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Zuerst konnte Alice das Bild vor ihnen nicht erkennen, doch nach einem kurzen Augenblick konnte sie zwei Personen vor einem großen Baum erkennen. Das eine Mädchen hatte braune Haare und wirkte verärgert. Vor ihr stand ein weiteres Mädchen, allerdings war sie jünger. Sie hatte rotes, gelocktes Haar und dieselben Augen wie Harry. Es war Lily Evans mit ihrer Schwester Petunia. Lily öffnete ihre Hand und in ihr erschien ein Gänseblümchen. Petunia starrte sie wütend an und schlug ihre Hand mit dem Gänseblümchen weg.

"Missgeburt!", schrie Petunia und kam auf sie zugerannt.

"Das werde ich Mummy erzählen, du Missgeburt! Du bist eine Missgeburt, Lily! Komm her!", schrie Petunia wütend und blieb einige Meter vor ihrer Schwester stehen. In dem Moment kam ein Junge aus dem Baum hinaus. Der Junge hatte schwarze, schulterlange Haare und auch seine Augen waren schwarz. Das musste ihr Vater sein, dachte Alice und schaute ihn sich genauer an. Er war vielleicht zehn Jahre alt, doch er wirkte fröhlicher und lächelte sogar. Petunia schaute den Jungen mit großen Augen an, bevor sie weglief. Severus hob ein Blatt vom Boden auf und ließ es mit seiner Magie zu Lily fliegen. Lily fing es auf und lächelte den Jungen an. Auch Severus lächelte und die Szene änderte sich.

Dieses Mal lagen Lily und Severus nebeneinander auf einer Wiese.

"Sie ist neidisch, weil sie stinknormal ist. Du bist etwas besonderes", erklärte Severus Lily.

"Das ist gemein, Severus", sagte Lily und schaute ihren besten Freund an.

Die Szene verschwamm erneut und die große Halle erschien. Der Hut schrie gerade "Gryffindor" und Lily setzte den Hut ab und ging zu ihrem Tisch. Severus schaute ihr nach, wie sie James begrüßte. Sein Gesichtsausdruck wurde traurig und wieder wurde die Szene gewechselt.

"Sie sind genau wie Ihr Vater. Arrogant, faul", hörte Alice ihren Vater sagen, während Lily und er am Gang spazieren gingen. Von hinten kam Harry's Vater mit Sirius angerannt und Severus ließ die Bücher auf den Boden fallen.

"Sagen Sie kein Wort gegen meinen Vater!", hörte sie die Stimme von Harry, als das Gesicht von James gezeigt wurde. Ein gemeines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und die Szene verschwamm.

Jetzt zeigte es Lily gemeinsam mit James. Sie tanzten miteinander und schauten sich verliebt in die Augen. Dann erschien Trelawney's Kopf in einer Glaskugel und man hörte sie die Prophezeiung hervorsagen. Voldemort wurde gezeigt und er sprach seinen Namen. Mein Vater kniete vor ihm, doch er war bereits einige Jahre älter.

"Nein, töten Sie mich nicht!", bettelte ihr Vater und Alice trieb es alleine schon von seiner Stimme, die Tränen in die Augen. Sie hatte noch nie so einen flehenden Ton von ihm gehört. Nur einmal und das war vor nicht einmal zwei Stunden gewesen.

"Die Prophezeiung bezog sich nicht auf eine Frau. Sie sprach von einem Jungen, der im Juli geboren worden ist", sagte nun Dumbledore.

"Ja, aber er denkt, es ist ihr Sohn! Er wird sie jagen! Sie alle töten! Verstecken Sie Lily und ihre Familie, ich flehe Sie an!", sagte Severus und die ersten Tränen fanden einen Weg über Alice' Wangen. Sie hatte ihren Vater noch nie so gesehen. Er war verzweifelt. Verzweifelt, dass seine Lily nicht geschützt wäre.

"Was werden Sie mir dafür geben, Severus?", fragte Dumbledore und kam Severus näher.

"Alles", sagte ihr Vater.

Die Szene veränderte sich und Alice konnte eine Frauenstimme hören, die sie Harry's Mutter zuordnete.

"Harry, du wirst so sehr geliebt. So sehr. Harry, Mummy liebt dich. Daddy, liebt dich. Du musst immer auf dich aufpassen, du musst mutig sein", flüsterte Lily. Alice erkannte einen Flur, der in Trümmern lag und ein Baby, das weinte. Das musste Harry sein, schoss es Alice durch den Kopf. Im nächsten Moment hörte sie, wie Voldemort den Todesfluch sprach und mit dem Zauberstab genau auf Brust von Lily zielte. Sie gab einen schmerzhaften Schrei von sich, bevor sie leblos auf den Boden fiel.

"Sie haben gesagt, sie würden Lily beschützen!", sagte ihr Vater und sie sah Dumbledore, der mit dem Rücken zu ihr stand.

"Lily und James haben ihr Vertrauen in den Falschen gesetzt, Severus. Ähnlich wie Sie", sagte er und sie sah ihren Vater, der einen schmerzverzehrrten Gesichtsausdruck hatte und vor Aufregung die Augen schloss.

"Aber der Junge hat überlebt", sagte Dumbledore und schaute Severus eindringlich, aber mit einem warmen Blick an.

"Der Junge braucht keinen Schutz. Der dunkle Lord ist nicht länger da!", sagte Severus und seine Stimme wurden von Tränen erstickt.

"Aber er wird zurückkehre und dann droht dem Kleinen furchtbare Gefahr, Severus", sagte sein Mentor.

"Er hat ihre Augen", sagte Dumbledore nun und brachte Severus nun dazu, ihn anzusehen.

"Wenn Sie sie aufrichtig geliebt haben-", begann Dumbledore langsam und stockte, als Severus seinen Zeigefinger zitternd hob.

"Sie dürfen es nie verraten", sagte Severus und wollte eindringlich klingen, allerdings zitterte seine Stimme.

"Ich darf nie das Beste an Ihnen offenbaren", sprach Dumbledore und das Bild zeigte Severus vor dem Elternhaus von Harry.

"Schwören Sie es!", verlangte mein Vater, als das Bild Harry zeigte, wie er in sein Haus eingeteilt wurde.

"Nachdem Sie jeden Tag ihr Leben für den Jungen riskierten?", fragte Dumbledore und dieses Mal war die Erinnerung noch nicht so alt, wie die Letzten.

"Sein Talent ist kaum nennenswert. Seine Arroganz gleicht der, seines Vaters und er scheint sich in seinem Ruhm zu sonnen!", sagte ihr Vater aufgebracht und die Szene zeigte ein anderes Bild.

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now