✾87✾

76 11 5
                                    

Jimin

Den nächsten Tag verbrachten wir ähnlich wie die anderen zuvor weitestgehend im Freien. Doch bevor wir nach dem Frühstück aufbrachen, verschwand Yoongi erstmal in einer kleinen unscheinbaren Tür, die ich zuvor noch gar nicht richtig wahrgenommen hatte.

Wie sich herausstellte, führte sie über eine schmale und recht steile Treppe hinunter in einen kleinen Keller, wo Yoongi bereits dabei war sich durch allerlei Dinge zu kämpfen, bis er schließlich ein triumphierendes Geräusch ausstieß und mit einem freudigen Grinsen einen alten Holzschlitten über den Kopf hielt.

Mit dickem Staub versehene Spinnweben hingen ihm dabei im halben Gesicht, bedeckten seine Haare fast vollständig, weshalb ich mir ein leises Lachen nicht verkneifen konnte.

„Häng dir noch ein paar dieser Spinnweben über den Kopf und du siehst aus wie meine Oma." Auch Yoongi entschlüpfte ein Laut der Belustigung, bevor er sacht seinen Schopf schüttelte. Doch anstatt dass die kleinen Fäden dadurch von ihm abfallen würden, legten sich nur noch mehr auf seine blonden Haare, da er sie durch seine Bewegung vom Holz abgelöst hatte.

Mittlerweile lachte ich glucksend.

„Wenn du so weitermachst, kann ich dich wohl wirklich nicht mehr von meiner Oma unterscheiden." Yoongi schnaubte ein klein wenig belustigt, ließ den Schlitten sinken und entfernte schüttelnd die klebrigen Fäden von seinem Kopf.

„Aber ich wäre zumindest die gut aussehende Variante deiner Oma.", er grinste mir verschmitzt zu, weshalb er gar nicht bemerkte wie ich meine Faust gegen seinen Oberarm haute.

„Aua!", jammerte er sofort mit großen Augen und leidendem Blick, den ich ihm jedoch in keinster Weise abkaufte.

„Oh ich freue mich schon darauf ihr von dir zu erzählen, wenn sie an Weihnachten da ist.", lächelte ich vor mich hin und konnte mir bereits viel zu gut ausmalen, wie sie darauf reagieren würde.

Sofort verschwand das belustigte Grinsen aus Yoongis Gesicht.

„Natürlich gibt es da nur positives zu erzählen, nicht?" Ich betrachtete das leicht angespannte Lächeln auf seinem Gesicht. Er war sich unsicher, inwieweit ich meine Worte dann auch in die Tat umsetzen würde...

Deshalb zuckte ich nur überlegend mit den Schultern und drehte mich gleich darauf um, damit er nicht sah, wie meine Lippen sich zu einem lautlosen Lachen öffneten.

Er musste ja nicht wissen, dass es auf Erden nichts negatives über ihn zu erzählen gab...

Schnell, damit Yoongi mein leises Kichern auch wirklich nicht bemerkte, zwängte ich mich die steile Treppe wieder nach oben, wo ich dann recht amüsiert dabei zusah, wie Yoongi versuchte den Schlitten und sich selbst den schmalen Weg wieder hoch zu quetschen.

Als er es schließlich geschafft hatte, stieß er einen erschöpften Seufzer aus, bedachte mich aber gleich darauf mit einem freudigen Funkeln in den Augen.

Ich konnte nicht einmal mehr blinzeln, da stand Yoongi mitsamt Schlitten bereits abwartend vor der Tür.

„Na komm schon, Jimin!", rief er beinahe schon ungeduldig, was mich nur kurz mit den Augen rollen ließ, bevor ich seiner Aufforderung langsam folgte.

„Was hast du mit dem alten Ding eigentlich vor?" Skeptisch musterte ich das mittlerweile leicht faserige und dunkle Holz. Vor ein paar Jahren war das sicher ein sehr schöner und robuster Schlitten gewesen, doch jetzt zweifelte ich eher an seiner Standfestigkeit. Es sah eher so aus als würde er sofort unter mir zusammenbrechen, sobald ich mich darauf setzen würde.

𝑀𝑖𝑟𝑟𝑜𝑟 | 𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt