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"Sie muss jetzt weitere zwei Wochen das Bett ruhen und regelmäßig Tränke einnehmen. Ich habe sie am Oberkörper über diese Nacht gelähmt. Sie hat Skele-Wachs bekommen und morgen werden die Knochen mit Glück nicht mehr gebrochen sein. Was die Gehirnerschütterung angeht, kann es sein, dass sie Wissenslücken hat. Sie sollte sich spätestens nach drei Wochen an alles erinnern. Die Wunde am Kopf ist geheilt", erklärte sie mir und nahm einen Schluck des Weins. 

"Danke, Poppy. Sag aber Umbridge nichts"

"Natürlich nicht. Ich komme morgen vorbei und sehe nach ihr. Aber sag mal Severus, hat sie noch Verwandte?", fragte sie und schaute mich abwartend an. 

"Sirius Black und Remus Lupin sind ihre Patenonkel", erklärte ich. 

"Und ihre Mutter?"

"Mona Jones", sagte ich und sah traurig zu Boden. 

"Oh, Severus. Sie sieht ihr sehr ähnlich"

"Ja, das tut sie", sagte ich und stand auf. 

"Ich glaube es ist besser, wenn jeder noch einige Stunden Schlaf bekommt"

"Ich komme dann morgen noch einmal vorbei", erinnerte sie mich und flohte zurück in den Krankenflügel. 

Ich ging zurück ins Schlafzimmer und sah jede Menge Tränke auf dem Tisch stehen. Poppy hatte sie mir vorhin erklärt und auch die Zeiten genannt, an dem ich sie ihr geben sollte. Alle sechs Stunden ein Trank und wenn nötig ein Trank gegen Kopfschmerzen. 

Mit Schuldgefühlen legte ich mich wieder ins Bett und konnte lange keinen Schlaf finden. Die Gedanken, dass ich meine eigene Tochter verletzt hatte Schmerzte sehr. Ich hatte es nicht zum ersten Mal getan, aber es war am Schlimmsten. Es tat weh, zu wissen, dass sie schmerzen haben wird und ich dafür verantwortlich bin. Ich bin schuld an diesem Unfall. Wäre ich nicht gewesen, würde sie jetzt nicht verletzt in meinem Bett liegen. 

Die Gedanken ließen mir keine Ruhe und ich stand auf und sperrte meine Gedanken an diesen Vorfall in eine Phiole. ich ging wieder zu Bett, jedoch fand ich keinen richtigen Schlaf. Ich musste es anscheinend doch geschafft haben einzuschlafen, denn ich wurde durch ein klägliches Stöhnen geweckt. 

~Alice Sicht~

Die ganze Nacht lang hatte ich Schmerzen, aber ich verdrängte sie und schlief. 

Am nächsten Morgen hatte ich sehr starke Schmerzen. Sie waren unerträglich und ich stöhnte auf. Neben mir spürte ich eine Bewegung und schaute verzweifelt in ein besorgtes Gesicht. In seinen dunklen Augen lagen Schuldgefühle, Trauer und Angst. 

"Dad!", stöhnte ich und spürte bei jedem Atemzug einen stechenden Schmerz in meinem Brustkorb. Mein Vater sprang aus dem Bett und lief zu mir und nahm im Gehen eine Phiole mit einem Trank mit. Ich lehnte meinen Kopf zurück und schloss die Augen. 

"Mund auf", sagte er und seine Stimme war völlig verzweifelt und er zog sich einen Stuhl neben das Bett und setzte sich darauf. Ich öffnete den Mund ein wenig und spürte die Phiole an meinen Lippen. Die Flüssigkeit rann in meinen Mund und ich schluckte sie. Es kostete mir Kraft und ich ließ die Augen geschlossen. 

Nachdem ich die Phiole geleert hatte, legte sich eine Hand in meine und eine an meine Wange. Ich spürte, wie der Schmerz verblasste und öffnete die Augen. Ich hielt seine Hand und er legte seinen Kopf verzweifelt auf das Bett. 

"Es tut mir so leid", sagte er und schaute auf zu mir. Seine gequälte Stimme ging mir durch Mark und Bein. Er klang verzweifelt und es tat unendlich weh, dass er sich dafür verantwortlich machte. 

"Ich will nicht, dass du dich dafür verantwortest", sagte ich und legte meinen Kopf leicht schief. 

"Aber ich bin schuld daran. An deinen Knochenbrüchen und der Gehirnerschütterung. Wäre ich nicht so voreilig gewesen", fluchte er. 

"Nein, du hast nichts falsch gemacht. Du wolltest mich beschützen. Du konntest nicht wissen, dass ich es bin und ich konnte nicht wissen, dass du so reagierst", klärte ich. 

"Es ist trotzdem meine Schuld", sagte er traurig. 

"Herr Gott nochmal!!!!! Jetzt hör auf dich selbst zu quälen, das hilft mir auch nicht", sagte ich wütend. 

"Alice, du verstehst das nicht. Ich habe schon zu viele Menschen in meinem Leben verloren. Ich möchte dich nicht auch noch verlieren!", sagte er und strich mir über mein Haar. 

"Ich dich doch auch nicht", sagte ich und hob leicht meinen Arm, um eine Träne, die aus seinen Augen rann, wegzuwischen. Er schenkte mir ein quälendes Lächeln und nahm meine Hand von seiner Wange und legte sie neben mich, ließ meine Hand aber nicht los. 

Wir hörten ein leises Schluchzten an der Tür und drehten uns ruckartig um. Ich versuchte es zumindest, aber ich konnte meinen Oberkörper nicht bewegen. 

"Ich wollte nicht stören, aber ich muss nach ihnen schauen, Miss Snape", hörte ich die zittrige Stimme der Medihexe. Sie trat zu Severus und legte ihre Hand auf seine Schulter. 

"Warte bitte im Wohnzimmer", sagte sie und mein Vater verließ mit einem letzten Blick auf mich das Zimmer. 

"Haben Sie Schmerzen?", fragte sie und wischte sich mit der Hand eine Träne aus dem Auge. 

"Ja, aber ich kann meinen Oberkörper nicht bewegen"

"Das haben wir gleich", sagte sie und sprach einige Zaubersprüche über mich. Endlich konnte ich mich wieder Bewegen, doch als ich mich aufsetzen wollte, spürte ich einen stechenden Schmerz und ließ mich wieder ins Kissen sinken. 

"Sie haben zwei gebrochene Rippen und einen gebrochenen Arm. Alle drei Brüche wurden über Nacht geheilt, allerdings wird es noch wenige Tage wehtun. Sie haben sich eine starke Gehirnerschütterung zugezogen. Erinnern Sie sich an alles?", fragte sie mich und nickte nach einer Weile. 

"Gut, dann müssen sie eine Woche lang das Bett hüten. Keine Ausflüge!", sagte sie streng und holte meinen Vater wieder zurück. Er schaute Poppy angespannt an und dann besorgt zu mir. 

"Eine Woche strenge Bettruhe!", sagte sie mit einem strengen Unterton und verließ wortlos das Schlafzimmer. Mein Vater und ich waren wieder alleine und ich wollte erneut versuchen mich aufzusetzen, als er zu mir eilte und mich an meinen Schultern zurück ins Kissen drückte. 

"Was hat Poppy gerade gesagt?", fragte er in Lehrermanieren und setzte sich wieder auf den Stuhl. 

"Na schön, Professor", sagte ich und musste grinsen. 

"Na wenn du Humor hast", meinte er und ließ seinen Kopf wieder auf das Bett sinken. 

"Du hast unruhig geschlafen", stellte ich fest und er schaute mich überrascht an. Das Fragezeichen konnte ich fast von seinem Gesicht ablesen. 

"Ich habe es gespürt", erklärte ich und schaute an die Decke. 

"Was hast du mit der Decke gemacht?", fragte ich und schaute auf einen wundervollen Nachthimmel. 

"Verzaubert", war die knappe Meinung und ein ploppen erlangte unsere Aufmerksamkeit. 

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Hallo, ich muss mich heute leider auf die Schule konzentrieren, weshalb ich noch nicht weiß, ob heute noch ein zweites Kapitel kommt!

LG


𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now