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Jimin

Ich spürte wie von einer Sekunde zur anderen alles erstarrte. Mein Atem stockte, seiner tat es ebenfalls.

Ängstlich und mit einem furchtbar nervösen Drücken in meinem Bauch starrte ich ihn an. Erwartungsvoll.

Wie in Zeitlupe klappten Yoongis Augenlider immer wieder auf und zu. Mehrmals.

Dann kam auf einmal alles ins Rollen.

Ein unglaublich breites Lächeln legte sich auf seine Lippen, zeigte mir seine geraden weißen Zähne, die mir freudig entgegenblitzten.

Unauffällig schob sich seine Hand in meinen Nacken, seine Fingerkuppen strichen über die dunklen Enden meiner Haarspitzen.

Ein paar unendlich lange Sekunden drückte die Stille noch unheilvoll auf meinen Brustkorb, bis sein Lächeln wieder etwas verblasste und stattdessen ein warmes Glitzern von seinen Zügen ausging.

„Ich liebe dich auch, Jimin.", verließen nun endlich die Worte seinen Mund, die ich mir nie zu erträumen gewagt hatte. Gefühlt setzte mein gesamter Körper ein paar schnelle Schläge meines Herzens aus, bevor auch mein Gesicht seine Empfindungen wiederspiegelte.

Überraschung, Freude, Erleichterung........... Liebe.

Unsere Augen trafen sich erneut, erzählten sich gegenseitig von den Gefühlen, die wir grade versucht hatten in bedeutende Worte zu fassen.

Doch Taten sagten noch so viel mehr.

Das war uns beiden bewusst und so lehnten wir uns ein kleines Stück nach vorn, wo unsere Lippen mit einem gefühlten Feuerwerk aufeinander krachten.

Ich keuchte etwas atemlos wegen all der unterschiedlichen Empfindungen, die in mir herrenlos umherschwirrten und doch machte ich mir diesmal nichts aus dem Chaos. Seufzend schlossen sich meine Lider, spürte dadurch nur umso deutlicher wie sein weicher Mund sich sanft auf meinem bewegte.

Auch von ihm vernahm ich einen kleinen Laut der Erleichterung. Für uns war diese Art Kuss nicht unbekannt und dennoch fühlte es sich so völlig anders an. Befreiend, neu, bedeutend.

Dieses Mal teilten wir diese Geste nicht nur aus unserem Verlangen heraus den anderen zu spüren oder schlichtweg einfach nur, weil es sich unfassbar toll und nah anfühlte. So intim.

Grade jetzt traf all das auch zu, gleichzeitig aber noch so viel mehr. Ich hatte nun Gewissheit- nicht nur über die Intensität meiner eigenen Gefühle.... sondern auch, dass sie nicht unerwidert waren.

Zwar war ich mir all die Zeit bewusst gewesen, dass sie da waren... dass Yoongi genauso empfand und trotzdem gab es diesen klitzekleinen Teil meiner selbst, der unablässig Zweifel säte.

Aber nun hatte ich Gewissheit und ich hätte mir noch vor einigen Minuten nicht vorstellen können wie unheimlich befreiend das war.

Lächelnd vertiefte ich den Kuss, schmiegte mich an seinen warmen Körper und spürte wie sein Herz ähnlich wie meines raste.

Wie von allein fanden meine Hände den Weg zu ihm, krochen langsam über den dickeren Stoff des Pullis, der seinen Oberkörper bedeckte und suchten Halt an seinen Schultern, als Yoongi sich sanft ein Stück gegen mich drängte.

Ein weiteres Seufzen entrang sich meiner Kehle- ein Laut der völligen Zufriedenheit, wie ich ihn selten von mir selbst zu hören bekam.

Für diesen einen Augenblick war einfach alles in Ordnung. Vergessen waren die Strapazen des Tages, der Gefühlsausbruch und der ganze Rest, der mich allmählich zerdrückte, was ich erst jetzt bemerkte, wo alle Last wie verschwunden schien.

𝑀𝑖𝑟𝑟𝑜𝑟 | 𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt