Drachenblut Kapitel 64

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Drachenblut


Kapitel 64




Sie ritten durch das Stadttor und sahen sich um. Die Stadt war festlich geschmückt und scheinbar war das ganze Volk auf den Straßen. Sie standen rechts und links des breiten Weges und winkten, riefen und jubelten. Weiter hinten standen sie auf Mauern und alles, was erhöht war und man benutzen konnte, andere waren an den Fenstern. Sie warfen Blumen auf den Weg, Kinder sahen staunend zu den ungewöhnlichen Tieren, die sie ritten.


Arthur ritt neben Merlin, schaute skeptisch auf sein Reittier, das ruhig vor sich her trottete und sich anscheinend nichts aus dem Lärm und allem anderen machte. Pferde neigten dazu, mal unruhig zu tänzeln, doch hier war das nicht der Fall. Er sagte zu Merlin, der das wohl nicht sonderlich kümmerte.

„Die Tiere sind zu ruhig...wohl die Ruhe vor dem Sturm."

Merlin lächelte in die Menge, während er antwortete

„Arthur...ich bin mir sicher, das Mandolyn dich hoch genommen hat. Diese Tiere sind doch alle im Krieg gewesen. Das sind wie unsere Pferde Kriegstiere, die den ganzen Trubel gewöhnt sind."

Arthur schaute zu Mandolyn, der vor ihnen an der Spitze ritt.

„Na warte...wenn das wahr ist, dann wird er das noch bereuen."

Merlin schüttelte den Kopf und lachte

„Ihr zwei habt euch gesucht und gefunden...ihr wäret ein wirklich aufregendes Paar."

Arthur grinste

„Bei Gelegenheit kannst du mir mal erzählen, wie er so ist", sagte Arthur und winkte lächelnd.

„Du willst ja nur wissen, wie er im Bett ist, um ihn wieder aufzuziehen...ich kenne dich, Drachenreiter."

„Ach was...ich bin neugierig."

Merlin schaute ihn kurz an. Arthur hatte damit abgeschlossen, das er mit Mandolyn geschlafen hatte. Im Gegenteil...er aktzeptierte es, was Merlin wunderte und erfreute. Er sprach es von sich aus an, als würde es ihn nicht mehr stören. Bei Gelegenheit würde ihn Merlin mal darauf ansprechen, er vermied es nur immer, um ihn nicht zu quälen, aber anscheinend hatte Arthur das verarbeitet und abgehakt.

„Ich möchte wissen, wo unsere Väter stecken", sagte Arthur und lächelte der Menge zu. Ein hübsches Mädchen warf ihm einen Handkuss zu, was Merlin sah und grinste.

„Du hast jetzt noch bessere Chancen bei den Mädchen."

„Ja...hatte ich zuvor auch, aber...ich mag sie ja, nur nicht im Bett. Aber dich würden sie auch nehmen und haben sie ja auch...siehe Nani."

„Ja, aber das ist etwas, was ich nie bereuen werde", antwortete Merlin und Arthur nickte.

Er wusste, wie Merlin das meinte...wegen Kael, seinen Sohn und er verstand ihn auch. Einen Sohn zu haben, damit hatte er wohl nie gerechnet, bei seiner Vorliebe für das männliche Geschlecht. Er würde keine Kinder haben und er dachte an seinen Vater, der von Enkelkinder sprach. Das war etwas, was Arthur störte...er könnte ihm keine schenken. Aber vielleicht hatte Bartlet recht, er war eh immer unterwegs und nicht oft zu Hause. Und mit Merlin könnte er sowieso keine haben, er war männlich und ein Drache, eine ganz andere Spezies und auch nicht, wenn er weiblich wäre. Drachen konnten sich nur mit anderen Drachen fortpflanzen.




Währenddessen standen Bartlet und Kristan auf der Empore hinter dem König, der dem Volk zuwinkte und den Gruß der Truppen erwiderte. Bartlet war der zweitmächtigste Mann hinter dem König und Kristan wurde ihm direkt unterstellt...seine direkter Chef war Bartlet, obwohl er ein Drache war und der oberste Chef sein König. Folglich stand er jetzt auch neben Bartlet auf der Empore.

Natürlich hatten sie gesehen, das ihre beiden Söhne nicht bei den Drachenreiter und Drachen waren und sich nur angesehen. Bartlet hatte leicht und ärgerlich den Kopf geschüttelt und Kristan war auch nicht gut auf seinen Sohn zu sprechen. Wo trieben sich die beiden wieder herum und wenn er es nicht noch gesagt hätte...kommt nicht zu spät.


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„Wir kommen gleich zum König...er wird auf der Empore stehen", sagte Merlin. Arthur nickte

„Vergiss bloß nicht den militärischen Gruß."

„Nein...nein, wir werden schon genug Ärger haben, wenn wir jetzt auch das vermasseln, dann werden sie uns umbringen."

Die Musik erklang, das Volk jubelte...sie alle waren unendlich glücklich, nicht unter der Herrschaft des Zauberers leben zu müssen. Sie haben alle dafür viel gegeben...Söhne, Väter, Töchter und andere Familienmitglieder, die ihr Leben gaben, um ihre Familien zu beschützen. Sie würden nicht vergessen werden. Aber Merlin wollte jetzt nicht daran denken, das hier war das Fest der Lebenden, die Toten hatten andere Feste, gesehen aus der Sicht der Lebenden. Sie würden jedes Jahr eine Woche der Gefallenen gedenken und das war immer sehr anrührend. Denn sie ließen in der Nacht Lichter in den Himmel steigen, einen kleinen Gruß ihrer Angehörigen, denn nach ihrem Glauben waren sie alle zu Sternen geworden, die nachts auf sie herab sahen.

Die Empore kam in Sicht und Merlin kniff die Augen zusammen und sagte dann geschockt zu Arthur

„Arthur...sieh mal, ich glaube unsere Väter stehen auf der Empore...die beiden Männer in schwarz, oder?"

Arthur schaute hinüber, sie kamen jetzt auf die Gerade und er nickte verwundert

„Tatsächlich, mein Vater...das wusste ich. Er ist der zweithöchste Mann im Reich, aber dein Vater? Wahrscheinlich wurde er geehrt und befördert."

„Oh man, sie werden gleich richtig sauer sein, wenn sie sehen, das wir mit den Saris reiten, anstatt mit den Drachenpaare."

„Können wir jetzt nicht mehr ändern, also durch wie mit allem", antwortete Arthur und beide sahen hoch, als sie an die Empore kamen, streckten den Arm aus, mit der Handfläche nach oben...der Gruß der Truppen von Elarios. Mandolyn grüßte mit seinem Gruß...alle Saris klopften sich mit der Faust auf die Brust und streckten die Faust nach oben. Sie grüßten ihren König, denn sie gehörten nun zu Elarios.

Bartlet und Kristan sahen dreimal hinunter, als sie die beiden erkannten. Bartlet schaute anklagend zu Kristan, der den Kopf schüttelte und grimmig dreinschaute. Beide waren wirklich sauer...was hatten sie in den Reihen der Saris zu suchen? Hoffentlich bemerkte der König das nicht, aber ihre Hoffnung wurde zerstört, denn er drehte den Kopf und fragte nach hinten

„Bartlet...wieso reiten dein Sohn und auch Merlin mit den Saris...und nicht bei den Drachenpaaren?"

Bartlet sah zu Kristan und verdrehte die Augen...was soll er sagen? Das die beiden sich irgendwo herumgetrieben haben und zu spät kamen? Das war eindeutig ein Verstoß gegen die Edikette und Bartlet nahm das sehr genau. Noch immer wartete der König auf eine Antwort und er nahm Luft, trat etwas vor und sagte

„Sir...ich vermute, das sie das gerne wollten, denn sie haben ein sehr enges freundschaftliches Verhältnis zu Mandolyn."

„Trotz das Merlin mit dem Anführer der Saris geschlafen hatte? Ich meine...Arthur, ich gehe mal davon aus, das er nicht begeistert war."

„Nein, Sir...aber anscheinend war ihnen eine Freundschaft zu dem Saris wichtiger, zumal diese Sache ein Ende gefunden hatte."

Der König nickte

„Beneidenswert, so etwas abhaken zu können...dein Sohn überrascht mich."

„Danke, Sir", sagte Bartlet mit einer kleinen Verbeugung und trat zurück. Er schaute zu Kristan, der Luft holte...sie würden sich die beiden nachher schnappen und ihnen die Leviten lesen, das sagten ihre Blicke...ohne das sie das sagen mussten.

„Oh Gott...sie sehen wirklich sauer aus, mach dich nachher auf was gefasst, Arthur."

„Ja, sehe ich auch so...na klasse."

„Das ist alles deine Schuld, wir wären pünktlich angekommen, wenn du nicht so zügellos gewesen wärst."

Arthur grinste

„Was denn? Es war schon so verdammt lange her und ich bekam die Erektion nicht mehr weg...ich bin verrückt nach dir."

Doch bevor Merlin etwas antworten konnte, drehte sich Mandolyn leicht um und sagte amüsiert

„Erektion? Komm, Arthur...bleib auf dem Teppich, so potent kann niemand sein, der ständig mit einem steifen Schwanz herumläuft."

„Sei still, sonst zeige ich dir mal, wie potent ich bin."

Mandolyn lachte

„Das würde interessant werden und ich bin wirklich neugierig", er wandte sich an Merlin „Würdest du ihn mir mal ausleihen, damit ich das überprüfen kann."

„Hach...hättest du wohl gerne, du würdest mich nicht mehr gehen lassen."

Mandolyn lachte und Merlin verdrehte die Augen, meinte

„Mein Gott...dann treibt es miteinander, vielleicht ist dann Ruhe. Ihr seid schlimm."

Arthur sah ihn entsetzt an

„Das ist doch nicht dein Ernst, oder?"

„Eigentlich nicht, aber wenn dann Ruhe ist..."

Mandolyn winkte ab

„Nein, ich denke...Aris würde das nicht gefallen und...mir ist meine Freundschaft zu der blonden Wucht wichtiger."

Merlin lachte, als er Arthur ansah...blonde Wucht gefiel ihm so gar nicht.

„Du bist auch blond, Saris."

Er nickte

„Ja, aber anscheinend bist du die Wucht."

„Haha...ich hasse dich", sagte Arthur und Mandolyn lachte noch mehr. Arthur winkte ab

„Warum rede ich eigentlich noch mit euch beiden."

Merlin lachte jetzt auch und sah ihn liebevoll an. Gott, er liebte Arthur so sehr.

Seine Art, wie er mit vielen Dingen umging und seine lustigen Sprüche. Er mochte seine Akzeptanz zu vielen Vorfällen, wie die Affäre mit Mandolyn, obwohl er sich am Anfang schwer damit getan hatte und Mandolyn es ihm auf die harte Tour beibringen musste. Aber er könnte ihn nicht mehr lieben, als er ihm das am See sagte, als Merlin so unsicher war, was seine Narben angingen. Arthur hatte ihm sehr deutlich gesagt und gezeigt, was er davon hielt und Merlin war darüber wie befreit, denn das hatte ihm schon zugesetzt.

Arthur war für ihn geboren worden, seine große Liebe, die anscheinend alles ertrug und er war mehr als glücklich.


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Sie sammelten sich auf dem Platz, die anderen waren schon weg, die zuerst durch waren. Auch Mandolyn und die beiden stiegen ab, auch hier waren Neugierige, die sie beobachteten. Darunter viele Jungen, die sie bewundernd ansahen und wohl auch alle Krieger werden wollten. Aber nur die, die in diesen Krieg gekämpft hatten, wussten...das ein Krieger zu sein, auch sehr dunkle Schattenseiten hatte. Doch die Jungen sahen nur die Abenteuer, wie so viele vor ihnen auch. Aber all diese, die im Krieg waren, wussten nun das sie auf solche Abenteuer gut verzichten konnten.

Ihre Tiere nahmen Saris, die sie wegführten und Mandolyn sagte zu ihnen

„Wir sehen uns später auf dem Fest des Königs. Werdet ihr auch dort sein?"

„Ja. Wir sind einige der Auserwählten", meinte Merlin sarkastisch.

Auf das Fest des Königs, das an seinem Hof statt fand, würden nur eingeladene Gästen erscheinen. Aber es gab auch Feste in der Stadt, die der König ausrichten ließ...für alle anderen. Die Soldaten und alle anderen feierten lieber unter sich, als am Hof, wo es so höflich und gesittet zuging.

„Okay, wir sehen uns dort."

Er ging, doch Arthur rief ihm nach

„Diese Tiere sind nicht wild, nicht wahr?"

Der Saris drehte sich amüsiert herum

„Nein, sie sind schneller und ausdauernder als Pferde und sehr ruhig und entspannt. Bis später, ich suche mal Aris."

Dann ging er weiter, Merlin kicherte

„Ich hatte recht."

„Verfluchter Saris", sagte Arthur, aber er grinste und sie sahen ihm nach, Merlin meinte

„Das scheint wirklich etwas Ernstes zu sein, sie sind immer noch zusammen und Aris hatte ihn sogar in den Steppen besucht."

„Ja, und es freut mich. Aris ist ein netter Typ und hat es eigentlich verdient, das ihn jemand wirklich liebt", antwortete Arthur „Ich freu mich für ihn."

„Ja...ich auch, ich mochte ihn zwar nicht, als du mit ihm zusammen warst, aber er ist eigentlich in Ordnung. Und..."

„Vater...vater!"

Merlin wirbelte herum, Kael kam auf ihn zugelaufen und er breitete die Arme aus und lachte, als sich sein Sohn sich hineinfallen ließ. Nani und Byran standen nicht weit weg und lächelten. Sie waren für ein paar Tage in die Stadt gekommen, auch weil Kael unbedingt seinen Vater sehen wollte.

„Wurdest du verletzt, Vater?"

„Ja, aber es war nicht so schlimm", antwortete Merlin. Er musste jetzt noch nicht wissen, das er beinahe gestorben wäre. Kael wendete sich Arthur zu und auch er nahm ihn in den Arm und Kael küsste ihn auf die Wange, sagte leise

„Danke, das du auf ihn aufgepasst hast."

Arthur lächelte und struppelte durch sein langes weißes Haar.

„Klar doch...wir passen beide auf ihn auf."

Nani kam näher und Merlin umarmte und küsste sie, Byran nickte er zu, der seinen Gruß lächelnd erwiderte. Nani war sehr froh darüber, das sich die beiden Drachen verstanden, denn es würde Kael schaden, wenn sie sich feindlich gesinnt wären. Kael mochte Byran und liebte seinen Vater sehr, er käme in eine Zwangslage. Merlin akzeptierte Byran, mehr noch...er erlaubte ihm, seinen Sohn aufzuziehen und er tat das sehr gut, denn er liebte den Jungen auch, etwas...was nicht selbstverständlich war.

„Wir sind für eine Woche in der Stadt und Mutter sagt, das wir Zeit zusammen verbringen können."

„Na klar, das machen wir auch", sagte Merlin und umarmte ihn wieder. Er sah zu Arthur und dieser sagte, da sie sich wieder ohne Worte verstanden

„Kael, gehen wir mal zu den Ständen da drüben?"

Er nickte eifrig und Arthur nahm seine Hand und sie gingen, weil Merlin sich mit Nani unterhalten wollte.

„Bist du wirklich okay, Merlin?", fragte sie.

„Jetzt schon...aber es war knapp, für uns beide. Arthur wurde auch schwer verletzt, doch wir hatten Glück."

Sie nickte

„Ich weiß, Bartlet hatte uns eine Nachricht geschickt und alles erklärt. Gott, Merlin...wie konntest du dich dem Zauberer stellen, das war sehr gefährlich."

„Mag sein...aber es war der einzige Weg, der uns blieb, sonst hätte er gewonnen. Ich wollte nicht, das Kael unter seiner Herrschaft lebt, eigentlich niemand. Ich kannte ihn, er war ein brutaler Mistkerl und...es ist ja alles gut ausgegangen, zumindest was uns betrifft."

„Er hat recht, Nani", sagte nun Byran „Ich bin zwar nicht in der Armee, aber manchmal muss man etwas Verrücktes tun, um alles herumzureißen."

Merlin klopfte ihm auf die Schulter und grinste

„So...wie Nani nie aufzugeben und zu warten, was?"

Er grinste

„Ja, so etwas. Ich wusste immer, das sie mich liebt, schon seit wir Kinder waren. Deshalb kam es mir komisch vor, als sie mit dir ankam. Aber ich akzeptierte ihre Entscheidung und wartete."

„Dein Gefühl hatte dich nicht betrogen, wir waren zusammen wegen dem Jungen. Doch nun haben wir alle drei, was wir immer wollten", sagte Merlin „Und danke, das du dich so um meinen Sohn kümmerst, ich weiß das zu schätzen."

„Er ist so ein lieber Junge, ich könnte nicht anders."

„Schaut mal, was mir Arthur gekauft hat?", rief er fröhlich und hielt ein Buch hoch. Merlin nahm es und las den Titel

„Die Kunst des Fliegens...geschrieben von Landu...ein Eisdrache...toll."

„Schließlich möchte ich so gut wie du fliegen, Vater. Wirst du es mir zeigen?"

„Na klar...aber noch haben wir Zeit."

„Das denke ich nicht...er ist vierzehn und wenn er dir nacheifert, wird es bald sein", sagte Nani.

Merlin wunderte sich nicht, auch Nani flog sehr geschickt und er war der wahre Flugkünstler...der Apfel fiel nicht weit vom Stamm.

„Okay...wir gehen Kael, du kannst morgen etwas mit deinem Vater machen, doch wir wollen ja auf das Fest in der Stadt."

Er nickte und umarmte Merlin und Arthur

„Bis morgen", rief er fröhlich und sie gingen, Merlin sah ihnen nach.

„In all der Zeit des Krieges dachte ich selten daran, weil anderes wichtig war. Doch nun ist es mir wieder sehr bewusst...wir haben einen Sohn, Arthur."

„Wir?"

Merlin sah ihn liebevoll an

„Ja...wir. Er ist auch dein Sohn, nicht biologisch, aber mit dem Herzen. Wir lieben uns und wir werden Kael beide beibringen, zu fliegen."

„Aber ich kann nicht fliegen, nicht ohne dich."

„Aber du weißt sehr viel darüber, auch wenn du kein Drache bist...kein goldener Drache", grinste Merlin belustigt.

„Du bist ja nur neidisch, weil ich dann golden wäre."

Merlin lachte, aber das Lachen erstickte, als er über Arthurs Schulter schaute. Bartlet und Kristan waren im Anmarsch und an ihrem Stechschritt merkte Merlin, das sie alles andere als gut drauf waren.

„Arthur...sie kommen...oh man, sie sind richtig sauer."

Arthur wirbelte herum.


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Bartlet und Kristan kamen auf sie zu, an ihren Gesichtern sah man, das sie alles andere als bestens gelaunt waren. Arthur sah zu Merlin

„Wollen wir abhauen, ich meine...du verwandelst dich und weg?"

Merlin schaute zu den zwei, die sich durch die Menge zwängten.

„Du vergisst, das mein Vater auch ein Drache ist und deiner ein Drachenreiter...so wie sie drauf sind, würden sie uns folgen und bei Gott, wo denkst du, wo ich so fliegen gelernt habe?"

„Von deinem Vater?"

Merlin nickte

„Ja...und er beherrscht es verdammt gut, wenn nicht noch besser...sie würden uns über kurz oder lang bekommen. Und dann wäre die Kacke wirklich am dampfen."

„Okay...dann müssen wir durch, sie werden uns ja nicht köpfen."

Die zwei marschierten auf die beiden los, die ihnen entgegen sahen und halbherzig lächelten.

„Hallo...Vater", sagte Arthur vorsichtig.

„Könnt ihr beide mir mal sagen, was das schon wieder sollte? Was habt ihr in den Reihen der Saris zu suchen...ihr seid keine", machte er sie an.

„Wir...wir hatten uns verspätet...tut mir leid", sagte Arthur.

„Ich sagte noch zu Merlin...fliegt rechtzeitig los. Wenn ich es nicht noch gesagt hätte", sagte Kristan zornig und sah seinen Sohn böse an.

„Wo habt ihr euch rum getrieben und...erzähl mir jetzt keinen Scheiß, sonst weiß ich nicht, was ich tue. Der König hatte euch in den Reihen der Saris erkannt und ich musste ihn anlügen...wegen eurer Inkompetenz. Nicht jeder wird von ihm eingeladen", schrie Bartlet sie an, er hatte sich in Rage geredet „Also...wo ward ihr?"

Die beiden wechselten einen Blick und Arthur wusste, das Lügen jetzt sinnlos wäre, vor allem...weil Bartlet nachprüfen würde, wann sie vom Dorf aufgebrochen waren.

„Nun...wir waren früh los geflogen und...nun ja, wir machten eine Pause an einem kleinen See, weil wir noch Zeit hatten. Doch wir hatten dann doch irgendwie die Zeit vergessen."

Die beiden Krieger sahen sich an, Bartlet sagte

„Eine kleine Pause...warum?"

Doch er hob die Hand, als Arthur den Mund öffnete, um zu antworten.

„Sag mir jetzt nicht, das ihr euch mal wieder nicht zurückhalten konntet."

Sie sagten nichts und schauten unter sich, die beiden schüttelten die Köpfe. Bartlet zischte

„Konnte das denn nicht warten bis nach den Feierlichkeiten...so dringend kann das doch nicht sein...mein Gott."

„Aber es war schon so lange her, Vater...wir konnten nicht warten."

Bartlet winkte ab und drehte sich um, sagte zu Kristan

„Ich geb es auf, das ist doch nicht normal. Die beiden können nicht die Finger von sich lassen. Was rede ich? Sie haben immer die Finger an sich und bei jeder Gelegenheit liegen sie aufeinander. Da kann sein, was will."

Kristan hob den Finger, drohend

„Okay, ich kann hier keinen Aufstand machen...aber wenn ihr beide heute Abend nicht pünktlich auf dem Fest erscheint...dann werdet ihr das Feuer löschen müssen."

„Vater, dein Feuer schadet mir nicht und..."

„Halt deinen Mund...Freundchen", er wandte sich an Arthur „Und du auch...mag sein, das Merlin mein Feuer nicht schadet, aber dir schon, wenn ich dir deinen Arsch versenge. Dann ist es eine Zeit lang nix mit Amüsieren dieser Art...verstanden?"

Sie nickten

„Wir werden da sein, versprochen."

Die beiden gingen und Arthur atmete aus, sah ihnen nach

„Die haben sich auch gesucht und gefunden, dein Vater und meiner. Und...er hatte mir wirklich gedroht, ich fass es nicht. Meinte er das ernst mit dem Arsch versengen?"

Merlin nickte

„Oh ja, mein Vater sagt nichts, was er nicht in die Tat umsetzen würde. Er ist ein Feuerdrache und du solltest ihn besser nicht wütend machen."

„Das bist du auch."

Merlin schaute ihn an und grinste

„Ja...und was ist passiert, als du mich sauer gemacht hast? Beim ersten Flug in der Schule?"

„Ja, danke...das du mich daran erinnerst...ich dachte, jetzt sterbe ich."

Merlin kicherte und Arthur fasste nach ihm, doch er drehte sich um und lief ein paar Schritte. Arthur hinterher und bekam ihn etwas weiter in einer Straße, zog ihn zur Seite und küsste ihn.

„Okay, wir hatten Glück, das wir auf der Straße standen, die beiden wollten kein Aufsehen. Aber wir haben es gut überstanden."

Er küsste Merlin wieder leidenschaftlich, doch der Drache schubste ihn zurück.

„Hör jetzt auf. Wir müssen auf unsere Zimmer und baden und uns fertig machen für das Fest, denn wenn wir hier wieder zu spät kommen..."

„Ja, gut...gehen wir", sagte Arthur und ließ ihn los und grinste „Baden...nun ja, da wir beide ein Zimmer haben..."

Merlin gab ihm einen Klaps

„Vergiss es, Drachenreiter...jetzt gibst du mal Ruhe...zumindest, solange wir hier sind. Also wirklich", Merlin schüttelte den Kopf.

„Was denn? In den Jahren des Krieges hatten wir fast nie Gelegenheit dazu, nun ja...du schon mit Mandolyn. Und ich bin eben verrückt nach dir."

Merlin nahm ihn an der Hand

„Komm schon, du Unersättlicher...das Fest wartet und gib jetzt Ruhe."

Sie gingen durch die Straßen und steuerten den Hof des Königs an, sie hatten dort ein Zimmer, wie alle Gäste des Königs. Auf der Mauer des Vorhofes saß Aris und winkte, als er sie sah, sie gingen zu ihm.

„Aris?", sagte Merlin vorsichtig, noch waren sie so eine Art Feinde. Doch er lächelte sie an

„Ich warte auf Mandolyn, er ist beim König und sie unterzeichnen die Verträge."

Sie nickten nur und Aris wurde ernst, sah zu Arthur

„Wir sollten das Kriegsbeil begraben, Arthur. Ich denke...es sollte so sein, das wir nicht füreinander bestimmt waren. Ich habe dich geliebt und es tat weh, doch nun sollten wir in die Zukunft sehen und uns nicht an Vergangenes festhalten."

Er streckte beiden die Hand hin

„Frieden?"

Sie sahen sich an und ergriffen seine angebotene Hand, lächelten

„Okay...Frieden", sagte Merlin und Arthur nickte. Aris lachte

„Und außerdem hätte ich Mandolyn nicht kennengelernt, wenn ich nicht frei gewesen wäre. Ich werde meinen Abschied nehmen und zu ihm in das neue Land ziehen."

Beide sahen ihn überrascht an, er lachte über ihre Gesichter

„Wir wollen zusammenbleiben und werden wahrscheinlich Gefährten. Aber das hat noch Zeit, wir müssen uns erst etwas kennenlernen. Es ging alles etwas schnell."

Sie grinsten

„Im Versorgungszelt?"

Aris sah sie jetzt überrascht an

„Was? Das hat er...euch...erzählt?"

Sie grinsten, sagten aber nichts, doch Aris schüttelte den Kopf, aber mehr belustigt

„Na warte...Plappermaul, muss alles ausplaudern...er wird gleich kommen, wir müssen auf unser Zimmer."

„Wir auch...wir sehen uns auf dem Fest, komm Arthur", sagte Merlin und sie gingen weiter.

„Es ist ernst", sagte Merlin, als sie den Gang entlang gingen „Er wird die Armee verlassen."

„Ja und es ist ein Thema, das wir auch ansprechen müssen, Merlin. Wir müssen uns überlegen, was wir jetzt tun werden."

Merlin nickte

„Ja, müssen wir, aber nicht heute...wir haben noch genug Zeit darüber zu reden."

Jemand schubste sie, Zara und Will waren hinter ihnen, wohl auch auf dem Weg zu ihrem Zimmer.

„Habt ihr schon eure Väter gesehen...sie waren wütend auf euch."

„Ja, dein Vater hat mich bedroht."

„Ach was...warum denn?"

Merlin erzählte ihre Geschichte und die beiden lachten, Zara meinte

„Er wird es tun, also sei vorsichtig."

Sie lachten, doch Merlin wurde ernst

„Wisst ihr etwas über unsere Leute vom Stützpunkt?"

Will nickte

„Wayne hatte es arg erwischt, doch er lebt. Er hatte sich vor einen Norddrachen geworfen, der Floyd angreifen wollte und wurde sehr verletzt. Doch er schafft es, noch ist er im Lazarett und Floyd ist bei ihm. Alle andere leben...nun ja, bis auf Zimo."

Alle schwiegen, sie mochten den lustigen Luftdrachen, der nun nicht mehr unter ihnen weilte.

Sie alle hatten viel verloren und waren daran gereift...erwachsen geworden und nun sahen sie in eine friedliche Zukunft.

„Wir haben Keno gesehen, er lebt", sagte nun Merlin, um die bedrückte Stimmung zu vertreiben „Er ritt hinter den Saris und noch etwas...Aris und Mandolyn sind ein Paar."

„Ach...das ist schön", sagte Zara.

„Er wird die Armee verlassen, Zara...das heißt, du bist deinen Drachenreiter los. Was habt ihr eigentlich vor...Will?"

„Wir wissen es noch nicht und werden darüber später reden", antwortete er.

Merlin nickte

„Wir auch...aber jetzt müssen wir weiter, uns umziehen. Wir wollen nicht wieder zu spät kommen."

Sie drehten sich um und Will rief ihnen nach

„Warum ward ihr zu spät dran?"

Arthur winkte beim Gehen ab und sie hörten sie lachen, Will rief

„Alles klar...wir können es uns denken."

Dann waren sie fort und die beiden küssten sich und gingen langsam zu ihrem Zimmer...Will und Zara, die sich ein Leben lang kannten und erst viel später entdeckten, das sie sich liebten. Eine ganz andere Geschichte von all den Geschichten, die vor, während und nach dem Krieg geschrieben wurde.


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Es wurde langsam dunkel und die Stadt war schon am Feiern. Arthur sah aus dem Fenster, er hatte gebadet und nun eine andere festliche Kleidung an. Merlin stand am Bett und zog sich an, Arthur trug jetzt einen roten Umhang mit dem Zeichen der Drachenreiter...zwei schwarze Flügel mit einem D in der Mitte.

„In der Stadt ist ganz schön was los...ich denke mit Grauen an das steife Fest im Festsaal des Schlosses. Scheiß Edikette...ich mag das höfische Zeug nicht. Viel lieber wäre ich da unten in der Stadt, wo ich sein kann, was ich will und nicht darauf achten muss, wie ich mich benehme."

„Ich ja auch, aber das können wir nun mal nicht ändern und wir können auch nicht verschwinden. Wir sind so was wie Ehrengäste", sagte Merlin und legte seinen schwarzen Umhang um mit dem goldenen Drachen darauf.

Arthur drehte sich um und Merlin musterte ihn. Er sah so gut in dieser Kleidung aus...schwarze Hose und weiße festliche Tunika, roter Umhang. Merlin, der eine blaue festliche Tunika mit schwarzer Hose hatte, ging auf ihn zu und zog ihn an sich. Er küsste ihn seitlich auf sein Haar, das so gut duftete...nach den wohlriechenden Tinkturen von dem Bad. Er küsste ihn, strich ihm über sein Haar und flüsterte

„Ich liebe dich, Arthur und wir werden ein wundervolles Leben haben."

Arthur küsste ihn wieder und zog ihn noch enger an sich heran...sein Drache war sein ein und alles. Bartlet kam herein, das sie mal wieder nicht hörten, auch nicht das Klopfen zuvor.

„Ihr hängt ja schon wieder zusammen."

Sie stobten auseinander und Merlin sagte

„Ich habe nur seinen Umhang zugemacht."

„Mit dem Mund?"

„Nun..."

Bartlet musste sich beherrschen nicht zu lächeln, als er sagte

„Ich wollte nur sicherstellen, das ihr fertig seid."

„Sind wir."

„Dann kommt", sagte er und im Rausgehen „Ihr solltet mal eure Ohren untersuchen lassen...damit ihr das Klopfen hört."

„Wir haben es gehört und..."

„Und konnet nicht antworten, weil eure Münder anderweitig beschäftigt waren."

Sie sahen sich an und grinsten, unterwegs trafen sie Mandolyn und Aris, beide schick gekleidet.

„Oh...ihr seid ja pünktlich", meinte der Saris schmunzelnd.

„Halt den Mund!", sagten beide fast gleichzeitig, doch sie mussten grinsen. Dann betraten sie den riesigen Saal, in dem schon viele anwesend waren, die sie beobachteten. Sie tuschelten und die Frauen und Mädchen warfen ihnen bewundernde Blicke zu. Aber nicht, weil sie gut gekämpft hatten, sondern weil sie beide sehr gutaussehend waren. Mandolyn und Aris ging es da nicht anders...sie hatten sich zwar noch nicht öffentlich zueinander bekannt, aber hier in der Stadt wussten die Leute das sowieso nicht.

„Stell dich darauf ein, wir müssen wahrscheinlich mit Määdchen tanzen", sagte Merlin leise.

„Ich kann nicht tanzen", sagte Arthur entsetzt.

„Ich auch nicht...ich bin ein Drache und kann in der Luft tanzen, ja...aber nicht am Boden."

„Scheiße...was machen wir denn jetzt?"

Merlin schaute ihn an und grinste

„Wie sagst du immer...Augen zu und durch?"

„Na klasse."

Die Musik erklang und jemand kündigte seine Majestät der König an.

Das Fest würde beginnen.

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