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In Gedanken lief ich wieder zu den Räumen meines Vaters und schlug die Türe fest in das Schloss. 

"Warum so schlecht gelaunt?", fragte mich mein Vater. 

"Ginny. Sie denkt, dass ich gegen sie bin und nicht auf ihrer Seite", schnaubte ich und ging, ohne ihm einen Blick zu würdigen, in mein Zimmer.

Lange lag ich auf meinem Bett, bis ich in das Büro meines Vaters ging. Auf seinem Tisch lag ein interessantes Buch, das meine Aufmerksamkeit erlangt hatte. Ich schlug es auf und bemerkte auf den ersten Blick, dass es sich um das Buch meines Vaters beziehungsweise des Halbblutprinzen handelte. Ich nahm das Buch, setzte mich auf den Stuhl und begann darin zu lesen, bis mein Dad in das Büro kam. Er sah mich mit dem Buch und wirkte etwas verärgert, bis ich ihn etwas fragte.

"Was ist der Levicorpus für ein Zauberspruch?", fragte ich ihn, ohne meinen Blick von dem Buch zu heben. 

"Es ist ein relativ harmloser Zauberspruch. Er lässt...", doch weiter kam er nicht, denn ich hatte den Zauber auf ihn gesprochen und plötzlich wurden seine Beine in die Höhe gehalten und er stand Kopf über in der Luft. Sein Umhang war nach unten gerutscht und jetzt machte er seinem Kosenamen als Fledermaus noch mehr Konkurrenz. Er verschränkte die Arme verärgert vor der Brust, während ich mir ein Lachen nicht mehr verkneifen konnte. Es sah unbezahlbar aus. Der große Severus Snape hatte es nicht geschafft, seinen eigenen Zauberspruch abzublocken. Wütend baumelte er vor mir in seinem Büro, während sein Kopf langsam einen Rotstich bekam. Ich musste noch mehr lachen, als ich seinen Gesichtsausdruck sah, gemeinsam mit seinen Haaren, die von seinem Kopf hingen. 

"LASS MICH SOFORT RUNTER!!!!", sagte er wütend, wobei seine Stimme noch komischer klang. Ich musste noch kichern, als ich meinen Zauberstab hob. 

"Finite", sagte ich, doch es tat sich nichts. 

"LIBERACORPUS!", sagte mein Vater mit belegter Stimme und ich sprach den Zauber. Mit einem lauten Knall landete mein Vater unsanft auf dem Boden. 

"Mach das nie wieder und jetzt gib mir mein Buch wieder!!", sagte er wütend und hielt mir seine geöffnete Hand entgegen. Widerwillig gab ich ihm das Buch zurück. 

"Du könntest ein Buch schreiben. Es stehen nützliche Sachen darin", meinte ich und setzte mich wieder auf den Sessel. 

"Es ist gefährlich. Es war und wird nie für deine Hände bestimmt sein! Niemand würde sich für ein Buch von mir interessieren", sagte er verbittert und ich nickte nur, da ich wusste, das er keinen Widerspruch hören wollte. 

"Sind wir in den Weihnachtsferien hier oder in der Villa?", fragte ich ihn und ich bemerkte, wie sehr er sich über das Gesprächsthema freute. 

"Wir können hierbleiben. Zu den Weasleys wirst du vermutlich nicht mehr eingeladen werden und sonst müssen wir nur zu den Malfoys", erklärte mir mein Vater. Ich war einverstanden und wollte in den Gryffindorturm gehen, als ich auf dem Gang einige Gryffindors traf, die mich angewidert musterten. 

Mit gesenktem Kopf ging ich in meinen Schlafsaal und holte meine restlichen Sachen, um alles in meinem eigenen Zimmer zu haben. Ich wollte nicht hierbleiben, wenn mich alle missachten. 

Die restlichen Tage bis zu den Weihnachtsferien vergingen schnell und ehe ich mich versah, war das Schloss leer. Kein einziger Schüler war dieses Jahr geblieben. Für alle wurde es in Hogwarts unerträglich und es gab sogar Gerüchte, dass einige Schüler nicht zurückkommen würden. 

Die Ferien vergingen schnell. Ich schrieb viel mit Hermine und verbrachte die meiste meiner Freizeit in der Bibliothek. Dad war meistens in seinem Labor und ich durfte es nicht betreten. Ich besuchte auch Hagrid und half ihm, die Weihnachtsbäume zu schmücken. Hagrid und ich backten zusammen Kekse und auch Weihnachtskekse für Hunde hatten wir gebacken. So bekam auch Fang seine Leckerlies. ich war auch in Hogsmeade gewesen und hatte die wenigen Geschenke, die ich kaufen musste, besorgt. Es waren im Gegensatz zu den letzten Jahren wenige Geschenke. Da Ron, Hermine und Harry nicht da waren kaufte ich ihnen keine und auch Ginny, Neville und Luna kaufte ich keine. Sie waren mir in den letzten Tagen immer aus dem Weg gegangen und wenn wir uns trafen, beleidigten sie mich. 

𝔸𝕝𝕚𝕔𝕖 𝕊𝕟𝕒𝕡𝕖Where stories live. Discover now