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Jimin

So kam es, dass keine Stunde später zwei sanft lächelnde Freunde vor mir saßen und mich am liebsten durchknuddeln würden, wären da nicht die tausend Fragen in ihren Augen.

„Wie... geht es dir?", fragte Kookie behutsam, seine sonst so selbstbewusste Art kaum noch zu erkennen. Es war selten- diese Art von Jungkook. Er war einfach jemand, der nicht viel von Ernsthaftigkeit hielt; er brauchte den Spaß in seinem Leben, ohne Grenzen, ohne zu viel Sorgen. Als wir uns kennenlernten war es ungewohnt gewesen mit ihm so locker umzugehen, waren seine kleinen, nie ernstgemeinten Kommentare noch zu harsch für mich oder seine Sorglosigkeit unverständlich. Doch je mehr Zeit wir miteinander verbracht hatten, desto besser konnte ich ihn verstehen, konnte auch seine andere Seite sehen....die, die er in diesem Moment zeigte.

Ich nickte auf seine Frage hin, zuckte jedoch gleich darauf mit den Schultern.

„Es..... ging schon besser, glaube ich. Aber danke, dass ihr hier seid und mir Gesellschaft leistet." Gleich darauf schlossen sich weiche Finger um meine rechte Hand, drückten sie bestätigend.

„Immer gerne, Jimin.", meinte Hobi warm lächelnd, wobei ich spüren konnte wie mein Herz genau diese Wärme aufnahm, anschwellte vor Erleichterung. Ich hatte nicht vergessen wie sehr meine Gedanken gestern und auch heute Nacht um meine Freunde geschwirrt waren, wie viele Sorgen ich mir gemacht hatte, dass sie mich nicht verstehen könnten, dass ich sie mit meinem Verhalten so sehr enttäuscht hatte, dass sie es mir nicht einfach so verzeihen könnten.

Und zu meinem Verdruss waren diese Sorgen noch immer präsent, nagten an mir und machten mich insgeheim nervös.

Grade weil weder Jungkook noch Hobi bisher ein Wort über meine Verletzungen und woher sie kamen verloren hatten, obwohl ich mir sicher war, dass sie es noch überhaupt gar nicht wissen konnten.

Also wieso zögerten sie?

War es ihnen peinlich zu fragen oder...?

„Jimin?" Kookies Stimme riss mich aus meiner niemals endenden Verwirrung. Mit vor Aufregung klopfendem Herzen sah ich zu meinem Freund, erwartete bereits all jene Fragen.

Doch zu meiner Verwunderung kamen diese nie.

Stattdessen griff auch er nach meiner Hand, hielt sie fest, aber nicht dass es mir auch nur im geringsten wehtun konnte. Es war angenehm..... beruhigend.

„Yoongi hat vorhin erwähnt, dass es dir nicht sehr leicht fällt über das zu reden was dir passiert ist, also werden wir nicht nachhaken. Wenn du aber irgendwann das Gefühl hast bereit zu sein, möchte ich, dass du weißt, dass wir alle für dich da sind, okay? Egal wer..... ob Hobi, Jin, Namjoon oder ich, wir sind alle für dich da, wenn du uns brauchst, bedingungslos."

In diesem Moment hatte ich das Gefühl zu ersticken. Nicht nur, weil es mir durch den dicken Kloß in meinem Hals unmöglich schien jemals wieder ordentlich zu atmen, auch weil unbeschreiblich viele Emotionen auf mich ein schwemmten, mich unter sich zu begraben schienen, mich lähmten.

„I-ihr..... das wärt ihr bereit zu tun?", hakte ich mit Tränen in den Augen nach, unfähig seine Worte einfach so hinzunehmen.

„Natürlich.", bestätigte Hobi und drückte gleichzeitig meine Hand, die er noch immer in seiner hielt, genauso wie Jungkook.

„Wir vermuten schon eine Weile, dass dich etwas beschäftigt, haben uns aber nie wirklich getraut zu fragen.", fügte Kookie hinzu, seine Mundwinkel kämpften ein wenig, um noch immer ein sicheres Lächeln zu zeigen. „Wir wollten dich bald darauf ansprechen und dich fragen was los ist und wie wir dir helfen können." Er holte tief Luft. „Aber wir sind nicht mehr dazu gekommen und jetzt bist du hier und wir machen uns fürchterliche Sorgen, aber wir respektieren es, wenn du noch ein wenig Zeit brauchst. Denk nur immer dran, dass wir für dich da sind, ja?"

𝑀𝑖𝑟𝑟𝑜𝑟 | 𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt