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Jimin

Gedankenverloren starrte ich an meine Decke und heftete den Blick an den großen dunklen Schatten, der sich durch die eingeschaltete Lampe in meinem Zimmer ausbreitete. Meine Augen waren mittlerweile etwas geschwollen und blutunterlaufen und ich kam nicht umhin mich für meine Schwäche zu schämen. Es war heute schon das zweite Mal, dass ich geweint hatte und dass alles nur wegen einer Person in meinem Leben. Nein, es war nicht wirklich die Person, fiel mir in dem Moment auf. Es war der Alkohol, er hatte alles in meinem Leben verändert, hatte mich meiner Naivität beraubt und einer intakten Familie.

Ich verfluchte ihn dafür, dass er für meinen Vater anscheinend so zur Notwendigkeit geworden war, dass er dadurch in Kauf nahm seine Familie zu zerstören, denn genau das tat er und dieser Gedanke schmerzte. Ich erinnerte mich noch genau daran, wie ich früher gedacht hatte, dass unsere Familie immer zusammenhalten würde, dass es niemals zu große Probleme geben würde. In der Middle School hatte ich mitbekommen, wie Eltern von Klassenkameraden sich schieden, weil sie sich zu sehr auseinandergelebt hatten oder weil sie einfach nicht mehr das gleiche empfanden, wie am Anfang ihrer Beziehung. Ich war dann immer stolz gewesen, nicht weil sich andere Paare trennten, sondern weil es so schien, als würde meine Familie immer glücklich und zusammen bleiben. Ich war glücklich gewesen, bis zu diesem einen Moment, der mein gesamtes Leben verändert hatte.

Es war der Moment gewesen, in dem ich zum ersten Mal mitbekommen hatte, dass mein Vater ein Alkoholiker war, dass er nicht einfach normal trank, sondern sich regelrecht hochprozentiges hinter die Binde kippte. Ich hatte Monate gebraucht, um zu kapieren, dass mein Vater schon immer so war und ich einfach nie etwas mitbekommen hatte. Es war für mich wie ein Schlag ins Gesicht gewesen, als ich realisierte, dass meine Familie ebenfalls kaputt war, vielleicht noch schlimmer als andere, da niemand etwas davon wusste.

Ich war mir nicht sicher, wie alt ich gewesen war, als ich das alles mitbekommen hatte, nur wusste ich mittlerweile, dass es mir meine sämtliche noch verbliebene kindliche Unschuld genommen hatte. Ich hatte gelernt zu unterscheiden, wann Dad nüchtern war und wann nicht. Allein die Tatsache, dass ich das erst herausfinden musste, da ich vorher keinen Unterschied kannte, hatte mir die Luft zum Atmen genommen. Ich hatte eins und eins zusammengezählt und realisiert, dass ich mit einem Alkoholiker aufgewachsen war. Dieser Gedanke hatte mich so wütend gemacht. Erst auf meinen Vater, dafür dass er so unverantwortlich war und trank, während er ein Kind erzog, doch dann fing ich an näher über das alles nachzudenken.

Natürlich konnte ich Dad immer noch nicht verstehen, aber ich erkannte, dass es nicht primär mein Dad war, der diese ganzen Probleme verursachte. Es war der Alkohol an sich, er hatte meinen Vater verändert, machte ihn oftmals unerträglich, so dass ich einfach nur verschwinden wollte. Nicht nur raus aus diesem Haus, nein ich wollte weg, an einen Ort, an dem ich niemals über sowas nachdenken müsste. Ich wollte nur ein Mal in meinem Leben vergessen, genießen, glücklich sein, doch es war mir einfach nicht möglich. 

Dieses Thema verfolgte mich wie mein eigener Schatten, egal wie sehr ich auch versuchte loszulassen. Ich hasste, dass ich nicht einfach mein Leben so leben konnte, wie ich es wollte, einfach nur Tanzen, mit Freunden Spaß haben, lieben.

Sofort huschten meine Gedanken zu Yoongi und erneut wurden meine Augen feucht als ich an das Gespräch mit meiner Mutter von vorhin zurückdachte. Ich wusste nicht, ob ich das was ich für Yoongi doch irgendwie empfand, direkt als Liebe bezeichnen würde, aber ich wusste um die Ausweglosigkeit, weswegen ich es nicht vermeiden konnte traurig zu werden. Neben der Trauer mischte sich auch Wut. Auf wen genau war mir selbst in dem Moment nicht wirklich bewusst. Meine Eltern, weil sie es als unnatürlich empfanden, Yoongi, weil er diese Empfindungen überhaupt erst in mir auslöste, ich selbst da ich anscheinend keine Kontrolle über nichts hatte oder auch einfach nur die Welt, da sie sich anscheinend gegen mich verschworen hatte?

Die Ausweglosigkeit brachte mich zum verzweifeln und ich wünschte mir mich irgendwem anvertrauen zu können oder einfach nur in den Arm genommen zu werden. Ich wusste nicht, wann ich das letzte Mal meine Eltern einfach nur umarmt hatte. Ich vermisste das Gefühl verstanden zu werden, dass jemand auf dieser großen weiten Welt wusste, wie es in mir drin aussah, wie zerbrochen ich doch eigentlich schon war. Zerbrochen an meinen eigenen Gedanken.

Es schnürte mir beinahe das Herz zu und ich vermisste Yoongis angenehme und ruhige Ausstrahlung, vermisste das Gefühl der Geborgenheit, nachdem ich mich grade so verzweifelt verzehrte. Ich wünschte ich wäre da, bei ihm, in seinen Armen wie noch vor wenigen Stunden, denn genau dort hatte ich mich für einen kurzen Moment so gefühlt als könnte alles wieder gut werden, als gäbe es eine Chance darauf, dass ich glücklich sein könnte. Doch ich wusste, dass mir dieses Glück nicht vergönnt war, woraufhin eine einzige und letzte Träne sich aus meinem Augenwinkel löste und damit jegliche Hoffnung mit sich nahm.

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Ich hoffe damit konnte ich euch einen tieferen Einblick in Jimins Gedankenwelt und Gefühle geben. Wie immer liegt mir auch dieses Kapitel sehr am Herzen und ich würde mich freuen eure Meinungen zu erfahren.

Und ich wurde übrigens wieder von der lieben MinNishinoya getaggt 😇 (sry, dass ich das erst jetzt mache, aber da WP mir keine Benachrichtigung geschickt hat, hab ich das nur durch puren Zufall gesehen...)

1. how old are you?

Ich bin 17 🙈 (aber nicht mehr allzu lange)

2. what's the last song you heard?

mhmmm.... BTS- Mikrokosmos 

3. are you single? 

yap, für immer und ewig 😂🙈

4. tell me a dirty joke

ähhhh, jetzt bin ich überfragt 😅

5. what's your dream job?

Oh, da gibt es ne ganze Liste und die ändert sich aller paar Monate 😅 zurzeit möchte ich Deutsch als Fremdsprache als Lehramt studieren und dann ins Ausland 🙈

6. spoil one of your books

oki 😂 Liebe, DRAMA, Unbekannt.... 😆

7. what's your favourite colour?

also entweder so eine Art Weinrot oder ein dunkles Blau 😍

8. sexuality?

Ja das ist auch so eine Sache... keine Ahnung. Ich hab auf diesem Gebiet keine Erfahrung, deswegen bin ich derzeit einfach für alles offen und lass es auf mich zukommen

9. favourite non-wattpad author?

Sarah J. Maas I guess 🙈

10. tag ten people

(mal sehen, wie viele ich zusammenbekomme 😅)

vminsbutterfly

kpop0minchen

JiminHasJamsForU

StaubfluseuntermSofa

(oh wow, das wars schon hehe 😅🙈)



𝑀𝑖𝑟𝑟𝑜𝑟 | 𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt