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Jimin

Eine kostbare Ewigkeit verblieben wir so- dicht an dicht, die Lippen nicht gewillt jemals wieder voneinander zu lassen.

Zufrieden lächelte ich in den Kuss, bevor ich mich langsam zurückzog. Heiß und schnell traf unser Atem aufeinander und trotzdem rührten wir uns beide nicht. Es war als hätte die Zeit wirklich für einen kurzen Moment innegehalten, nur unser stoßweiser Atem erinnerte mich daran, dass das alles real war, dass ich nicht träumte.

Auch Yoongi schien einen Moment zu brauchen, um all das zu realisieren. Und obwohl nicht viele Worte zwischen uns gefallen waren, fühlte ich mich so verstanden und aufgehoben wie noch nie zuvor.

Seufzend schloss ich meine Augen und lehnte meinen sich plötzlich schwer anfühlenden Kopf nach hinten. Erst da bemerkte ich, dass wir uns noch immer im Auto befanden und Yoongi sich weit zu mir gelehnt hatte, um mich zu wecken, nachdem ich erschöpft nach unserer Karaokeaktion eingeschlafen war.

Jetzt erst wurde mir bewusst wie unglaublich unbequem seine derartige Position sein musste, weshalb ich sanft aber bestimmend meine Hände auf seinen Schultern platzierte und ihn vorsichtig zurück in seinen Sitz schob.

Yoongi bemerkte meine scheinbare Fürsorge, doch anstatt sich dagegen zu wehren lächelte er mich glücklich an.

„Komm, lass uns endlich aus diesem muffigen Wagen raus.", zwinkerte er mir schelmisch zu, bevor er auch schon nach seiner Tür griff und mich beinahe sofort ein eisiger Windhauch traf.

Ich fröstelte kurz, griff schnell nach meiner Jacke, die ich vorhin nur achtlos auf die Rückbank gelegt hatte und folgte ihm dann nach draußen.

Und obwohl es noch viel kälter war als in der durch die Gebäude geschützten Stadt, verflog dieses Empfinden von Kälte sofort, als ich meine Umgebung wahrnahm.

Yoongi hatte mir zwar erzählt, dass sein Onkel ein kleines Ferienhaus in den Bergen nahe einer Kleinstadt besaß und dass er die Erlaubnisse hatte hier mit mir ein wenig Zeit zu verbringen, aber nie hatte er mit einem Wort erwähnt wie atemberaubend schön es hier war.

Wir befanden uns auf einer Art Anhöhe. Weit und breit erstreckten sich endlose Bergketten um uns herum, während sich vor uns ein weiß glitzerndes Tal auftat. Ein träger Fluss schlängelte sich durch die von hier aus klein aussehenden Felsen und führte sogar durch eine größere Siedlung, die wohl ausschließlich mit dem Auto zu erreichen war.

Staunend ließ ich meinen Blick über die sonst unberührte Natur schweifen. Es war beinahe unnatürlich und skurril, wo ich doch die meiste Zeit meines Lebens von meterhohen Hochhäusern umgeben war.

Doch hier.....

....hier glich nichts dem Flair der Stadt. Und das war auch gut so, denn genau in diesem Moment realisierte ich, wie beruhigend eigentlich weiß glänzender Schnee sein konnte.

„Es ist wirklich wunderschön, nicht?", fragte Yoongi mit einem sanften Lächeln und trat hinter mich, wobei er seine Arme wie ganz von selbst um mich schlang. Sein Griff war nicht fest, er war auch nicht besitzergreifend oder drückend....

....lediglich beschützend.

Ich nickte andächtig auf seine Frage hin, während ich mich ebenfalls wie von selbst leicht gegen ihn lehnte. Und trotz, dass es hier oben so wahnsinnig kalt war, spürte ich nichts außer tiefgreifender Wärme.

Ich seufzte leise zufrieden, betrachtete noch immer das vor uns liegende Tal und die schneebedeckten Berge dahinter. Es fühlte sich an als würde ich eines dieser gestochen scharfen Fotos aus dem Internet mustern und gleichzeitig wusste ich, dass es die Realität war.

„Ich hab früher fast jeden Winter hier mit meinem Onkel, seiner Frau und ihrem Sohn verbracht.", begann Yoongi dann auf einmal leise zu erzählen, stützte dabei seinen Kopf auf meine Schulter, sodass seiner warmer Atem immer wieder mein Ohr streifte. Bei jedem seiner Worte überkam mich eine wohlige Gänsehaut, dennoch hörte ich ihm gespannt zu.

„Mein Cousin und ich haben uns früher wahnsinnig gut verstanden und auch an sich waren wir uns sehr ähnlich. Deshalb haben wir die Ferien immer hier zusammen mit seinen Eltern verbracht." Ich hörte praktisch das Lächeln aus seinen Worten und konnte nicht anders als mir einen unglaublich süßen Yoongi als Kind vorzustellen wie er genau hier auf dieser Anhöhe stand und mit funkelnden Augen das Tal mit all seiner Schönheit betrachtete. Genau wie ich in diesem Moment.

„Und obwohl ich fast jedes Jahr hierher kam, verflog die Einzigartigkeit dieses Ortes niemals. Er ist und bleibt atemberaubend." Wieder nickte ich zustimmend, nahm meinen Blick aber nicht von all den kleinen wunderschönen Details, die meine Augen immer wieder erfassten.

Noch eine ganze Weile blieben wir einfach so stehen- Arm in Arm, die Hände an meinem Bauch fest verschränkt und der Blick nach vorn. Weder ich noch er hatten das dringende Bedürfnis zu reden und genossen einfach die kleinen Geräusche um uns herum.

Doch selbst ich spürte wie nach einiger Zeit die Kälte sich einen Weg in meinen Körper schlich. Meine Zehen begannen leicht vor Taubheit zu schmerzen und selbst meine Beine begannen bald kläglich in der Jeans zu zittern.

Yoongi bemerkte es beinahe sofort, hauchte mir einen schauererregenden Kuss hinter mein Ohr und löste sich dann sanft von mir, jedoch blieb seine Hand fest mit meiner verschränkt.

„Na komm, lass uns rein gehen und uns ein wenig aufwärmen." Erneut zierte sein Gesicht dieses unglaublich warme Lächeln, weshalb ich nicht anders konnte als es nickend zu erwidern.

Langsam machten wir uns auf den Weg Richtung Auto und während Yoongi unsere Taschen aus dem Kofferraum holte, nutzte ich die wenigen Minuten und betrachtete das vor uns aufragende Haus. Es war nichts sonderlich einzigartiges, nur ein kleineres Häuschen aus einem eher dunkleren Holz, welches aber dennoch eine gewisse Wärme ausstrahlte.

Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass ich nun wusste, dass Yoongis Familie hier immer wieder Urlaub machte, dennoch fühlte ich mich auf eine komische Art und Weise sofort wohl. Dabei hatte ich es ja noch nicht einmal betreten....

Immer noch grüblerisch betrachtete ich das vom Schnee dunkle Holz und bekam so wiedermal nicht mit, wie Yoongi sich näherte. Doch diesmal erschreckte ich mich nicht, als er erneut nach meiner Hand griff, mit der anderen sein Auto verschloss und mich dann beständig zur Eingangstür zog.

Er kramte ein bisschen in seiner Tasche, bevor er mit einem Lächeln den Schlüssel hervorzog und uns damit in das Innere ließ.

Ich war keine zwei Schritte in den Flur gegangen und erhaschte lediglich einen groben Blick auf die Einrichtung, als mir sofort klar wurde, dass ich mich hier unheimlich wohlfühlen würde.





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Eigentlich wollte ich die letzten Tage wieder ein bisschen häufiger updaten, um auch mal wieder ein wenig voranzukommen, aber ja.....

die Unproduktivität hat leider zugeschlagen ^^"

Ich hoffe ihr hattet trotz der Umstände ein schönes Weihnachtsfest und könnt diese Woche mit positiven Gedanken das Jahr abschließen. Bis dahin versuche ich trd noch ein bisschen voranzukommen damit auch Jimin und Yoongi ihre Geschichte zu Ende erzählen können (PS: ein bisschen dauert es noch, also kein Grund für Tränen XD)

Naja, ich denke das wars jetzt erstmal von meiner Seite aus, möchte aber trd nicht vergessen euch allen zu danken, die hier fleißig voten und kommentieren oder auch einfach nur lesen. Das bedeutet mir sehr viel <3

𝑀𝑖𝑟𝑟𝑜𝑟 | 𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt