Drachenblut Kapitel 10

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Drachenblut


Kapitel 10



Die drei Tage zum Wochenende hin gingen schnell vorüber, alle waren in Hochstimmung, da sie nach Hause durften. Die Drachenreiter brachen einen Tag früher auf, Merlin und die anderen verabschiedeten sich von ihnen.

„Zwei Tage ohne dich, Nel...ich vermisse dich jetzt schon", sagte Will.

Sie küsste ihn auf die Wange und sagte

„Du wirst es überleben...bis am Montag."

Er nickte und sie winkte, als Nel mit den Drachenreiter hinaus ging. Sie würden die Treppen runtersteigen und unten auf Drachen warten, die sie ins Tal brachten.

„Wir fliegen morgenfrüh, Will", sagte Merlin „ Flinn sagte, das wir von dem Schulplatz fliegen können", er wandte sich an Arthur „Kommt dein Vater dich abholen oder wie kommst du zur Stadt? Wenn nicht...ich fliege dich dorthin."

„Ich weiß es nicht...ich frage Flinn."

Dieser kam den Gang entlang und war sehr ernst. Als er auf die Gruppe traf, blieb er stehen, er sah zu Boden, als wäre es ihm unangenehm, doch dann sprach er

„Arthur", er nahm Luft „Ich habe gerade eine Nachricht von deinem Vater bekommen. Er...er musste dringend fort...ein Auftrag im Norden. Er sagt in der Nachricht, das es ihm leid tut."

Arthur wurde sehr ernst und man hörte seine Enttäuschung in seiner Stimme

„Das macht nichts...bin ich ja gewöhnt. Es wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Ich bleibe dann in der Schule."

Flinn nickte

„Es tut mir leid, Arthur."

„Das braucht es nicht...Arthur fliegt mit uns nach Hause", sagte Merlin nun und sah zu Zara, die nickte.

„Ja, unsere Mutter freut sich."

Arthur sah erstaunt zu Merlin

„Du meinst das ernst?"

„Wenn Flinn uns erlaubt, das du mit mir fliegst...ja."

Er sah zu Flinn, der nach kurzer Überlegung nickte

„Aber langsam und keinen Blödsinn unterwegs machen. Noch dürft ihr offiziell nicht zusammen fliegen, außerhalb der Schule...ich nehme das auf meine Kappe."

„Versprochen", sagte Merlin und sah zu Arthur „Willst du das Wochenende mit mir verbringen?"

Arthur nickte und lächelte jetzt

„Sehr gerne...und du bist dir sicher, das ich willkommen bin?"

„Drachen sind sehr gastfreundlich, Arthur...das heißt ja, du bist willkommen", sagte Flinn jetzt.

„Das stimmt. Wir fliegen morgenfrüh...fang dann mal an zu packen, mein Freund", sagte Merlin und Arthur nickte, ging den Gang entlang zu seinem Zimmer. Flinn sah zu Merlin, er lächelte

„Bist du dir sicher, Merlin?"

„Flinn...ich habe mich noch nie so getäuscht in jemanden wie in Arthur. Er hat mir alles von sich erzählt und ich bewundere ihn. Denn trotz dieser schlimmen Vergangenheit...hat er sich sein gutes Wesen bewahrt und ich bin sicher...das war nicht leicht, wenn man in all dem Hass und der Bösartigkeit aufgewachsen war. Und ich möchte auf keinen Fall, das er einsam in der Schule zurückbleibt...er kommt mit uns, wir werden viel Spaß haben und meine Eltern freuen sich. Er ist so lieb und hat das nicht verdient...nicht mehr."

Flinn nickte

„Das hast du sehr gut erkannt und ich bin stolz auf dich. Ich wusste, das du der richtige Drache für ihn warst."

Merlin sah ihn an und grinste

„Und nie gezweifelt?"

„Nun ja...teilweise schon...wenn ich ehrlich bin. Aber nun habt ein schönes Wochenende."

Zara klatschte in die Hände

„Das wird toll."

Flinn nickte ihnen zu und ging, er wusste, das es toll für Arthur wurde. Denn er würde ein Wochenende in einer richtigen, liebenden Familie verbringen und er würde sehen und lernen, wie es sein sollte. Eine schönere Freude konnte Merlin ihm nicht machen...er kannte Merlins Familie...sie war großartig, wenn auch Kristan zuweilen sehr streng war.


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Am nächsten Morgen standen drei Drachen auf der Landebahn, einer war gesattelt...Merlin. Arthur kam mit einer Tasche, die er sich umhängte und dann auf Merlin stieg. Flinn überprüfte nochmal alles, dann nickte er

„Also gut...guten Flug und langsam. Ich will euch alle wohlbehalten am Montag wiedersehen. Und viel Spaß."

„Werden wir haben", sagte Merlin und sah die beiden Feuerdrachenbrüder vom unteren Platz aufsteigen. Sie flogen an dem Landeplatz vorbei und riefen, bevor sie sich Richtung Tal in die Tiefe stürzten

„Bis Montag...Feuerdrache."

Auch die anderen starteten nun und teilten sich auf...sie flogen alle nach Hause.

„Also ab mit euch...bis Montag und Arthur...pass auf in der Luft."

Er nickte und zuerst startete Merlin, dann Will und zum Schluss Zara. Sie gingen in einen spiralartigen Sinkflug, langsam, nicht wie die Brüder, die steil nach unten stürzten. Flinn sah ihnen nach und grinste...bis jetzt ganz anständig, aber er legte nicht die Hand ins Feuer, wenn sie außer Sicht waren. Dann ging er hinein, er würde das Wochenende mit Kane verbringen...die anderen Ausbilder waren auch nach Hause. Sie beiden hatten die Schule ganz alleine.

Im Tal flogen sie nicht so hoch und die beiden Drachen flankierten Merlin, der in der Mitte flog. Es war ein schöner warmer sonniger Tag und Arthur genoss den Flug auf Merlin, sah rüber zu Will oder auf der anderen Seite zu Zara...schaute sich das Land unter ihm an, winkte manchen Bauern zu, die auf ihrem Feld waren.

„Fliegen wir den Weg über den See? Dann könnten wir noch schwimmen gehen", sagte Zara.

„Hey...das wäre toll...ich war noch nie schwimmen", sagte Arthur.

„Kannst du denn schwimmen?"

„Nein...ich sagte doch, ich war noch nie."

„Dann ist das vielleicht keine so gute Idee", meinte Merlin „Nicht das du uns noch ertrinkst."

„Komm schon, Merlin...nur ein wenig", flehte Arthur und Merlin grinste.

„Also gut...den Weg über den See."

Sie korrigierten ihren Flug und bald kam der große See in Sicht. Sie gingen in langsamen Gleitflug und landeten sanft, während Zara rief

„Sieh doch...Fiona ist da...toll."

Sie verwandelte sich und lief zum Ufer, winkte

„Hallo...Fiona!"

Die Fee drehte sich herum und lächelte

„Zara...Merlin und Will...fliegt ihr nach Hause?"

Sie nickte

„Freies Wochenende, aber wir wollten noch schwimmen."

„Ich auch und..."

Sie sah an Zara vorbei und sah jetzt Arthur, der neben dem nackten Merlin auf sie zukam.

„Wer...ist das?"

„Das ist Merlins Drachenreiter, er kommt mit zu uns, weil sein Vater nicht da ist."

Fiona konnte den Blick nicht von ihm nehmen, Arthur war schön, tolle Figur, blonde Haare und diese intensiven blauen Augen...der Traum jedes jungen Mädchens, ob Fee oder sonst was.

„Himmel", sagte sie nur und errötete leicht, Zara schmunzelte über sie, weil sie hastig über ihre langen Haare fuhr.

„Hallo, Merlin", sagte sie, als die drei vor ihr standen und obwohl zwei nackte Männer vor ihr standen, sah sie nur Arthur an...sie war es gewöhnt, das die Drachen nackt am See herumliefen.

„Fiona...das ist Arthur, mein Drachenreiter", stellte Merlin ihn vor. Von Nahem sah er noch besser aus und sie sagte fast schüchtern

„Hallo...Arthur, ich bin Fiona, eine Fee", und schüttelte leicht den Kopf. Was sprach sie nur für ein Schwachsinn...natürlich konnte jeder sehen, was sie war, allein schon an ihren bunten Flügeln. Er lächelte

„Nett, dich kennenzulernen", sagte er „Ich habe noch nie eine Fee gesehen. Du hast schöne Flügel."

Sie nickte verlegen.

„Lasst uns ins Wasser gehen", rief Will und rannte auf den See zu, Zara folgte ihm und Merlin stand noch bei Arthur.

„Fiona...komm", rief Zara und sie drehte sich um und ging zum Ufer, dann langsam ins Wasser.

„Du musst die Kleider ausziehen, Arthur und dann gehe ich mit dir, denn ich muss ja aufpassen, das du nicht untergehst", sagte Merlin.

„Aber nicht alles...oder?"

Merlin grinste...Drachen waren nicht schinant, sie waren ständig nackt, wenn sie sich im Wandel befanden. In dieser Beziehung waren sie sehr offen...Arthur anscheinend nicht.

„Wir sind auch nackt, aber tu, was du willst."

„Nun ja...Zara ist hier und...dieses Mädchen...und..."

„Dann lass die Hose an und mach endlich...ich will ins Wasser und wir müssen noch ein gutes Stück fliegen."

Arthur zog die Tunika und die Strümpfe mit den Stiefeln aus und sah Merlin erwartungsvoll an. Dieser starrte auf seine Brust und Arme...er war muskulös und sah verdammt sexy aus. Merlin drehte sich um und ging zum See...nicht an so etwas denken, Merlin...sagte er zu sich selbst, Arthur folgte ihm.

Nachdem er mit Arthur im seichten Wasser geplanscht hatte und noch ein paar Runden schwamm, machten sie sich fertig zum Weiterfliegen. Arthur sattelte Merlin, Fiona stand neben ihm und himmelte ihn an.

„Kommst du öfter mit Merlin, Arthur?"

„Vielleicht...warum?"

„Dann können wir uns wiedersehen. Ich wohne da hinten in dem Wald."

„Nun...ich weiß nicht und..."

„Jetzt komm, Arthur, wir müssen los", sagte Merlin und er stieg auf ihn.

„Auf Wiedersehen, Fiona."

Dann hob Merlin ab und Arthur winkte, während Zara rief

„Bis zum nächsten Mal, Fiona."

Dann flogen sie in den Himmel in Richtung roter Berge.


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Sie flogen jetzt tief zwischen den Bergen, andere Drachen waren hier in der Luft und grüßten im vorbeifliegen. Arthur sah sich interessiert um, hier also lebte Merlin...in den Bergen, in denen es viele Höhlen gab, die alle bewohnt waren. Schließlich landete Merlin auf einem Plateau und Will rief ihm zu, als er weiterflog

„Bis später."

Zara landete neben ihm und Arthur fragte

„Wo wohnt denn Will?"

„Drei Höhlen weiter", antwortete Merlin „Es hört sich nah an, aber zu Fuß wärst du ein paar Stunden unterwegs...durch diese Bergwelt."

Arthur stieg ab und beide verwandelten sich, als sein Vater herauskam

„Was ist los...seid ihr von der Schule geflogen?", fragte er schon leicht erregt...Feuerdrache, immer schnell auf hundert.

„Nein...nein, wir haben das erste freie Wochenende", sagte Merlin schnell „Und ich habe Arthur mitgebracht, Bartlet musste weg und..."

„Ich weiß, dringender Auftrag. Okay...willkommen, Arthur", sagte er jetzt lächelnd und zu den beiden

„Zieht euch etwas an, ihr wisst, eure Mutter mag es nicht, wenn ihr nackt herumläuft. Ich sag es ja andauernd...sie verbringt zuviel Zeit mit Menschen. Tischdecken und Teller, kein Wild in der Höhle", er hob frustrierend die Hände „Ich sag besser nichts mehr, bevor sie mich noch hört. Kommt dann rein."

Er drehte sich um und ging hinein, Merlin grinste und Arthur fragte

„Was meinte er?"

„Mutter hat Freundinnen in der Stadt...Menschen und sie nimmt ihre Bräuche an, das findet sie gut. Aber Vater will wie ein Drache leben...eine ewige Streiterei zwischen den beiden."

Arthur grinste

„Ich bin jetzt wirklich neugierig auf deine Mutter."

Sie zogen sich etwas an, das sie mitgebracht hatten, aber nicht diese Kutten. Zara hatte sich strikt geweigert, sie auch in ihrer Freizeit anzuziehen. Sie hatte nun ein hübsches rotes Kleid an. Sie gingen hinein, Arthur sah sich um, denn zuerst gingen sie durch einen Durchgang, der groß genug auch für einen Drachen war, der in die erste Höhle führte. Von dort gab es mehrere Durchgänge und Merlin erklärte

„Hier geht es zu unseren Höhlen, sie sind sehr groß, ich zeige sie dir nachher. Alle Höhlen sind groß, ich könnte auch als Drache darin leben, aber Mutter...du weißt ja, sie will, das wir in menschlicher Form hier leben."

Sie gingen durch einen Durchgang und kamen in eine andere Höhle, in der ein Tisch und andere Möbel standen, die irgendwie verloren wirkten in dieser großen Höhle. Seine Mutter kam auf sie zu und lächelte

„Na, ihr beiden und...Besuch habt ihr auch mitgebracht...schön."

Sie umarmte ihre Kinder und Arthur sah sie an, das gleiche weiße Haar wie Zara, allerdings nur bis zu den Schultern und sie war auch so hübsch wie Zara. Sie umarmte Arthur, der sehr überrascht war

„Willkommen", sagte sie „Du bist also Merlins Drachenreiter...wie nett, das ich dich mal kennenlerne."

„Ganz meinerseits...Miss..."

„Nenn mich Nanita."

Arthur nickte, er war sehr angenehm überrascht. Kristan meinte

„Kommt, setzen wir uns auf das Sofa."

„Ein schönes Sofa", sagte Arthur, als er sich setzte.

„Nun ja...etwas aus der Menschenwelt, das ich einigermaßen nützlich und bequem finde", antwortete er und Nanita sagte

„Hör auf hier den Drachen zu spielen...du sitzt doch andauernd darauf. Also hör auf über die Dinge herzuziehen, die ich besorgt habe. Ich mach euch etwas zu trinken."

Als sie ging verdrehte Kristan die Augen und Arthur musste kichern...es gefiel ihm jetzt schon.


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Später beim Essen saßen sie alle zusammen an einem Tisch mit besagten Tellern und Gabeln und was Arthur sonst so kannte aus seiner Welt. Auch eine schöne Tischdecke zierte den Tisch, es gab Fleisch, das Kristan gegrillt hatte und Obst, auch Gemüse und Brot. Kristan nahm sich nur Fleisch und sagte zu Arthur

„Dieses Grünzeug, das ihr Gemüse nennt...kannst du essen. Ich bin ein Drache und Fleischesser."

Nanita hob genervt die Hände

„Himmel...wir wissen alle, das du ein Drache bist...gib jetzt Ruhe", sagte sie und alle drei grinsten vor sich hin... Merlin beugte sich zu Arthur und sagte leise

„Das ist normal am Tisch...gleich sagt er etwas über die Tischdecke."

Und kurz darauf

„Nanita...diese Decke ist wirklich scheußlich, lauter kleine Blümchen...wie bei den alten Menschen."

„Wenn du jetzt nicht still bist...die hat mir Salina geschenkt. Jedes Mal dieses Gerede...sei still und iss dein Fleisch...Drache." Das letzte Wort sagte sie sehr betont.

„Menschenfrau...war ja klar, die haben einen schlechten Geschmack." Merlin kicherte und sagte

„Bei allem was mir wichtig ist...diese Gespräche habe ich vermisst."

Kristan nickte und wollte etwas sagen, aber ein Blick zu seiner Frau genügte und er winkte ab, aß weiter, wandte sich dann an Arthur

„Pass auch schön auf, wenn du mit meinem Sohn fliegst...er ist ein Rabauke in der Luft."

„Das habe ich bemerkt...als er mit mir diesen Stuntflug machte", antwortete er und nahm sich ein Stück Brot, das ihm Nanita in einem Korb hinhielt.

„Ein Glück, das da nichts passiert ist", meinte er und sah tadelnd zu Merlin „Aber jetzt scheint ja alles zu klappen."

Arthur nickte

„Ja...wir sind jetzt Freunde", sagte er nicht ohne Stolz und sah Merlin auch so an.

Kristan nickte

„Das ist gut...sehr gut."

Arthur war überrascht, Kristan war so ganz anders, als in der Schule. Er war Soldat und trat auch in der Öffentlichkeit so auf, aber hier...hier in seinem Heim war er einfach nur Ehemann und Vater. Arthur fand das so lustig, das er ewig diese Dinge, die für ihn normal waren, anprangerte und Merlins Mutter ihm immer Kontra gab. Und trotzdem fühlte er diese Verbundenheit und Harmonie, die Merlins Eltern hatte. Auch wie sie mit ihren Kindern umgingen, alles fragten und wissen wollten, was sie so in der Schule erlebt hatten.

Sie interessierten sich für ihre Kinder, gaben ihnen Ratschläge und kümmerten sich um sie. Die Freude war so groß, als seine Eltern ihre beiden Kinder sahen und...ihn herzlich begrüssten. Und Arthur beneidete ihn um das Glück, das er hier hatte. Er wusste nicht, welcher Schatz seine Eltern waren oder doch? Arthur hätte für solch eine Familie getötet, um sie zu haben.

Gegen später gingen sie an den Wasserfall, Will war auch dort und saß mit den jungen Drachen zusammen. Alle waren natürlich neugierig auf Arthur...einen Drachenreiter aus dem Volk, die alle blond und blaue Augen hatten. Die meisten hatten nur von ihnen gehört, aber nie gesehen. Sie fragten ihm Löcher in den Bauch, denn die Steppen waren ziemlich weit weg von den roten Bergen.

Teilweise waren sie nackt und teilweise bekleidet...Will hatte auch Kleider an und Arthur fragte in die Runde

„Mir ist aufgefallen, das es euch nicht stört so ohne Kleider herumzulaufen."

Ein Mädchen winkte ab

„Ach das...nein, wir sehen das irgendwie nicht. Wir fliegen ständig oder verwandeln uns zurück. Mir wäre das zuviel, mich immer an und auszuziehen, abgesehen davon, das wir die Kleider schlecht mitnehmen können. Nackt zu sein ist für uns nichts Besonderes und wir sehen das gar nicht und...es stört mich auch nicht, das du mich so siehst."

Alle anderen nickten zustimmend, ein Junge meinte

„Da wir uns alle von klein auf kennen...ist es normal, Arthur. Aber für alle anderen Wesen nicht...stört es dich auch?"

Arthur schüttelte den Kopf

„Nein...war nur eine Frage."

Da er ja auf Männer stand, fand er die nackten jungen Männer ja gar nicht so übel. Und Merlin lief auch nackt vor ihm herum, was ihn allerdings nervös machte, denn er vermied es ständig, ihn anzusehen...was ihm nicht immer gelang.

Er fand Merlin schon immer attraktiv, schon als er ihn zum ersten Mal sah. Auch immer noch, als sie sich spinnenfeind waren...er hatte etwas an sich, was Arthur faszinierte. Aber er war sein Freund und er sollte keine Gedanken in diese Richtung haben und er sollte ihn nicht so ansehen, wenn er nackt vor ihm herumtanzte.

Er mochte sowieso bestimmt Mädchen...Arthur wusste, das es bei den Drachen nicht solche gab, die wie er waren. Aber trotz allem war es für ihn nicht leicht, Merlin zu ignorieren, wenn er nackt vor ihm herumlief. Er wollte nicht, das er sich unwohl in seiner Gegenwart fühlte, deshalb hatte er ihm nicht gesagt, das er lieber Jungs mochte. Abgesehen davon, das Bartlet das auch nicht toll fand und vermied, darüber mit ihm zu reden.



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Gegen später zeigte Merlin ihm seine Wohnhöhle, sie war groß und ein breites Bett stand darin. Auch Schränke, in denen Kleider von ihm lagen, ein Tisch und Stühle. Da die Höhle keine Fenster hatte, standen Kerzen in Kerzenständer auf dem Tisch. Es wirkte alles so verloren in der großen Höhle.

„Das ist mein Zimmer, mal so gesehen. Ich weiß, die Möbel sehen lächerlich aus, eigentlich schlafen wir normalerweise als Drachen hier, aber...Mutter. Und es macht ihr eben Freude, deshalb passen wir uns ihren Wünschen an", sagte Merlin.

„Leben die anderen Drachen auch so?"

„Nein, sie leben als Drachen, Wills Eltern haben keine Möbel und sie jagen. Das heißt, sie essen das Wild eben so."

„Ohne zu grillen?"

Wieder nickte Merlin

„Wir sind Drachen...keine Menschen, auch wenn wir ihr Aussehen annehmen können. Es täuscht, wenn wir in der menschlichen Form herumlaufen, aber unser Kern ist ein Drache. Wir sind ganz eigene Wesen, Arthur und können uns auch nur unter Drachen fortpflanzen. Ein Mensch kann mit einer Fee oder auch du kannst mit einer Fee Nachwuchs haben, aber nie mit einem Drachen. Wir bekommen Eier, die später ausschlüpfen und ein kleiner Drache kommt heraus, der gleich selbstständig essen kann...und laufen, aber nicht fliegen. Menschliche Babys können zwar Milch trinken, aber nicht laufen und sind sehr hilflos."

„Drachenbabys nicht?"

„Ja, gut...sie sind auch auf ihre Eltern angewiesen, die sie füttern, weil sie nicht jagen können, aber...im Großen und Ganzen sind sie schon selbstständiger. Mit sechs Jahren können sie sich das erste Mal verwandeln und sind dann einem sechsjährigen Jungen gleich. Mit sechszehn können wir fliegen und unsere Väter bringen es uns bei, auch alles andere wie jagen oder Beute aufspüren."

Arthur hörte zu, das war alles sehr interessant für ihn.

„Heißt das, das sich Drachenmädchen oder Jungs sich nie in ein anderes Wesen verlieben können?"

„Doch...sicher. Sollten sie aber ein Paar werden, so müssen sie sich klarwerden, das sie keine Kinder haben können. Es gibt hier einige Drachen, die eine Fee als Partner haben. Sie sind zu ihnen in die Berge gezogen und leben mit ihrem Drachen hier, aber sie haben keine Kinder...das geht einfach nicht. Aber sie sind sehr glücklich...trotzdem. Aber manchmal adoptieren sie kleine Waisendrachen...Liam ist solch ein Drache, du hast mit ihm am Wasserfall geredet. Sie fanden sein Ei verlassen vor, von den Eltern keine Spur, das war in der Nähe der Grenze zum Norden. Sie vermuten, sie wurden von Norddrachen getötet."

„Seine Mutter ist eine Fee und sein Vater ein Braundrache, er selbst ist ein Luftdrache. Diese kleine Familie ist sehr glücklich, zumal seine Mutter auch fliegen kann, nur nicht so schnell wie ihr Mann und ihr Sohn."

„Das finde ich schön, das der kleine Drache ein liebevolles Zuhause bekommen hatte, auch wenn seine Mutter etwas anderes ist", sagte Arthur „Ich hatte nicht soviel Glück."

„Arthur...du solltest die Vergangenheit vergessen. Du bist jetzt bei mir und dein Vater liebt dich."

„Ich weiß...aber er ist nie da."

Merlin seufzte...Arthur liebte ihn, auch wenn er nie viel für ihn da war. Er war sein Vater, trotz allem und er hatte nur noch ihn. Er sah sich um

„Wo schlafe ich?"

Merlin zeigte auf das große Bett

„Bei mir...oder willst du bei Zara schlafen?"

„Nein...nein."

Der Feuerdrache grinste

„Dachte ich mir schon. Und wenn es dir recht ist...dann bei mir."

Arthur nickte, aber sah ihn nicht an...war ein wenig verlegen und Merlin runzelte die Stirn. Es war ein seltsames Verhalten von ihm, auch hatte er bemerkt, das Arthur es vermied ihn anzusehen, was ihm nicht immer gelang, wenn er nackt war. Merlin dachte sich nichts dabei, wenn er nackt vor ihm war...war er doch auch ein junger Mann und kein Mädchen. Und er ging natürlich davon aus, das er Mädchen mochte.

Merlin zog sich aus, aber behielt seine Hose an, ging zum Bett und schlug es auf. Er drehte sich um, Arthur stand immer noch am gleichen Fleck

„Was ist? Kommst du ins Bett?"

„Ja", sagte er und ging auf die andere Seite, er zog seine Strümpfe und Stiefel aus, als Merlin ins Bett schlüpfte.

„Zieh zumindest deine Tunika aus", sagte der Drache. Arthur tat es und schlüpfte neben ihn ins Bett, die Höhle war nur mit zwei Kerzen beleuchtet und alles war etwas schemenhaft.

„Ich hätte nie gedacht, das ich mal in dem selben Bett wie du liege. Es ist irgendwie seltsam...ich schlafe neben einem Drachen", sagte Arthur.

Merlin kicherte

„Soll ich mich verwandeln?"

Arthur sah ihn an

„Bist du verrückt? Dann ist das Bett hinüber und ich zerquetscht."

Merlin lachte...er fühlte sich so wohl in der Nähe von Arthur. Er war genauso, wie er sich seinen Drachenreiter vorgestellt hatte...wie konnte er sich nur so in einem Wesen täuschen. Arthur war liebenswert, lustig und dankbar und...überaus anziehend und sexy, aber solche Gedanken sollte er nicht haben. Er war so ein typischer Mädchenschwarm und würde sich auch nach ihnen umdrehen.

„Hattest du schon mal eine Freundin, Arthur?"

„Nein...sie hätte das nicht erlaubt...und du?"

„Nein", antwortete Merlin, er hatte nur diese eine sexuelle Erfahrung mit Will und sie hatten sich nur mit der Hand gegenseitig befriedigt und geküsst. Mehr sprachen sie nicht und waren bald darauf eingeschlafen.


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Am nachsten Morgen wachte Merlin zuerst auf, er sah sich um und erinnerte sich daran, das er zu Hause war...und er erinnerte sich daran, das er nicht allein im Bett war. Er sah auf die Seite, Arthur schlief noch, er lag zu ihm und Merlin musterte sein Gesicht...die schönen Wangenknochen, elegant geschwungene Augenbrauen und diese vollen leicht roten Lippen, die nur dazu einluden, geküsst zu werden. Er sah zu seinen Haaren und lächelte leicht, sie standen in einem wuscheligen Durcheinander auf seinem Kopf, wahrscheinlich nicht besser, wie seine auch.

Sie waren so hellblond und schienen fast zu leuchten. Merlin war so in der Betrachtung von Arthurs Gesicht versunken, das er zusammenzuckte, als Arthur seine Augen öffnete. Dieses intensive Blau seiner Augen, er hatte die anderen Drachenreiter gesehen...niemand hatte dieses Blau in den Augen wie Arthur...und sein Vater, von dem er sie wohl auch hatte.

Arthur sah ihn wortlos an, bewegte sich nicht...sah nur in Merlins hellblaue Augen, die auch eine Spur von Grün hatten, eigentlich waren sie türkis, es sei denn, er war zornig, dann nahm das Grün vermehrt zu. Niemand von den beiden sprach, sie sahen sich nur an und dieser Moment hatte etwas sehr Intimes, das Merlin plötzlich sehr bewusst wurde und er ruckartig aufstand.

„Guten Morgen", sagte er ohne Arthur anzusehen und ging zur Kommode, auf die seine Mutter zwei Schüsseln mit Wasser hingestellt hatte, als sie noch schliefen. Er begann sich zu waschen, während Arthur ihn immer noch musterte, bis Merlin sagte

„Beweg dich...es gibt gleich Frühstück."

Arthur stand auf und kam barfüssig zu ihm, er benutzte die zweite Schüssel, während Merlin zum Schrank ging. Er drehte sich zu Arthur um, der mit dem Rücken zu ihm stand und strich mit seinem Blick über ihn. Er war schön...kein Zweifel und überaus anziehend und mochte wahrscheinlich Mädchen und verflucht nochmal...er sollte ihn nicht so ansehen. Doch Arthur zog ihn magisch an, auf einer Ebene, die Merlin veranlassen konnte, auf ihn zuzugehen und ihm die Kleider vom Leib zu reißen und ihn besinnungslos zu küssen. Jeder Zentimeter seines Körpers und auch dort, das er noch nie gesehen hatte.

Und obwohl sie sich am Anfang angifteten, war Merlin immer wieder aufgefallen, wie attraktiv Arthur war, wenn er es in dieser Zeit nur ungern zugab. Und nun...nun, da er ihn jetzt kannte und sie sich näher gekommen waren, war er auch, was sein Wesen anging sehr attraktiv. Diese Kombination, sehr schön und so liebenswert war für Merlin tödlich...er konnte sich nicht helfen, aber er begann ihn zu begehren...was für eine Ironie. Arthur drehte sich um, als spürte er den Blick von Merlin auf sich, der jetzt schnell zu Boden sah.

„Über was denkst du nach?", fragte Arthur

„Nichts...ich überlege, was ich anziehen soll", log er.

Er drehte sich um und schaute in den Schrank, ohne den Inhalt wirklich zu sehen. Was passierte hier? Arthur war sein Freund, aber...begehrte man seinen Freund? Nein, eigentlich nicht, aber hier war es einfach anders...er war wohl drauf und dran, sich in seinen Drachenreiter zu verlieben.

Was für eine Katastrophe...das durfte nicht geschehen. Aber konnte er es verhindern? Er war tagtäglich mit ihm zusammen...den ganzen Tag. Und er war ein verfluchter Drache, kein Mensch oder so etwas wie er. Er stöhnte auf und Arthur trat hinter ihn, er konnte seine Wärme spüren...bitte nicht!

„Was ist denn los?"

„Nichts...ich...ich kann mich nicht entscheiden, was ich anziehe", log er wieder.

Arthur griff über ihn und nahm eine blaue Tunika heraus, strich ihm dabei am Hals entlang und Schmetterlinge flatterten in Merlins Bauch, als Arthur ihn zufällig berührte...oh Himmel.

„Die ist doch gut", sagte Arthur und Merlin griff danach, doch Arthur rührte sich nicht hinter ihm und er konnte seinen Atem im Genick spüren.

Arthur sah ihn an, es wurde ihm ganz warm, als er so dicht hinter Merlin stand und er roch so fantastisch, das war ihm schon öfter aufgefallen. Aber als er ihn zufällig noch berührte, ging es wie ein Blitz durch ihn...dieser Drache hatte es ihm angetan...auf alle Arten, auch auf die Art, die sich bemerkbar machte...in seinen unteren Regionen. Sein Penis reagierte auf den attraktiven Drache und er trat schnell zurück, drehte sich um und dachte an etwas anderes. Das fehlte noch, das er jetzt eine Beule in der Hose hatte...peinlich trifft es wohl am ehesten.

Merlin zog sich schnell an, er war verwirrt und diese ganze Atmosphäre heute Morgen mit Arthur war irgendwie spannungsgeladen und intim und...peinlich. Er drehte sich um und ging zum Ausgang

„Ich schau mal nach dem Frühstück, komm...wenn du fertig bist."

Dann war er weg und Arthur schaute ihm nach...was passierte hier?


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Sie saßen beim Abendessen, es war Samstag, den ganzen Tag hatten sie mit Will und den anderen Spaß am Wasserfall. Es war schon ein kleiner Weg dorthin, wenn man nicht flog, aber sie waren zu Fuss gegangen, denn Merlin hielt sein Versprechen gegenüber Flinn. Nur fliegen, um nach Hause zu kommen und zurück.

Am Wasserfall, der in ein kleines Becken mündete und dann weiter nach unten fiel, hatten sie gebadet, er war nicht tief und Merlin brauchte keine Angst zu haben, das Arthur ertrank. Nanita hatte ihnen einen kleinen Pichnickkorb gemacht und sie hatten den ganzen Tag Spaß mit den anderen Drachen in ihrem Alter. Sie würden auch irgendwann in diese Schule gehen...die Nachfrage war groß und es gab eine Warteliste.

Doch nun saßen sie beim Essen, als Kristan hochsah und dann aufstand

„Es kommt jemand...ich sehe mal nach."

Arthur hatte nichts gehört, wahrscheinlich hatte Merlin recht, als er sagte, das Drachen besser hören konnten.

Nanita nickte

„Vielleicht Will...er kommt bestimmt zu euch", meinte sie und sah die drei an, die nickten.

„Kann sein."

Es war schon dunkel und eigentlich kam Will nicht so spät, doch dann kam Kristan zurück und grinste

„Ratet mal, wer da gerade gekommen ist?"

Er trat zur Seite und Bartlet kam herein, gefolgt von Zorin, der jetzt eine Kutte trug.

„Vater!", sagte Arthur total überrascht.

„Hallo...ich war in der Schule und Flinn sagte, das du bei Merlin bist. Ich bin sofort, als ich zurückkam zur Schule geflogen."

„Das stimmt...das war ein Eilauftrag, er hatte mich wirklich gescheucht, damit wir noch rechtszeitig zurückkamen", sagte Zorin und warf seinem Drachenreiter einen anklagenden Blick zu.

„Komm doch...du sagst doch immer, du bist der Schnellste...also?"

Arthur stand auf und umarmte ihn

„Es freut mich, das du es doch noch geschafft hast."

„Habt ihr Hunger?", fragte Nanita.

„Oh ja...total", sagte Zorin.

„Okay...setzt euch, ich habe genug, Kristan kann noch Fleisch grillen."

Sie setzten sich und aßen zusammen, Arthur war glücklich, er schien zu versuchen, sein Versprechen einzuhalten...das er in Zukunft für ihn da war. Kristan bestand darauf, das sie hier übernachten und Nanita machte das Gästezimmer bereit. Alle hatten in ihren Höhlen so einen Raum, denn viele hatten auch Verwandte entfernt leben, so wie die Eisdrachen, Nanitas Familie, die im Eis lebten und sie besuchen kamen.

Und am nächsten Tag verbrachte Bartlet einen schönen Tag mit den drei, während Zorin einige Drachen besuchen ging, die er kannte. Denn sie waren nicht oft in den roten Bergen. Arthur war überglücklich, sein Vater war hier und nur für ihn da, obwohl er am Wasserfall Geschichten von seinen Abenteuer erzählte und alle lauschten gespannt, auch Arthur, der neben ihm saß.
Und Bartlet legte einen Arm um ihn und sah ihn an, seinen Sohn, dem er so unrecht tat und ihn an Sinja erinnerte, die er sehr geliebt hatte. Arthur hatte ihr sanftes Wesen, das auch seine bösartige Schwester nicht zerstören konnte oder...Sinja hatte über ihn gewacht, wo immer sie auch war.

Er würde ihn nie wieder im Stich lassen und sah dankbar zu Merlin...der seinem Sohn Freundschaft und Zusammenhalt brachte.

Und Arthur sah die beiden Wesen an, die so unterschiedlich waren, aber denen all seine Zuneigung gehörte.

DrachenblutWhere stories live. Discover now