dir, Alice?"

"Mir geht es gut, Professor Dumbledore, danke", sagte ich und setzte mich auf. 

"Ach Alice, bitte nenn mich Albus und dein Professor bin ich auch nicht mehr", sagte er und ich nahm das Angebot an. 

"Ich habe mitbekommen, dass Sie...ähm...du bei Sirius warst. Wie geht es ihm?", fragte ich. 

"Ja, ich bin im Orden untergetaucht. Sirius geht es gut. Remus hat uns auch einmal besucht"

"Accio Lebenstrank", sagte ich und eine Phiole von unserem Überlebenstrank landete in meinen Händen. Dumbledore schaute mich verwundert an und mein Vater schmunzelte über das verwunderte Gesicht. 

"Ich habe gemeinsam mit Dad einen Trank gebraut, der dich von einem Todesfluch schützt. Du kommst wieder an der Stelle zu dir, an der du den Trank getrunken hast. Es bleibt eine Leiche übrig, allerdings ist es keine echte mehr, denn du lebst weiter. Wenn du den trank einmal trinkst wirkt er so lange, bis du getroffen wurdest", erklärte ich und reichte ihm eine Phiole. 

"Danke, ich werde sie sinnvoll nutzen", sagte er und steckte sich die Phiole in seinen Umhang. 

"Weshalb bist du gekommen, Albus?", fragte mein Vater genervt. 

"Um nach deiner Tochter zu sehen, mein Junge, aber da sie wohlauf ist, kann ich gehen. Ach ja, Alice. Bitte sag niemandem von mir", bat er und verschwand nach meinem Nicken wieder. 

"Gehen wir schlafen?", fragte ich müde. 

"Ja", meinte mein Vater und ich stand auf. Allerdings stand ich nicht lange, da ich schwankte und in den Armen meines Vaters landete. 

"Noch schwach?", fragte er belustigt. 

"Du musst mich nicht immer tragen. Ein Schwebezauber tut es auch und für deine Schulter ist es auch nicht gut!", schimpfte ich und er legte mich auf sein Bett. 

"Man soll keine Schwebezauber an verletzten anwenden", informierte er mich. 

"Es ist ja eh sinnlos dir versuchen zu helfen", meinte ich und deckte mich zu. 

"Doch, meine Tochter beschützen", sagte er und zog mich unter der Decke zu sich. 

"Gute Nacht Dad", sagte ich und schloss meine Augen. 

"Gute Nacht, meine Kleine", sagte er und ich sank in einen tiefen Schlaf. 

Die nächsten Tage verliefen ziemlich gleich. Wir frühstückten gemeinsam, mit Kaffee versteht sich, und Dad ging in seinen Unterricht. Ich lag in dieser Zeit im Bett und las oder erledigte meine Aufgaben vom Vortag. Das Mittagessen nahm ich alleine zu mir und am Nachmittag brachte Hermine mir die Schulaufgaben und wir redeten eine Weile. Am Abend saßen Dad und ich zusammen im Wohnzimmer und lasen gemeinsam. 

So lief das eine Woche weiter und ich konnte mich nach einer Zeit wieder ohne Schmerzen bewegen. 

~Severus Sicht~

Alice erholte sich immer mehr und benötigte seit einem Tag keinen Schmerztrank mehr. 

Es war Freitag und ich wurde in dieser Nacht von schrecklichen Albträumen heimgesucht. Viele handelten von meiner Kindheit, aber es waren auch viele von meinen Jahren als Todesser. Ich durchlebte furchtbare Foltern und Morde noch einmal. 

~Alice Sicht~

In der Nacht auf Samstag wurde ich durch Bewegungen geweckt. Ich blinzelte und bemerkte, dass mein Vater sich im Schlaf wälzte und sein gesamtes Hemd verschwitz war. Schweiß rann ihm über die Stirn und er schlug mit den Händen um sich. Es mussten furchtbare Träume sein. 

Ich richtete mich auf und stand auf und ging um das Bett auf seine Seite. Ich blieb vor ihm stehen und lehnte mich über ihn. Ich nahm seine Schultern und schüttelte ihn. 

"Dad! Du musst aufwachen!", sagte ich laut und es klappte. Er schlug nicht mehr um sich, sondern griff unter sein Kopfkissen. Mir wurde ein Zauberstab entgegen gehalten und ich hörte die Worte "Expelliarmus" durch den Raum hallen und wurde an die Wand zurückgeschleudert. Ich hörte ein lautes Knacken und spürte einen stechenden Schmerz in meinem Arm und an meinem Brustkorb. Blut rann mir an der Wange hinunter und mir wurde schwarz vor Augen. 

~Severus Sicht~

Ich wurde an den Schultern gerüttelt und ich schreckte aus meinem Traum auf. Reflexartig griff ich unter mein Kissen und sprach den Entwaffnungszauber gegen die Person. Mit einem lauten Knall und Knacken krachte sie an der Wand zusammen und sank leblos zu Boden. 

Geschockt schaute ich neben mich ins Bett und fand es leer vor. OH NEIN!!! Es war Alice! Wie konnte ich nur? Sie wollte mich nur wecken! 

Ich lief zu ihr und nahm sie auf meine Arme. Vorsichtig ging ich zum Bett und legte sie darauf. Am Kopf hatte sie eine große Platzwunde und es war mindestens ein Knochen gebrochen. Ich schickte einen Patronus zu Poppy und überprüfte den Puls von Alice. Er war vorhanden, aber schwach. Ich schaute auf die Wand und mir wurde schlecht. die sonst hellgraue Wand war mit Blut Spritzern übersäht und das Blut rann an der Wand hinunter. Ich wand meinen Blick ab und begann ihre Wunde am Kopf zu heile, als es laut an der Tür klopfte. 

Ich rannte zur Tür und öffnete sie schnell. 

"Was ist passiert? Von wem ist das Blut?", fragte sie und zeigte auf mein Oberteil. Auch auf ihm klebte Blut. 

"Im Schlafzimmer", sagte ich und ging vor. Sie betrat den Raum und schrie leise auf, als sie die Wand sah. 

"SEVERUS! WAS. IST. HIER. PASSIERT?", fragte sie laut. 

"Später, bitte schau nach, wie es ihr geht", flehte ich sie an und sie begann viele Zauber über sie zu sprechen. 

"Sie hat einen gebrochenen Arm, zwei gebrochene Rippen, eine starke Gehirnerschütterung und eine Platzwunde", erklärte sie, während sie ihr Tränke verabreichte und Zauber über sie sprach. 

Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich auf den Stuhl. Poppy kam nach einer Zeit nach und setzte sich in den anderen. 

"Wer ist es überhaupt und was hat sie in deinen Räumen verloren?", fragte sie ruhig. 

"Alice Snape, meine Tochter", erklärte ich und sie schaute mich überrascht und geschockt an. 

"Na, Severus. Eine hübsche Tochter hast du. Was ist passiert?"

"Ich hatte die Nacht Albträume. Ich musste sie geweckt haben und sie hat versucht mich aufzuwecken. Ich hatte gedacht es sei ein Angreifer und ließ einen Expelliarmus auf sie los. Als ich sah, als Alice nicht neben mir lag, hatte ich begriffen, dass sie es war", erklärte ich. 

"Warum hat sie bei dir im Bett geschlafen?", fragte sie erschrocken. 

"Poppy! Was denkst du von mir?! Irgendjemand hatte ihr einen Trank der lebenden Toten als Trank gegen Kopfschmerzen verkauft und sie hat ihn genommen", erklärte ich. 

"Aber sie müsste doch schlafen"

"Ich habe einen Gegentrank gebraut, allerdings hat man daher einige Tage Schmerzen am ganzen Körper", erklärte ich und ging zu einem Schrank. Ich nahm eine Flasche Wein und zwei Gläser hinaus. 


𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now