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~Alice Sicht~

Die nächsten Tage vergingen relativ schnell. Ich war zwar noch traurig, aber als Hermine und Ginny mich besuchen kamen, konnten sie mich sehr gut ablenken. Wir ritten aus und sie übernachteten auch bei uns. Sie erzählten mir von dem Besuch in der Winkelgasse und auch von Draco. Ich tat so, als wüsste ich nichts und sie glaubten es mir. Ich braute viele Tränke gemeinsam mit Dad und wir spielten viel Zauberschach.

Am 31. August hatte ich Geburtstag. Wir bereiteten das Essen vor und zwei Stunden bevor Remus, Sirius und Tonks kommen sollten ging ich in mein Zimmer und machte mich fertig. Ich schminkte mich leicht und ging fertig angezogen nach unten.

"Du siehst wunderschön aus", sagte er, als ich die Stufen hinunterkam.

"Du aber auch", sagte ich, als es an der Tür klingelte. Ich ging zur Türe und öffnete sie.

"Hallo!", sagte ich und umarmte alle. Ich führte sie ins Wohnzimmer und mein Vater gab allen ein Glas Sekt. Auch ich bekam eines, da es mein 16. Geburtstag war.

"Auf deinen Geburtstag!", sagte Sirius und wir stießen an. Wir redeten eine Weile und gingen dann zum Esstisch. Die Hauselfen hatte große Leistung gemacht. Die gesamte Platte war voll mit Essen.

Wir redeten viel und mein Vater nahm sich in den Gesprächen zurück und hörte eher zu, als dass er sprach.

"Jetzt kommen die Geschenke!", sagte Tonks aufgeregt und alle holten die Geschenke für mich.

Ich packte alle nacheinander aus und bedankte mich bei jedem. Von Tonks bekam ich einen Roman und eine Kette. Von Sirius bekam ich eine Bücherreihe und eine Haarnadel. Sie war aus dunklem Holz und es zeichneten sich Einkerbungen ab. Ich konnte einige Rosen und auf dem unteren Teil der Nadel eine Einkerbung mit den Buchstaben E.P. Es waren auch grüne Effekte eingebaut. Ich machte mir über die Einkerbung keine Gedanken und packte meine restlichen Päckchen aus. Von Remus bekam ich ein Buch als Einzelausgabe von vergessenen Zaubersprüchen und einen Ring ebenfalls mit Einkerbung. Es sah aus, wie ein normaler Ring mit einem dunkelgrünen Stein. Die Einkerbung zeigte dieses Mal ein E.P. Von Dad bekam ich einige seltene Zutaten mit einem Buch. Ich bekam auch ein Foto, das sich bewegte und Mum und Dad glücklich zeigte.

Wir aßen noch die Nachspeise und unser Besuch blieb noch recht lange. Mein Vater unterhielt sich mit Tonks und Remus gerade über den Wolfbantrank und Sirius zog mich aus dem Haus in den Garten.

"Ich wollte dich etwas fragen, Alice", begann Sirius und ich schaute ihn abwartend an.

"Als ich dir die Haarnadel geschenkt hatte, hat Schnief-"

"Sirius! Heute ist mein Geburtstag! Entweder du nennst ihn Severus oder wenigstens Snape", sagte ich und nahm einen Schluck von meinem Glas Wasser.

"Ja, gut. Ich wollte fragen, wieso Snape wegen der Haarnadel reagiert hat", fragte er mich.

"Ich habe seinen Blick auch gesehen, aber ich weiß nicht warum. Ich könnte ihn nachdem ihr weg seid fragen", erklärte ich ihm und wir blieben noch eine Weile Garten.

"Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Dafür, dass ich gesagt habe, du sollst die Beziehung mit Malfoy beenden. Ich finde es zwar noch immer nicht toll, aber ich kann sowieso nichts dagegen machen",sagte er.

"Ich habe dir schon längst verziehen. Lass uns wieder rein gehen"

Wir gingen wieder ins Haus und nach einer halben Stunde, gingen sie auch schon.

Ich räumte gerade meine Geschenke weg, als mir wieder der Ring und die Haarnadel auffielen. Ich nahm sie in die Hand und versuchte mich an einen Namen zu erinnern. Ich sah hinüber zu meinem Dad, der die Haarnadel anstarrte.

"Dad? Was ist los?",fragte ich ihn und legte meine Hand auf seine Schulter. Er zuckte zusammen und schüttelte den Kopf.

"Nichts",antwortete er und ich könnte die Lüge darin förmlich riechen.

"Wenn nichts ist, kannst du mir vielleicht verraten, was die Einkerbungen hier bedeuten", sagte ich und reichte ihm die Haarnadel. Er nahm sie in seine Hände und schaute sie traurig an.

"E.P. steht für Eileen Prince", sagte er.

"Und der Ring?"

"Steht für Eileen Snape", sagte er mit wütender Stimme.

"Deine Mutter, aber wieso hast du es nicht geerbt?", fragte ich und wir setzten uns auf die Couch.

"Ich hatte es geerbt, aber ich wollte es nicht mehr sehen.  Es erinnert mich zu sehr an sie und...meinen Vater", sagte er und die letzten Worte sprach er mit Wut aus.

"War er so schrecklich?", fragte ich.

"Das war er. Er war ein Säufer. Jedes Mal, wenn er nach Hause kam, war er betrunken, wenn meine Mum von der Arbeit nach Hause kam, hat mein Vater mich und sie geschlagen. Ich möchte ihn nicht einmal Vater nennen. Meine Mutter starb viel zu früh. Ich war gerade einmal 16",erklärte er mir.

"Dafür bist du aber ein viel besserer Vater", sagte ich und lächelte in leicht an. Ich umarmte ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust.

"Danke", sagte er, als es klingelte.

"Wer könnte das wohl sein?",fragte ich.

"Ich geh schon", sagte mein Vater und ging in Richtung Tür. Ich blieb auf der Couch sitzen.

"Du hast Besuch", hörte ich die Stimme meines Vaters hinter mir.  Ich drehte mich um und sah Draco in einem schwarzen Anzug und einem großen Rosenstrauß. Ich schaute ihn die ganze Zeit an und bemerkte nicht, wie er zu mir kam.

"Alles Gute zum Geburtstag",sagte er leise und ich fiel aus meiner Starre.

"Danke", sagte ich und nahm den Rosenstrauß entgegen.

"Er ist wunderschön",sagte ich und strich über die Rosen. Er beugte sich zu meinem Ohr und ich spürte seinen Atem.

"Nicht so schön wie du",flüsterte er. Erging wieder in seine gewohnte Haltung und ich konnte meinen Vater mit einem hinterlistigen Lächeln sehen.

"Du kannst hier übernachten", sagte er und ging in Richtung Küche.

"Komm, gehen wir rauf", sagte ich und zog ihn in mein Zimmer.

"Ich hab dich vermisst", sagte ich, als die Tür geschlossen war und ich ihm um den Hals viel.

"Ich dich auch",sagte er und löste sich leicht aus der Umarmung, um in meine Augen zu schauen.

"Was ist los?", fragte ich ihn und setzte mich auf mein Bett.

"Willst du wirklich noch mit mir zusammen sein, nachdem du weißt, dass ich jetzt auch einer bin?", fragte er mich.

"Wieso sollte ich nicht? Es ist egal, ob du jetzt zu ihnen gehörst. Es zählt nur, für welchen Weg sich dein Herz entscheidet", sagte ich ihn und er setzte sich zufrieden neben mich hin.


𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now