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Bevor es richtig losgeht, will ich noch schnell ein paar Dinge loswerden. "Mirror" wird definitiv anders als meine beiden bisherigen Geschichten. Sie ist viel dunkler und recht dramatisch, liegt mir aber sehr dolle am Herzen. Ich habe lange darüber nachgedacht sie überhaupt zu veröffentlichen, da sie einige meiner innersten Gefühle und Gedanken widerspiegelt. Der Plot ist natürlich frei erfunden, dennoch steckt in dieser Story ein Fünkchen Wahrheit über das ich schon sehr lange nachdenken muss. Es hilft mir über einige Dinge klar zu werden und selbst ein paar Dinge zu verarbeiten.

Jetzt will ich euch aber nicht weiter davon abhalten zu lesen und hoffe, dass euch das jetzt nicht zu dolle abgeschreckt hat. Ich wollte das einfach nur mal loswerden. ^^''

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Jimin

Ein schrilles Piepen hallte aus dem kleinen Gerät zu meiner Rechten und riss mich damit aus meinem unruhigen Schlaf. Ein schweres Seufzen entrang sich meinen eingerissenen Lippen, während ich wie automatisch mit meiner Hand auf meinem Nachtschrank herumtastete und den störenden Alarm ausstellte, der mich trotz des so lästigen Tons aus den verwirrenden Weiten meiner trüben Gedanken erlöst hatte. Träge brachte ich meinen schweren Körper dazu sich aufzurichten und rieb mir vorsichtig meine müden und gereizten Augen. Ich war mir sicher, dass dunkle Schatten die dunkle Farbe meiner Augen noch weiter verstärken würde und seufzte bei dem Gedanken, dass mein Zustand unweigerlich zu einigen Nachfragen führen würde.

Ich zog meine in Jogginghosen steckenden Beine unter der warmen Bettdecke hervor und stand langsam auf. Es war Montag, was für mich bedeutete, dass ich etwa eine dreiviertel Stunde hatte, bevor ich das Haus verlassen musste, um den Bus zur Schule nicht zu verpassen. Dort würde ich auf meinen besten Freund Tae treffen, was mir jetzt schon einen gequälten Laut entlockte. Dennoch kam ich wie immer nicht daran vorbei und so tapste ich mit kleinen Schritten über den kalten Boden und verließ mein Zimmer, um in das gegenüberliegende Badezimmer zu gelangen. Ich schälte mich aus meinen Klamotten, mit denen ich gestern Abend einfach wie tot ins Bett gefallen war und wandte mich den klaren Scheiben der Dusche zu.

Einer wirren Eingebung folgend, drehte ich den Wasserhahn ganz nach rechts und zuckte erschrocken zusammen, als gleich darauf eiskaltes Wasser auf die Haut meiner Hand traf. Kleine Perlen aus Wasser fanden ihren Weg über meine Hände, wobei die Kälte meinen Körper zum zittern brachte. Normalerweise hasste ich kalte Duschen, vor allem am frühen Morgen und im Winter, aber es war wahrscheinlich der einzige Weg meine Müdigkeit abzuschütteln und so biss ich einfach nur fest die Zähne zusammen und trat unter den harten Strahl.

Fast sofort bereute ich meine Entscheidung wieder. Es fühlte sich an, als würden ganze Hagelkörner auf meinen Körper prasseln, ihn unter sich begraben und mir den Atem rauben. „Scheiße!", presste ich gequält hervor, ballte meine Hand zu einer schmerzhaften Faust und hielt mich krampfhaft davon ab, den Hahn nach links zu drehen. Bebend strömte die Luft aus meinen Lungen, bildete sogar kleine Schwaden Wasserdampf, die sich vor meinen Augen einfach wieder in Nichts auflöste. Meine Muskeln zitterten bereits vor Kälte und ich fragte mich, warum zur Hölle ich mir das eigentlich grade antat. Dennoch beließ ich die Temperatur so wie sie war und griff einfach nur schnell nach meinem Shampoo, um diese ganze selbst auferlegte Tortur so bald wie möglich wieder zu beenden.

Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis ich das Wasser wieder abstellte und mir eines der großen, weißen Handtücher schnappte, womit ich mich grob abtrocknete, bevor ich es mir um die schmalen Hüften band. Ohne auch nur einen Blick in den Spiegel zu werfen ließ ich das nun in kalte Luft getränkte Badezimmer hinter mir und huschte über den Flur in mein Zimmer. Dort ging ich direkt zu dem großen, recht modern gestalteten Kleiderschrank, der zu meinem Leidwesen einen großen Spiegel eingefasst hatte. Wie bereits vermutet zierten wunderschöne Ringe meine fahl aussehenden Augen, die einzig und allein einer Person zuzuschreiben waren. Um diesen Anblick meiner blassen und gespannt aussehenden Haut nicht weiter begutachten zu müssen, wandte ich mich schnell wieder von meinem eigenen Anblick ab und fischte in einem der Fächer nach einem großen Pulli und einfachen Jeans.

𝑀𝑖𝑟𝑟𝑜𝑟 | 𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt