✾Epilog✾

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Jimin

4 Monate später...

Tosender Applaus war alles, was ich für mehrere Sekunden als einziges wahrnehmen konnte. Selbst meine Sicht war undeutlich, zeigte mir nur hunderte von unerkennbaren Schemen, doch sie schienen eins gemeinsam zu haben.....

Ihre wahnsinnige Freude und überschwellender Stolz die eigenen Kinder auf dieser Bühne stehen zu sehen.

Einige helle Lichtblitze flammten von überall her auf, blendeten meine armen Augen, während mein Trommelfell vor tosendem Schall nur kläglich brummte.

Und trotz all dem trug ich ein ehrliches und breites Lächeln auf dem Gesicht.

„Wir haben es geschafft.", flüsterte eine leicht belegte Stimme direkt neben mir. Ich drehte meinen Kopf etwas in diese Richtung und grinste Kookie schief an.

„Wir haben es geschafft.", wiederholte ich, meine Finger fest um das Material meiner Mappe geschlungen, in der sich mein frisch erworbenes Abschlusszeugnis befand.

Währenddessen ebbte der Sturm an tobenden Eltern ab, was für uns das Zeichen war die Bühne allmählich zu verlassen. Wie die anderen Schüler vor mir auch, verbeugte ich mich ein letztes Mal dankend vor dem Publikum sowie der anwesenden Fachschaft, bevor ich die wenigen Stufen hinabstieg und gefühlt sofort in eine heftige Gruppenumarmung gezogen wurde.

Stoßartig verließ die Luft meine Lungen, meine Arme wurden förmlich an meinen Körper gepresst, doch nichts vermochte es das Lächeln von meinen Lippen zu wischen. Es war einfach da..... und es wollte auch nicht wieder weg.

Also ließ ich es mit Freuden dort, wo es grade war und genoss den Moment.

„Wir haben unseren fucking Schulabschluss!", rief Kookie erneut, diesmal nur laut genug, dass ich befürchtete die gesamte Aula würde ihn hören.

Doch niemand scherte sich darum.

Warum auch?

Wir hatten nunmal unseren verdammten Schulabschluss. Uns war es verlaubt vor Freude an die Decke zu springen.

All meine Freunde jubelten überschwänglich, verfestigten nur weiter ihren Halt um die Körper der anderen, ließen dadurch die Umarmung nur fester werden, in der ich unglücklicherweise direkt in der Mitte gelandet war.

Ich genoss diesen kurzen Moment unstillbarer Euphorie, mein Lächeln stets an seinem Platz.

Bald jedoch wurde das Atmen etwas schwer.

„Luft.", ächzte ich verzweifelt, meine Glieder so fest an meinen eigenen Körper gepresst, dass ich keinerlei Bewegungsfreiraum besaß.

„So gern ich das hier auch fortführen würde, Jungs...", griff Tae dann schließlich zu meiner Erleichterung ein und war der erste, der sich aus dem riesigen Ball löste, der sich meine Freunde nannte.

„...ich glaube wir sollten unser Glück nicht allzu sehr auf die Probe stellen und Jimin ordentlich atmen lassen."

Es folgte leises zustimmendes Gegrummel, auch wenn ich mir die seichte Note aus Widerstand wahrscheinlich nur einbildete, dennoch dauerte es zu meinem Pech noch mehrere langanhaltende Sekunden, bevor sich wirklich alle wieder voneinander lösten.

Ich hustete theatralisch und fächelte mir dramatisch etwas Luft ins Gesicht, konnte mein halbes Grinsen jedoch kaum verbergen. Alle anderen kicherten belustigt.

Es kehrte für einen Moment Ruhe ein, selbst mein Lächeln fiel ein ganz kleines bisschen gegenüber all den Emotionen, die ich grade verspürte.

Ich schniefte unauffällig, auch wenn alle es sofort mitbekamen und sich erneut um mich versammelten, ein Ausdruck von Sorge auf all ihren Gesichtern.

𝑀𝑖𝑟𝑟𝑜𝑟 | 𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt